Echter Mehltau - Vorbeugung und Bekämpfung

Soft Secrets
30 May 2018
Mit Eintritt in die kältesten und nassesten Monate des Jahres kann sich der Januar für den Cannabisanbau als eine kritische Zeit erweisen, vor allem wenn Pflanzen gerade blühen. Auch bei optimalen Bedingungen kann es draußen sehr feucht und nass sein und dem Anbauraum wird diese feuchte Außenluft zugeführt. So kann eine Situation eintreten, in welcher Echter Mehltau schwere Verwüstungen in der Plantage anrichtet, wenn er nicht sofort wirksam behandelt wird. Es folgt eine ausführliche Darlegung, um was es sich bei Echtem Mehltau handelt und wie man verhindern kann, dass sich diese lebenden Sporen an unseren geliebten Pflanzen festsetzen.

Was ist Echter Mehltau?

Vielleicht haben Sie gerade den Anbauraum betreten oder wollen sich um Ihre Outdoor-Pflanzen kümmern, als Sie plötzlich etwas bemerken, das wie weißes Mehl aussieht und sich ganz überraschend des nachts über die Blätter ausgebreitet hat. Wird es mit dem Finger abgerieben, scheint es verschwunden zu sein, doch wenn Sie nach einer Stunde zurückkommen, ist es wieder da. Echter Mehltau - Vorbeugung und Bekämpfung Leider haben wir es mit lebenden Organismen zu tun, einer Art von Pilzen, die sich als unerwünschte Gäste an Blätter, Stängel, Blüten und Früchte heften. Die markante Bezeichnung für diesen Pilz rührt daher, dass er als eine weiße pulvrige Substanz die Oberfläche des pflanzlichen Gewebes überzieht. Die optimale Temperatur für das Gedeihen von Echtem Mehltau liegt bei 20-25 °C, und eine relative Luftfeuchtigkeit von 40% oder darüber bietet für die Keimung von Sporen die idealen Voraussetzungen. Dieser Pilz bevorzugt es auch, sich bei niedrigen Lichtstärken zu entwickeln und taucht daher in unseren Plantagen von November bis März auf. Weil sich die Sporen innerhalb von 72 Stunden nach der Erstinfektion ausbreiten können, ist das Erkennen der Symptome dringend erforderlich.

Wie sieht ein Befall durch Echten Mehltau aus?

Die größte Schwierigkeit bei der Bekämpfung von Echtem Mehltau besteht darin, ihn frühzeitig zu erkennen, möglichst herauszufinden, wo er herkommt und Schutzmaßnahmen zu ergreifen, um sicherzustellen, dass der Pilz sich nicht im Garten breitmachen kann. Suchen sollte man nach Stellen mit weißem Pulver an den Spitzen und auf den Unterseiten der Blätter. Diese Stellen sind uneinheitlich, es kann ein kleiner Fleck an der Spitze eines Laubblattes sein, der von einem weißen Belag Mehltaupilzen überzogen wird. Wenn sich der Mehltau an dem Pflanzengewebe festgesetzt hat, kann sich der Schaden ausweiten und dazu führen, dass die Pflanze verkümmert - und wie bei anderen Pflanzenarten auch können sich Blätter sogar braun verfärben und die Pflanzen fast ersticken. Echter Mehltau an den Blütenständen bedeutet das letzte Stadium des Befalls. Aus eigener Erfahrung mit dem Outdoor-Anbau in den Gebirgsregionen Südspaniens kann ich sagen: Die Nächte können extrem kalt und feucht sein d.h. sämtliche Kulturpflanzen, nicht nur Cannabis, können durch Mehltau schwer geschädigt werden. Wie der Pilz immer weiter wuchert, wird die Pflanze aufgrund der Infektion langsam entkräftet, daher ist das Wissen, wie er gleich am Anfang zu stoppen ist, äußerst nützlich.

Wo kommt er her?

