Cannabismedizin: Auch Apotheker sind genervt

Soft Secrets
27 Sep 2018

Die Praxis des neuen Cannabismedizin-Gesetzes aus Sicht der Apotheker

Auch Apotheker in Not: Seit März dürfen Ärzte in Deutschland Cannabis - auch Blüten - zu therapeutischen Zwecken verschreiben, ohne dass eine Ausnahmebewilligung der Bundesopiumstelle mehr nötig ist. Soft Secrets hatte mehrfach darüber berichtet. Die darauf folgende Situation, mit Lieferengpässen des zu importierenden Medizinalcannabis, hohen Preisen seitens der Apotheker, unklare rechtliche Voraussetzungen sowie mangelnde Bereitschaft der Krankenkassen, die Kosten zu übernehmen, überforderte und überfordert Patienten und Ärzte gleichermaßen. Wie sehen das Ganze aber die Apotheker? Darüber hat sich bisher niemand große Gedanken gemacht. Wie die Deutsche Apotheker-Zeitung online am 27. September berichtete, wünschen sich die Apotheker zum Beispiel weniger bürokratischen Aufwand, wenn es um Cannabis als Medizin geht. Der Artikel der DAZ bezieht sich auf eine Internet-Umfrage des Instituts DocCheck-Research unter 300 Pharmazeuten, die befragt wurden, wie sie die Situation einschätzen und erleben. Nicht verwunderlich, dass die Apotheker die schlechten Verfügbarkeitsbedingungen und den enormen bürokratischen Aufwand als ebenso nervig empfinden wie Patienten und Mediziner. Insgesamt halten die Befragten Cannabis als Medizin aber für sinnvoll. Auch müssen die Apotheker die teils ungehaltenen Reaktionen der Patienten hinnehmen und ertragen, die in der Apotheke entweder kein Cannabis, viel zu teures Cannabis oder Medizinalblüten von minderer Qualität erhalten. Die Preispolitik lässt den Apothekern allerdings einen gewissen Freiraum, was zur Folge hat, dass die selbe Sorte Medizinalweed in verschiedenen Apotheken unterschiedliche Preise kostet. Das ist weder für Selbstzahler noch für die Versicherer leicht hinzunehmen - und ziemlich ungerecht. Auf der anderen Seite ist der Aufwand für die Apotheker nicht gerade gering, wenn es um den Verkauf von medizinischen Cannabisblüten geht. Da haben größere Apotheken mit vielen Mitarbeitern und digitalisierten Strukturen eventuell Vorteile und kleine Landapotheken vielleicht etwas mehr an Arbeit. Das dürfte der Patient aber nicht zu spüren bekommen. Hier geht es zum Artikel der Deutschen Apotheker-Zeitung online: https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2018/09/27/apotheker-wuenschen-sich-weniger-buerokratie-bei-medizinalhanf
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