Dutch Passion expandiert nach Kanada

Soft Secrets
16 Oct 2019

Soft Secrets setzte sich mit der Dutch Passion Seed Company zusammen, um mehr über ihre jüngste Expansion außerhalb Europas in die Welt des lizenzierten medizinischen Cannabis zu erfahren... Dieses Projekt ist eine Unternehmung von gewaltigem Ausmaß und für Dutch Passion gewissermaßen eine Premiere; es wird der Wirtschaft und medizinischen Patienten die Türen öffnen, soll aber gleichzeitig große gewinnorientierte Pharmaunternehmen draußen halten. Mit der kürzlich in Kanada erfolgten Legalisierung erfahren wir mehr darüber...

Was hat es mit der vor kurzem eingeleiteten Expansion nach Kanada, Kolumbien und Australien auf sich?

Dutch Passion ist hinsichtlich der internationalen medizinischen Cannabis- und Saatgutproduktion derzeit an zwei Partnerschaften beteiligt: in Australien und Kolumbien mit MYM Nutraceuticals und in Kanada mit Weed Me. Der Zweijahresvertrag mit MYM überträgt Rechte zur Produktion und zum Vertrieb von medizinischen Cannabisprodukten, die aus Dutch Passion Cannabissorten in Australien und Kolumbien hergestellt werden. Die Partnerschaft mit Weed Me ermöglicht es ihnen, die Genetiken und das Anbau-Fachwissen von Dutch Passion zu nutzen. Weed Me erhält dazu noch in Kanada die Rechte für Dutch Passion Markenprodukte wie beispielsweise mit Warenzeichen versehene getrocknete Blüten und vorgedrehte Joints.

Es gibt sehr viele Cannabisproduzenten, die sich in gerade legalisierten Bereichen eingerichtet haben, aber nicht allzu viele von ihnen wollen die Saatgut-Genetiken zu einem zentralen Bestandteil ihrer Pläne machen. Daher war es für uns aufregend, diese Projekte vorzufinden, bei denen sich das Interesse bereits auf die Genetik konzentriert, ihr ein großer Wert beigemessen wird. Als Saatgutunternehmen war uns das wichtig.

[caption id="attachment_9209" align="alignnone" width="780"]Dutch-Passion-expandiert-nach-Kanada Wo in der Produktionsstätte die Nährstoffe gemischt werden[/caption]

Soft Secrets: Wer sind eure Partner und worauf haben sie sich spezialisiert?

Wie die meisten anderen Unternehmen sind MYM und Weed Me neu in der Branche und konnten sich erst bilden, nachdem die Anbau-Lizenzen von den Regierungen Kanadas, Australiens und Kolumbiens erteilt worden waren. Die auf Cannabisproduktion spezialisierten Firmen wissen, wie man einen Anbauraum mit den angemessenen Lichtstärken, der passenden Umgebung, dem richtigen Pflanzmedium und dem besten Dünger einrichtet. Sie alle mussten detaillierte Pläne vorlegen, um ihre Anbau-Lizenzen zu erhalten, und alle müssen die strengen Regeln für die Bedingungen im Anbauraum einhalten, die Qualitätsanforderungen sind wirklich sehr hoch.

Saubere, biologische, schädlingsfreie Anbaubedingungen, unter Kontrolle der Umgebung und des Extraktionsvorgangs - das ist in großem Maßstab teuer. MYM und Weed Me schaffen beide vor Ort viele gut bezahlte Arbeitsplätze mit Urlaubs- und Rentenansprüchen, Ausbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten. Sie haben einige erfahrene Fachleute eingestellt und wir sind zuversichtlich, dass sie einen großartigen Job machen werden, indem sie das Potenzial unserer Genetiken voll ausschöpfen. Alle Produkte werden auf Reinheit und Cannabinoidgehalt getestet, so dass die Kunden genau wissen, was sie kaufen.

Auf welche Eigenschaften legt Dutch Passion Wert bei der Suche nach zukünftigen Partnerschaften?