Wenn man von vornherein vermeiden kann, dass so etwas passiert, stellen sich die Probleme erst gar nicht. Echter Mehltau kann von draußen in die Plantage eindringen, da natürlich der Wind die Sporen in der Luft transportiert. Die Bedingungen, unter denen diese Sporen leben, sind hinsichtlich der Temperaturen fast die selben wie im Anbauraum, 20-24 °C. Indessen braucht der Schimmelpilz physisch eine Luftfeuchtigkeit von 40% oder mehr, daher ist es wichtig, während der Blühphase eine Obergrenze von 30% einzuhalten und einen ausreichenden Luftstrom zu gewährleisten. Falls in Ihrem Anbauraum bzw. Growzelt während der Blühphase die Temperaturen tagsüber bei 24 °C liegen, die Luftfeuchtigkeit bei guter Luftzirkulation 30% beträgt, entwickelt sich nachts dennoch - nachdem alle Lampen, Entlüftungsgeräte und Ventilatoren ausgeschaltet worden sind - im Anbauraum (Growzelt), bedingt durch den ausbleibenden Luftstrom und die zunehmende Luftfeuchtigkeit, eine ideale Umgebung für Echten Mehltau. Viele Grower bekommen nicht mit, dass nachts nach dem Ausschalten der Lampen und Ventilatoren noch von den Lampen erwärmte Luft vorhanden ist, und sie wird deshalb nicht abgepumpt oder kann nicht entweichen. Infolgedessen verändert sich die Beschaffenheit der Luft und die Wände des Anbauraums (Growzelts) werden feucht. Gerade unter diesen Bedingungen kann sich Schimmel bilden, und mancher Grower hat es selber erlebt, wie schnell sich der Schimmel ausbreiten kann, nachdem fast erntereife Blüten mit feuchten Wänden in Berührung gekommen sind.

Maßnahmen, die zu ergreifen sind, um Befall zu verhindern:

• Luftbewegung und Entlüftung schrecken Echten Mehltau ab, daher sollte man beim Einpflanzen auf einen ausreichenden Abstand zwischen den Gewächsen achten, damit die Luft ungehindert unterhalb und oberhalb des Blätterdachs strömen kann. • Niemals Pflanzen zu eng nebeneinander setzen, wenn Sie meinen, es bestehe das Risiko, dass draußen Temperatur und Luftfeuchtigkeit beunruhigende Werte erreichen. Einen Befall mit Echtem Mehltau in einer großen Sea of Green- oder Scrog-Plantage zu bekämpfen kann einem manchmal als eine nicht zu bewältigende Aufgabe erscheinen. • Die relative Luftfeuchtigkeit in der Blühphase bei 30% halten. Wenn die Lampen aus sind müssen ein Kohlefilter oder Ventilatoren, die die Luft frisch halten können, in Betrieb bleiben. Verbrauchte Luft ist ähnlich nachteilig wie eine ins Stocken geratene Versorgung mit Nährstoffen. • Echter Mehltau befällt das weiche Blattgewebe, daher empfehle ich persönlich dem Pflanzmedium Diatomeenerde oder Flüssigsilikat zuzugeben. Dies wirkt wie eine flüssige Schutzhaut und stärkt die Widerstandskraft der Blätter gegen Pilze. • Wenn es auf die Blühphase zugeht, Dünger mit hohem Stickstoffanteil vermeiden. So wird unterbunden, das neues Pflanzengewebe weich und anfälliger gegen Befall wird. • Niemals spät in der Nacht oder irgendwann in der Blühphase die Pflanzen blattdüngen oder besprühen. Dadurch würden nur diese warmen und feuchten Bedingungen für die Sporen geschaffen, um zu gedeihen, und eine Ansammlung von Feuchtigkeit innerhalb des Blätterdachs ist nie gut. • Wenn die Ursprungsquelle des Echten Mehltaus ausfindig gemacht worden ist, das befallene Gewebe mit einer sterilen Schere wegschneiden und in den Müll werfen. Anschließend die Schere mit Bleichmittel oder Peroxid reinigen, um sicherzugehen, dass alle Sporen abgetötet wurden. • Man weiß, dass eine starke UV-Strahlung unter Laborbedingenungen Viren abtötet, hohe UV-Werte sind also ein natürlicher Killer. In Japan wissen die Leute über die Vorteile von UV-Desinfektionslampen sehr gut Bescheid und sie werden dort sogar für Türgriffe in den meisten Hotel und an öffentlichen Orten eingesetzt. • Es gibt verschiedene Hausmittel, um Echtem Mehltau sofort zu stoppen. Sie haben sicher schon von ihnen gehört, von einer seifigen Nährlösungen mit Backsoda, Zitrone und Orangensaft für den hohen Säuregehalt - oder einfach nur Milch. Ich würde empfehlen, sich über diese Gegenmittel genau zu informieren, denn von der Abschreckung bis zur Ermutigung dieser Pilze ist es nur ein kleiner Schritt. Stoney Tark
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