Forschungsinstitut für Cannabis in Deutschland?
Dr. Gundula Barsch ist Professorin an der Hochschule Merseburg in Sachsen-Anhalt und eine ambitionierte und geschäftige Drogenforscherin. Jetzt plant die Soziologin und Sozialarbeitswissenschaftlerin, in Deutschland ein Forschungsinstitut einzurichten und zu etablieren, das nach dem Vorbild einer US-amerikanischen Einrichtung, dem Humboldt Institute for Interdisciplinary Marihuana Research (Arcata, Kalifornien), aufgebaut werden soll.
Wissenschaftler planen Forschungsinstitut für Hanf
Ende November 2017 trafen sich dafür Experten, um das Vorgehen zu besprechen. Gundula Barsch hatte an dem kalifornischen HIIMR ein Forschungssemester absolviert, was ihr die Idee einbrachte, in Deutschland ein eigenes Institut einzurichten.
Entsprechende Vorstöße wie das DCI Cannabis Institut in München (das bisher allerdings noch keine Erfolge verbuchen kann) und das neue Northeastern Institute of Cannabis in New England seien nach Ansicht von Dr. Barsch gute Ideen und Projekte, die Vorbildcharakter aufweisen. Das Forschungsinstitut, das Gundula Barsch gründen will, soll sich um alle Belange der wissenschaftlichen Bearbeitung des Cannabis widmen, insbesondere aber der Erforschung des medizinischen Potenzials der Hanfpflanze und ihrer Produkte. Auch Medizinstudenten sollen künftig an dem Institut ihr Wissen um die heilkräftigen Eigenschaften des Cannabis erwerben und festigen können.
Das Institut soll in Zusammenarbeit mit der Hochschule Merseburg auf die Beine gestellt werden, was gute Voraussetzungen für ein interdisziplinäres Wissenschaftsinstitut schafft. Denn die diversen Fachbereiche der Hochschule erlauben eine disziplinübergreifende Erforschung des Cannabis, was Gundula Barsch als eine essentielle Arbeit der Wissenschaft betrachtet. Immerhin werde das Thema rund um Cannabis und seine vielseitige Verwendbarkeit als Nutz-, Heil- und Kulturpflanze in Zukunft von großer Relevanz sein, da ist sich Professor Barsch sicher.
Die Merseburger Hochschule findet die Idee gut und zeigt sich bereit, das Vorhaben gebührend zu unterstützen. Der Leiter der Hochschule, Jörg Kirbs, habe - so berichtet Leafly.de - sich der Idee gegenüber sehr offen gezeigt. Er unterstützt die Einrichtung eines entsprechenden Instituts, wobei nun zunächst geklärt werden muss, wie das Projekt finanziert werden kann. Das Sachsen-Anhalter Wissenschaftsministerium äußert sich zu der Sache indes noch nicht, sondern will erst abwarten, bis ein belastbares Konzept für das Institut vorliegt.
Lest einen Artikel zum Thema bei den Kollegen von Leafly auf https://www.leafly.de/cannabis-studium-in-merseburg-geplant/