Cannabismedizin: Vielseitig und effektiv

Soft Secrets
19 Jan 2018

Cannabismedizin ist auf dem Vormarsch

Das Schlagwort Cannabis vermag heutzutage gleich zwei grundlegende Reaktionen bei den Menschen im deutschsprachigen Raum auszulösen. Zum einen die Assoziation mit einem „Rauschgift‟, zum anderen aber die durchaus entgegengesetzte Assoziation von „Hanf als Medizin‟. Ist die erste Reaktion noch geprägt durch den seit Jahrzehnten währenden Krieg gegen die Drogen, der einstmals von den USA ausgegangen war (nämlich als die Alkohol-Prohibition aufgehoben und ein neuer „Klassenfeind‟ gesucht und in Marijuana gefunden worden war), so ist das Bild von Cannabis als Arzneimittel ein eher modernes Phänomen, man könnte sagen, dass es sich zurzeit um einen echten Trend handelt. Dabei ist das alles andere als logisch, immerhin ist der Hanf als Heilmittel seit Tausenden von Jahren bekannt und in Gebrauch. Wie heute in der Praxis und anhand der Ergebnisse zahlreicher Studien immer klarer wird, können Cannabis und dessen hauptwirksamer Inhaltsstoff Tetrahydrocannabinol (THC) bei einer Vielzahl von Krankheiten und Leiden sinnvoll eingesetzt werden. Es gibt, da sind sich die Experten einig, keine andere bekannte Pflanze auf der Erde, die ein so reiches Spektrum an heilsamen Qualitäten aufweist. Cannabis und THC können nämlich z.B. bei Appetitlosigkeit (z.B. bei Krebs und Aids), Schmerzen, erhöhtem Augeninnendruck, neurologischen Krankheiten (ADHS, Tourette etc.), Multipler Sklerose, Spastiken, Diabetes, Epilepsie und vielen weiteren Krankheitsbildern als hilfreiche Arzneimittel verwendet werden. Diese fast schon universelle Heilkraft des Hanfs begründet sich darin, dass wir Menschen (und übrigens auch Tiere) über ein körpereigenes System von Cannabiswirkstoffen verfügen, das innerhalb unseres Körpers regulierende Effekte herbeiführt. Besteht irgendwo innerhalb des Organismus‛ ein Mangel oder Überschuss, greifen die körpereigenen Cannabiswirkstoffe ein und helfen, die Disharmonie zu regulieren. Auch lassen sich einige der uns bekannten Erkrankungen und Leiden auf eine fehlgeleitete Funktion der körpereigenen Cannabiswirkstoffe zurückführen. Daher können körperliche Fehlregulationen auch mit von außen zugeführten Cannabiswirkstoffen behandelt werden, und deshalb ist der Hanf für uns medizinisch so wertvoll. Zwar sind die Substanzen, die wir im Körper ausbilden, nicht dieselben, wie sie in der Hanfpflanze vorkommen. Es sind aber analoge, also ähnliche Stoffe, die an die selben Rezeptorensysteme in Mensch und Tier binden wie die Moleküle aus den Cannabisgewächsen. Vielen Patienten hilft bereits eine Dosierung von Cannabisblüten oder entsprechenden Extrakten unterhalb der psychoaktiven Schwelle, also unterhalb der berauschend wirksamen Dosis. Das heißt, dass viele Betroffene, die von Cannabismedizin profitieren können, noch nicht einmal die psychischen Nebenwirkungen der Pflanze hinnehmen müssen; und weitere Nebenwirkungen, abgesehen von weniger ausgeprägten Effekten wie einer vorübergehenden Mundtrockenheit, gehen von Cannabismedizin im Grunde nicht aus. Dieser Tage ist aber ein weiterer Wirkstoff aus der Hanfpflanze immer wieder im Gespräch – vor allem in der Schweiz. Es handelt sich um einen Cannabiswirkstoff (im Fachjargon als Cannabinoid bezeichnet) des Namens Cannabidiol, kurz CBD. CBD weist, abgesehen von einer gewissen beruhigenden Wirkung, keine berauschenden Effekte auf, hat aber ein enormes medizinisches Potenzial. In der Schweiz sind überdies Cannabissorten vollkommen legal, die hauptsächlich ebenjenes CBD aufweisen, dabei aber THC-Werte enthalten, die unterhalb von einem Prozent liegen. Seit einiger Zeit können Erwachsene entsprechende CBD-Sorten im Tabak- oder Hanfshop, im Kiosk und andernorts erwerben – ohne jede Angst vor Repression. Gerade Patienten, die von den mannigfaltigen medizinischen Qualitäten des Cannabidiol profitieren, haben damit eine wirksame Medizin zur Hand. CBD wird zurzeit wissenschaftlich vielfach untersucht und hat sich als potenziell heilsam bei Angststörungen, Epilepsie, schizophrenen Psychosen, Bewegungsstörungen, Übelkeit und Erbrechen, Entzündungen, Schmerzen und Spannungszuständen erwiesen. Außerdem kann es der Behandlung von Abhängigkeiten (THC, Nikotin und Opiate) dienen. Die medizinische Wirksamkeit von THC und auch der gesamten Hanfpflanze ist in vielerlei Hinsicht immer wieder belegt worden und wird nach wie vor wissenschaftlich stetig untersucht. In Deutschland ist Cannabis deshalb seit März 2017 eine verschreibungsfähige Substanz. Cannabis und THC werden für die Therapie der unterschiedlichsten Erkrankungen und Symptome verwendet, sie sind in der Krebsheilkunde ebenso einsetzbar wie in der Behandlung von Nervenleiden, sie können gegen Übelkeit und Erbrechen, Spastiken und Muskelkrämpfe, Schmerzen, Bewegungsstörungen, Entzündungen, Allergien, psychische Krankheiten, Glaukom, Ohrengeräusche (Tinnitus), Magen- und Darmprobleme, Epilepsie, Lungenleiden, Einschlafprobleme und weitere Leiden helfen. Hier geht es zur Website der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin (ACM): http://www.cannabis-med.org Markus Berger
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