Wir wollten Unternehmen, die sich im Klaren darüber sind, welch hoher Stellenwert der Genetik als zentraler Faktor ihrer Aktivitäten zukommt. Auch wollten wir uns davon überzeugen, dass die Pläne gut durchdacht sind, wir mochten die hinreißende Liebe zum Detail, besonders im Anbauraum. Ein weiteres Wesensmerkmal, das uns zu Weed Me hingezogen hat, war die Ambitioniertheit. Neben dem Verkauf von Cannabis auf dem kanadischen Markt plant Weed Me, seine Produkte zu exportieren, um die wachsende globale Nachfrage zu befriedigen. Sie bauen einen Extraktionslabor sowie einen 111 Quadratmeter großes Forschungs- und Testlabor, das voraussichtlich spät im Jahr 2018 fertig gestellt sein wird.

Weed Me hat eine Produktionsstätte mit modernsten Anbaubedingungen geschaffen. Das Forschungslabor ist für uns sehr interessant, denn es bietet eine völlig legale Basis für seriöse Forschungen an einzelnen Elite-Cannabispflanzen mit besonderen oder ungewöhnlichen Eigenschaften. Dies bedeutet einen riesigen Vorteil im Hinblick auf zukünftige Saatgutsorten und Züchtungen. Und es ist ein Beispiel dafür, wie solche Projekte für beide Seiten von Vorteil sein und bei der zukünftigen Züchtung neuer Sorten helfen können.

[caption id="attachment_9206" align="alignnone" width="780"]Alles-unter-einem-Dach Alles unter einem Dach[/caption]

Welches langfristige Ziel wird mit der Arbeit an diesem Projekt verfolgt und welchen Nutzen haben die daran Beteiligten?

Das langfristige Ziel besteht darin, gut gewachsenes, hochwertiges Cannabis zu Gesicht zu bekommen, das mit Dutch Passion Sorten unter den besten Bedingungen für Kunden angebaut wird, die es medizinisch oder als Freizeitdroge nutzen. Das Cannabis oder die vorgedrehten Joints könnten in Behältern mit unserem Logo geliefert werden - das wird den Dutch Passion Fans gefallen, wenn sie die Möglichkeit haben, Cannabis zu kaufen, das von Sorten stammt, über die sie lesen und selbst etwas in Erfahrung bringen können. Wenn du beispielsweise in eine US-Apotheke gehst, sagen dir die Namen oft nicht allzu viel über das Erbgut oder die Herkunft der Sorte. Dies ist also eine andere Vorgehensweise, von der wir hoffen, dass sie den Konsumenten ansprechen wird.

Haben ihr eine spezielle Anbaumethode, in welcher die Mitarbeiter geschult werden?

Wenn das Projekt angelaufen ist, werden wir hoffentlich in der Lage sein, mehr über bestimmte zukünftige Anbauverfahren zu sagen. Weed Me ist sich eigentlich schon jetzt im Klaren darüber, dass sie biologisch, ohne Pestizide, anbauen. Welcher Art die Anbauverfahren sind, das wird sich mit der Zeit herausbilden, und es gilt für jedes Klima die beste Methode herauszufinden.

[caption id="attachment_9205" align="alignnone" width="780"]Dutch-Passion-expandiert-nach-Kanada Ein Blick auf die brandneuen Systeme, mit denen wir den Anbau betreiben[/caption]

Baut ihr drinnen oder draußen an, und was meinst du zu Lichtentzug und dem Anbau in großen Gewächshäusern?

Es hängt davon ab, wo angebaut wird. Gewächshauskulturen sind in australischen und südamerikanischen Klimaten möglich (und umweltfreundlich). Wir haben beeindruckenden Cannabisanbau im Gewächshaus gesehen, und obwohl die Kosten dadurch steigen, lieben wir Gewächshauskulturen mit ergänzender LED-Beleuchtung.

Kann Dutch Passion gewährleisten, dass die Vorstellungen über einen sauberen, umweltfreundlichen Anbau in die Praxis umgesetzt werden, und wie werdet ihr eure CO2-Bilanz so hinbekommen, dass sie moderat ausfällt?

