Diese Giftpflanzen eignen sich nicht als Cannabisersatz!

Soft Secrets
05 Apr 2019

Über gefährliche Gewächse, die als Cannabisersatz verwendet werden

Was tun, wenn das Dope mal wieder aus ist, der Checker um die Ecke keines mehr hat und auch die CBD-Blüten den Kiffer nicht befriedigen können? Nun, manche informieren sich dann in einschlägiger Literatur über Pflanzen, die angeblich als Cannabisersatz gebraucht werden können. Doch Vorsicht! Dass dies in vielen Fällen gar keine gute Idee ist, soll Thema dieses Textes sein. Hortensie als Rauschmittel? Nein! Annähernd jedes Jahr bringen die Gazetten und Lokalzeitungen, aber auch Fachmedien wie Apotheker- und Ärzteblätter die Meldung von zu Rauschzwecken geklauten Hortensien. Basiert diese „Tradition‟ auf reiner Propaganda der Drogengegner oder gibt es eigentlich auch Bücher, die den Gebrauch der Hortensie beschreiben? In der Tat ist da ein literarischer Klassiker, der uns ältere Psychonauten vermutlich fast alle beeinflusst hat und der einen kleinen Abschnitt zur Hortensie beinhaltet. Die Rede ist von Bert Marco Schuldes Werk „Psychoaktive Pflanzen‟. Darin ist zur Rispigen Hortensie Hydrangea paniculata zu lesen: „Die Pflanze wird gelegentlich als euphorisierend beschrieben‟ (Seite 54 der aktuellen 17. Auflage von 2011). Wohl jenem Leser, der den Text dann aber weiterliest. Denn dann heißt es: „Da es bei der Verwendung der Hortensie zur Freisetzung größerer Mengen von Blausäure mit tödlichen Folgen kommen kann, wird hier nur dringendst von jeder Verwendung abgeraten.‟ Und dies ist eben KEINE Alibiaussage, die mit einem Augenzwinkern zu lesen ist, sondern – im Gegenteil – todernst gemeint. Lassen wir dahingestellt, ob der jährlich zu verzeichnende „Raub‟ diverser Pflanzenteile dieser Ziergewächse auf tierische Diebe oder auf hirnarme Kiffer zurückzuführen ist, die zum Wochenende kein Gras mehr am Start haben. Fakt ist, dass Hortensien sich in der Tat und definitiv nicht zum Konsum eignen. Zypergras zu Rauschzwecken? Auch nicht! Wie im frühen Untergrund üblich, werden manche Gewächse unkritisch als (potenzielle) Rauschmittel dargestellt, was Menschen, die weder zwischen den Zeilen zu lesen, noch sich weiterführend zu informieren befähigt sind, schnell in Notfallsituationen bringen kann. So ist in diversen Quellen zu lesen, dass beispielsweise eine Abkochung aus Wurzelmaterial des Zypergrases psychoaktive Effekte herbeiführen soll. Diesen Versuch zu unternehmen, sei jedem ausdrücklich abgeraten! Zypergras ist eine Gattung von Gräsern (Cyperus), und es gibt Arten, die im indigenen Kontext als Psychedelika Verwendung finden. Dies gilt allerdings bei weitem nicht für jede Spezies dieser Pflanzengattung – im Gegenteil! Zypergras kann giftig sein und sollte keinesfalls als Rauschmittel versucht werden. Die in der indianischen Tradition verwendeten Arten sind bis heute nicht botanisch bestimmt und gesichert, genauso wenig wie die wirksamen Inhaltsstoffe, die in den Gräsern wirken. So gibt es eine Grasart, die Piri Piri genannt wird und aus der psychedelisch wirksame Augentropfen hergestellt werden. Wie diese aber zubereitet werden müssen und welche Substanzen da zur Wirkung kommen, weiß außer den Schamanen Südamerikas wohl niemand. Auch ist gar nicht klar, ob eventuelle psychoaktive Tryptamine in den Pflanzen vorkommen oder von auf diesen schmarotzenden Pilzen stammen. Wie dem auch immer sei: Es ist jedenfalls keine gute Idee, Zypergras zu besorgen und in welcher Weise auch immer zu verwenden. Giftige Zierpflanzen Weiß der Himmel, wie einige Autoren und Hobbyanwender auf die Idee kommen, aber es ist immer wieder auch von der Einnahme giftiger Zierpflanzen zu lesen, vor allem im Internet. Da werden die Dieffenbachie, die Herbstzeitlose, der Fingerhut, das Maiglöckchen, die Azalee, die Amaryllis, der Oleander als potenziell berauschende Gewächse bezeichnet – und von manchen sogar probiert! Ja, seid ihr denn lebensmüde? Wie kann man ernsthaft auf den Gedanken kommen, solche potenten Giftpflanzen seinem Körper zuzuführen? Die erwähnten Gewächse sind psychoaktiv nicht nutzbar, sondern eben nur eines: lebensgefährlich! Finger weg von solchen Giftpflanzen! Ansonsten betet, dass der Notarzt euch noch retten kann!
S
Soft Secrets