Hanf kennt keinen Müll
Wenn das Wörtchen „wenn" nicht wäre ... Was würde man eigentlich alles mit Ernteresten machen können, wenn Growing in Deutschland legal wäre? Am besten wäre es, wenn man schon bei der Ernte anfinge zu sortieren.
Wenn das Wörtchen „wenn" nicht wäre ... Was würde man eigentlich alles mit Ernteresten machen können, wenn Growing in Deutschland legal wäre? Am besten wäre es, wenn man schon bei der Ernte anfinge zu sortieren.
Wenn das Wörtchen „wenn“ nicht wäre ... Was würde man eigentlich alles mit Ernteresten machen können, wenn Growing in Deutschland legal wäre? Am besten wäre es, wenn man schon bei der Ernte anfinge zu sortieren.
Hierfür kann man sich drei Schüsseln auf den Tisch stellen. In die eine kommen die harzfreien Blätter, in die andere harzige Blätter, und in die dritte kommen alle harzigen Blattspitzen der Blütenblätter. Die harzlosen eignen sich für Hanftee. Nach dem Trocknen im Dunkeln, werden sie einfach kleingehäckselt und beliebig mit anderen weiteren Kräutern, wie z. B. Hollunderblüten oder Zitronenverbene, gemischt. Was auch gut schmeckt, ist, wenn man diese Blätter wie Blattspinat in der Pfanne mit etwas Öl und Knoblauch anbrät und mit Salz und Pfeffer würzt. Mit den harzigen Blättern können wir Hasch oder auch Öl machen. Nachdem die harzigen Blätter gut getrocknet sind, werden sie schön zerkleinert und eingefroren. Wir haben uns für die gängigsten Methoden entschieden. Dafür benötigt man entweder einen kleinen Handshaker, wo sich im unteren Drittel ein Sieb befindet. Für größere Mengen eignet sich die automatische Siebtrommel (Pollinator). Ist das Material gefroren, kann man loslegen, dafür füllt man 30 Gramm in den Handshaker und schüttelt immer für fünf Minuten. Ist alles einmal geschüttelt worden, frieren wir das abgeschüttelte Blattmaterial wieder ein. Das Ergebnis ist ein gelb-bräunliches Pulver, auch Skuff genannt. Nachdem die abgeschüttelten Blätter nochmals eingefroren sind, wiederholen wir das Ganze, aber diesmal für 10 bis 15 Minuten. Das Ergebnis wird nicht ganz so potent wie das erste sein, aber immer noch besser als viele Schwarzmarktsorten. Wer kein Geld für einen Handshaker ausgeben möchte, der kann das Ganze auch auf marokkanische Art und Weise machen. Hierfür benötigt man nur eine Schüssel, ein feines Baumwoll- oder Seidentuch, eine stabile Plastikfolie, zwei Expander oder Klebeband und zwei Holzlöffel. Das Tuch spannt man ganz fest über die Schüssel und befestigt diese mit dem Expander (oder Klebeband). Anschließend legt man einen kleinen Haufen von den harzigen Blättern auf das Tuch, und darüber spannt man dann die Folie – auch hier mit einem Expander. Mit Hilfe der zwei Kochlöffel wird jetzt einfach getrommelt, was das Zeug hält. Auch hier kann man zwei bis drei Durchgänge mit verschiedenen Zeitspannen trommeln.