Weed Me ist einer der ersten kanadischen Cannabisproduzenten, der die ACMPR (Access to Cannabis for Medical Purposes Regulations)-Lizenz in Kanada erhalten hat. Ihre Cannabis-Produktionstätte ist dreißig Minuten von Toronto entfernt und ein hochqualifiziertes Team arbeitet mit bewährten und getesteten Anbauverfahren. Sie sind auf den biologischen Anbau ohne Pestizide spezialisiert und wollen Kanadas größter und qualitativ hochwertigster Cannabisproduzent werden.

Wenn möglich, wird an Orten wie Australien und Südamerika der Gewächshausanbau mit zusätzlicher Beleuchtung betrieben. Wir werden diese Seite der Partnerschaft überdenken und verbessern, viele von uns in der Cannabisindustrie sind von vornherein ökologisch orientiert. Die Energiekosten für den Indoor-Anbau sind für jeden lizenzierten Cannabisproduzenten immer ein wichtiger Gesichtspunkt, so dass die Reduzierung des Energieverbrauchs auf das absolute Minimum für einen ausgeprägten Geschäftssinn spricht - und es ist ein guter ethischer Ansatz zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks.

Wie wird sich deiner Meinung nach dieses progressive Vorgehen auf den aktuellen Schwarzmarkt in diesen Ländern auswirken?

Theoretisch sollte ein reguliertes Angebot an qualitätskontrolliertem, klar gekennzeichnetem Cannabis den Schwarzmarkt in die Knie zwingen. Und was medizinisches Cannabis in diesen Ländern betrifft, darf die offizielle Versorgung nur aus einer vollständig regulierten Quelle erfolgen. Bei Schwarzmarktanbietern gibt es keinerlei Transparenz über die Art und Weise, wie sie anbauen, produzieren und das Produkt verbreiten.

Aus diesem Grund weiß man dann nicht immer, was man bekommt. Daraus ergibt sich ein wesentlicher Antrieb, sein eigenes Cannabis anzubauen: Die Konsumenten wollen die Kontrolle zurückgewinnen und gesicherte Kenntnis haben, dass sie qualitativ hochwertiges Cannabis rauchen, welches unter sicheren Bedingungen produziert wird. Das trifft vor allem auf Menschen zu, die in ihrem Job glücklich sind und genau wissen, was sie tun. 

Wenn die Gesetzeslage eindeutiger wird -  welche Endprodukte, die von Dutch Passion zum Kauf angeboten werden, kann man erwarten?

Wir hoffen, dass die Konsumenten in der Lage sein werden, Behälter mit Cannabisblüten verschiedener Sorten zu kaufen. Dabei könnte es sich um THC-reiche und auch um CBD-reiche Sorten handeln. Vorgedrehte Joints sind auch in Kanada beliebt und werden von verschiedenen Dutch Passion Sorten in Packungen erhältlich sein. Dutch Passion Konzentrate und Extrakte könnten ebenfalls zum Kauf angeboten werden. Wir sollten dazusagen, dass wir solche aus Amsterdam nicht weiterverkaufen werden, jedenfalls jetzt noch nicht. Dahinter steht der Gedanke, dass die Unternehmen Weed Me und MYM die Produkte in Übereinstimmung mit den landesspezifischen Gesetzen, Bestimmungen und Vereinbarungen mit ihrer eigenen Anbaulizenz vertreiben (und möglicherweise exportieren) werden.

[caption id="attachment_9208" align="alignnone" width="780"]Dutch-Passion-expandiert-nach-Kanada Sicherheitsvorkehrungen auf dem neuesten Stand der Technik[/caption]

Wie bald werden eure Produkte erhältlich sein und welche Einschränkungen gibt bei Gesetzen hinsichtlich Cannabis als Medizin/Freizeitdroge?

In Kanada gibt es keine Einschränkungen, egal, ob Cannabis als Medizin genutzt oder als Freizeitdroge konsumiert wird, so dass es wirklich darauf ankommt, wo man lebt. In Australien liegt der Schwerpunkt auf der medizinischen Versorgung. Genau wie in den USA, wo es mit medizinischem Cannabis funktioniert und Cannabis als Genussmittel wohl in ein paar Jahren zugelassen wird. In Kolumbien ist Cannabis als Medizin und als Freizeitdroge erlaubt und wir können uns vorstellen, dass die Unterschiede/Einschränkungen hinsichtlich medizinischem Cannabis und "Drogencannabis" minimal sein werden.

