Hanf?! Französische Polizei zerstört Kunst

Soft Secrets
13 Jul 2017

Französische Polizei macht Hanf der Architekturbiennale dem Boden gleich


Im französischen Lyon ist vom 8. Juni bis 9. Juli 2017 die Architekturbiennale gelaufen - eine Kunstausstellung, die sich ganz der architektonischen Werke diverser Künstler annimmt. Unter anderem hatte eine Installation des Namens "Aire D'attente (Waiting Area)" vom Architekturbüro "Fabriques Architectures Paysages" und dem Künstler Thierry Boutonnier die Biennale bereichert. Blöd nur, dass die französische Polizei am 26. Juni an dem Werk vorbeigefahren ist. Das berichteten die französische Zeitung "Le Progrès" und das deutsche Magazin für Kunst und Leben "Monopol".

Das Werk besteht bzw. bestand unter anderem aus Pflanzen - nämlich Hanf, Lein und Gerste. Hintergrund des Kunstwerks war es, einen verlassenen Ort neu zu beleben und eine Art lebendiger Installation zu hinterlassen. Das Monopol-Magazin berichtet: "Ziel des Projektes war es, eine verlassene Industriebrache in eine Farm mit ökologischen Baustoffen zu verwandeln, und so den Stadtteil La Confluence zu einer der ersten komplett nachhaltigen Nachbarschaften in Frankreich zu machen."

(Quelle) Als die Polizei dann aber die Hanfpflanzen entdeckte - selbstverständlich handelte es sich um THC-arme Faserhanfgewächse - konnte sie offenbar nicht anders, als die Pflanzenpracht zu zerstören. Offenkundig hatten die Beamten nicht bemerkt, dass es sich hier um Kunst handelt, sondern vermutet, eine Cannabisplantage entdeckt zu haben (nach dem Motto: Ist das Kunst oder kann das weg?). Zwar berichtete das Magazin Monopol, dass der Polizei durchaus bekannt gewesen war, dass sie da ein Nutzhanffeld gefunden hatte. Um aber "Verwirrung zu vermeiden", mähten die fleißigen Staatsdiener die Pflanzen kurzerhand ab. Soft Secrets meint: Da sieht man wieder einmal, was die Phobie des War on Drugs für Schwachsinn produziert.

Da werden harmlose Pflanzen abrasiert, nur um keine Aufregung entstehen zu lassen. In Frankreich wütet die Drogenprohibition dabei deutlich heftiger als in den benachbarten europäischen Ländern. Was Panik, Hysterie und überzogene Meinungsmache doch für Auswirkungen haben können, ist schlichtweg unfassbar lächerlich. Die Angst vor berauschenden Pflanzen ist offensichtlich derart groß, dass hirnlose Affekthandlungen resultieren und an der Tagesordnung sind. Einfach peinlich!

Lest den Artikel des Monopol-Magazins auf http://www.monopol-magazin.de/polizei-haelt-kunstinstallation-fuer-cannabis-farm-und-zerstoert-sie

Hier geht es zur Website der Architekturbiennale:  http://www.biennalearchitecturelyon.com/projet/aire-dattente/

Und hier ist der originale französische Artikel zu lesen: http://www.leprogres.fr/lyon/2017/07/05/les-policiers-municipaux-confondent-du-chanvre-avec-du-cannabis

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