Das so gewonnene Harz, ob Handshaker oder Trommel, könnte jetzt mit einer Hasch-Presse zu kleinen Talern oder Platten gepresst werden, es gibt sie in allen gewünschten Größen. Oder man nimmt etwas von dem Skuff in die Handfläche und knetet es mit Daumen und Zeigefinger, bis es zu einer weichen und homogenen Masse geworden ist. Die zweite Qualität Skuff ist meist leicht verunreinigt und haftet daher nicht so gut wie die erste. Hier kann man zwei Tropfen Wasser zur Hilfe nehmen und solange kneten, bis es wie oben zu einer Masse geworden ist. Die meiste Feuchtigkeit wird während des Knetens von den Händen aufgenommen. Je länger man knetet, um so besser das Endprodukt. Diese Arbeit sollte man mit warmen Händen und in einer warmen Umgebung machen. Jetzt wird das abgeschüttelte Blattmaterial aber nicht weggeworfen, nein, das wäre zu schade. Egal, ob getrommelt oder geshaket, daraus könnte man noch immer sehr leckere und potente Cannabis-Butter machen. Man bräuchte nur einen großen Topf, in den zwei Liter Wasser, 500 Gramm Butter und etwa 50 bis 70 Gramm der abgeschüttelten Blätter hinein kommen. Anschließend sollte alles für zwölf Stunden auf der kleinsten Stufe leicht köcheln, gelegentlich auch mal umgerührt werden. Anschließend nur noch alles durch ein sauberes Tuch filtern und kaltstellen. Am nächsten Tag wird die Butter aus dem Behälter genommen. Das Wasser hat sich inzwischen wieder von der Butter getrennt, man braucht es nur noch abgießen. Es ist vom Chlorophyll und Staub der Pflanzen dunkelbraun, würde man kein Wasser verwenden, ginge das ganze Zeug in die kostbare Butter und sie wäre ungenießbar bitter. Die Butter wird jetzt ein zweitesmal in einem Wasserbad erwärmt und in kleine Behälter gegossen. Sie ist so fertig für den Gebrauch. Eingefroren hält sie eine Ewigkeit. Weiter gehtes mit den harzigen Blattspitzen, damit könnte man z. B. hochprozentiges Öl machen. Die eine Möglichkeit ist, alles in einem verschließbaren Gefäß mit 96 % Alkohol (Lebensmittelalkohol) für eine Stunde einzulegen. Der Alkohol sollte die Blätter gerade bedecken, hin und wieder gut schütteln. Anschließend wird alles durch ein Teesieb in ein weiteres Gefäß gegossen und offen auf der Heizung oder an einem anderen warmen Ort solange stehen gelassen, bis der Alkohol verdunstet ist. Zur Sicherheit stellt man den Behälter nochmal zum Schluss für etwa eine Stunde in ein heißes Wasserbad. Übrig bleibt eine schwarze zähe Masse, das Öl, welches gut mit einer Rasierklinge zusammen gekratzt werden kann. Es gibt aber auch die Variante, Öl mit Butan-Gas zu extrahieren, mit einem so genannten Honey-Bee-Extraktor. Das ist ein kleines Stück PVC-Rohr, welches an einem Ende nur ein kleines Loch hat und am anderen einen abschraubbaren Deckel mit fünf Löchern. Im Deckel vor den Löchern befindet sich ein Papiersieb (Kaffeefilter). In diese Röhre kommen 20 Gramm von den harzbedeckten Blattspitzen, anschließend wird sie fest verschlossen. Bevor man jetzt anfängt, das Gas (min. 250 ml) durch den Behälter zu jagen, sollte man immer Schutzhandschuhe anziehen – zum Schutz vor Vereisungen (Verbrennungen). Jetzt braucht man nur noch eine Glasschüssel oder einen Edelstahltopf, um das Öl-Gasgemisch aufzufangen. Vorsicht, immer kontrollieren ob keine Zigarette oder offenes Feuer (Kerzen) in der Nähe ist. Am besten macht man so etwas nur im Freien. Nachdem das flüssige Gas wieder unten herauskommt, hat es eine gelbliche Farbe angenommen. Dieses stellt man jetzt mit der Schale in ein Warmwasserbad, bis alles Gas verdunstet ist. Auch hier zur Sicherheit einen Tag zur Seite stellen, damit auch alles Gas verfliegt. Das Ergebnis ist eine bernsteinfarbene, zähe Masse, hoch potent. Wer aber mit Lösungsmittel arbeitet, sollte wissen, dass immer eine Restgefahr besteht, das giftige Rückstände vorhanden sein können.