Wie steht ihr derzeit zu Extrakten, und ist es etwas, woran ihr arbeiten werdet?

Extrakte sind für manche Leute ein Reizthema. Viele Cannabis-Liebhaber bevorzugen natürliche, biologisch gewachsene Cannabisblüten. Andere sind der Meinung, dass sich Extrakte einfacher konsumieren lassen, sei es durch Verdampfen mit Hilfe von Vaping-Kartuschen oder nach Verarbeitung in Lebensmitteln. Wir sind der Meinung, dass Cannabisextrakte sehr nützlich sein können. Stell dir nur mal eine personalisierte Kartusche für einen Cannabis-Verdampfer vor. Die Nutzung von sorgfältig zubereiteten Extrakten würde es ermöglichen, ein Cannabinoid-Verhältnis zu wählen, das in idealer Weise den eigenen Bedürfnissen entspricht, also mit den richtigen THC-, CBD- und anderen Cannabinoidwerten, die zum eigenen einzigartigen Endocannabinoid-System passen.

In Kanada gibt es eine Kultur des Klonierens und um Cannabis-Saatgut herum eine Grauzone. Wie wird sich das deiner Meinung nach ändern und welche Auswirkungen wird es auf die Art und Weise haben, wie die Leute anbauen?

Wo immer es Cannabis-Grower gibt, haben wir festgestellt, dass auch ein Markt für Saatgut existiert. Wenn man eine einzelne fantastische Mutterpflanze bekommt, wird man sie natürlich klonen wollen. Aber in der Vielfalt liegt die Würze des Lebens und für manche sind Blüten von aus Samen gezogenen Cannabispflanzen einfach unschlagbar. Wir erwarten, dass in Kanada die Zuneigung für Cannabissamen wächst und glauben: Wie sich der legale Cannabismarkt etabliert, wird auch das Saatgut seinen natürlichen Platz einnehmen.

Wie wichtig ist das Testen von Cannabinoiden und welche Entwicklungen sind auf diesem Gebiet zu erwarten?

Heute sind Labortests von Cannabinoiden und Protokolle darüber für lizenzierte Züchter obligatorisch. Das ist, zusammen mit der Analyse von Terpenen, eine gute Sache. So können die Konsumenten wissen, wonach sie suchen müssen und was am besten zu ihnen passt. Wir hoffen, dass wir auf dem Gebiet der Anreicherung mit bisher als nebensächlich angesehenen Cannabinoiden viel mehr Züchteraktivität sehen werden. CBD hat für großes Aufsehen gesorgt, aber andere Cannabinoide werden folgen. Wir fordern auch deshalb Tests, um den Konsumenten versichern zu können, dass die Produkte völlig frei von Pestiziden oder anderen schädlichen Chemikalien sind.

Was denkst du, welche Richtung die Cannabisindustrie in Kanada, Kolumbien und Australien einschlagen wird?

Die Tatsache, dass Kanada, Australien und Kolumbien diese Projekte unterstützen, ist ein Anzeichen dafür, wie fortschrittlich diese Länder geworden sind. Für uns ist es gut zu sehen, dass die Regierungen der Länder auf detaillierten Plänen bestanden und ernsthafte Investitionen in das Projekt verlangt haben. Im Gegenzug erhalten sie Tonnen von hochwertigen Cannabisprodukten für den Vertrieb als Medizin oder Genussmittel. Sie bringen hochqualifizierte Cannabiszüchter dazu, für die nächsten Jahrzehnte mit erstklassigen Genetiken in den besten Produktionsanlagen zu arbeiten. Es ermöglicht, bezogen auf das regulierte Angebot an Cannabis, ein gewisses Maß an nationaler Selbstversorgung und bietet eine Basis, von der aus man expandieren kann. Das muss sich für die Cannabiskonsumenten positiv auswirken.

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