Cannabisbutter
Decarboxilierung und Solubisation
Rohes Cannabis ist normalerweise nicht berauschend, kann aber psychoaktiv wirken, je nachdem, wie viel freies THC gegenüber THCA vorhanden ist. Patienten berichten, die therapeutischen Effekte von rohem Cannabis bestünden u. a. in der Linderung spastischer Leiden und Entzündungen, andere sagen, es habe keine therapeutische Wirkung. Cannabinoide kommen in Form von Säuren (THCA) vor und sind in der Carboxylgruppe (COOH) gebunden. Sie müssen erst "befreit" werden, d.h. Cannabinoide einschließlich THC müssen von einer Säure in eine Nichtsäure übergehen, um psychoaktiv zu werden. Der Prozess der Decarboxylierung verwandelt CBD und aus nicht-psychoaktiver THC-Säure, die in rohem Cannabis enthalten ist, entsteht das psychoaktive, nicht saure THC. Das CBD wird durch Decarboxylierung in seine säurefreie Form umgewandelt, die äußerst therapeutisch wirkt. [caption id="attachment_7961" align="alignnone" width="800"] Gerauchtes oder verdampftes Cannabis, das in die Lunge gelangt, wird über den Blutkreislauf direkt ins Gehirn befördert; die Wirkung ist in der Regel innerhalb von 30 bis 90 Sekunden zu spüren. Die Dosis kann man leicht kontrollieren. Decarboxyliertes und solubilisiertes Cannabis, das gegessen wird, durchläuft Magen und Leber, bevor es in den Blutkreislauf gelangt. Die Wirkung setzt normalerweise nach 45 bis 60 Minuten ein und hält bis zu 12 Stunden an. Hier ist die Dosierung schwieriger zu kontrollieren.[/caption] Der Prozess der Solubilisierung wandelt ebenfalls CBD und THC, die in getrocknetem Cannabis vorkommen, von ihren Säureformen in ihre nicht sauren Formen um. Decarboxylierung und Solubilisierung führen zum gleichen Ziel, aber durch unterschiedliche Prozesse. Bei der Decarboxylierung handelt es sich um eine chemische Reaktion, die Kohlendioxid (CO2) freisetzt. Die Decarboxylierung von Cannabis bezeichnet eine Reaktion von Carbonsäuren, bei der ein Kohlenstoffatom aus einer Kohlenstoffkette abgespalten wird. [caption id="attachment_7966" align="alignnone" width="800"] Schritt 1: Cannabisblüten in einer kleinen Kaffeemühle (oder Küchenmaschine) zerkleinern. Die Kaffemühle muss sauber sein und darf nur für Cannabis verwendet werden. Bei zermahlenen Blüten werden die Cannabinoide schneller in die Butter abgegeben.[/caption] Decarboxylierung kann man erreichen, indem man THC-dominantes trockenes Cannabis auf über 100 °C oder CBD-dominantes trockenes Cannabis für 60 bis 90 Minuten auf über 146 °C erhitzt. Erhitzen Sie Cannabis - sowohl THC-dominantes als auch CBD-dominantes - nicht auf über 160 °C, um ein Abdampfen der Cannabinoide zu verhindern. Mehr als 160 °C können dazu führen, dass sich die erwünschten Cannabinoide CBD und THC verflüchtigen und verloren gehen, wenn sie sich mit der Luft mischen. Die Decarboxylierung verläuft auch während der Verdampfung sehr schnell: Cannabis wird auf 188 °C-193 °C erhitzt; in diesem Temperaturbereich verdampft es und es erfolgt die Umwandlung in die "aktive" nicht saure Form. Nicht über 193 °C erhitzen, da dies gleich zu Verbrennung/Verkohlung führen kann. Dieser Prozess setzt Moleküle frei, die sich in Kohlendioxid (CO2) und Wasserdampf (H2O) umwandeln. [caption id="attachment_7965" align="alignnone" width="800"] Schritt 2: Die Butter bei geringer Hitze schmelzen.[/caption] [caption id="attachment_7966" align="alignnone" width="800"] Schritt 3: Sobald die Butter geschmolzen ist, das gemahlene Cannabis dazugeben.[/caption] [caption id="attachment_7968" align="alignnone" width="800"] Schritt 4: Die Butter-/Cannabismischung ca. 45 Minuten bei geringer Hitze kochen lassen, dabei alle paar Minuten umrühren, damit sich die Cannabinoid- und Buttermoleküle gut mischen und die Aufnahme der Cannabinoide beschleunigt wird.[/caption] [caption id="attachment_7969" align="alignnone" width="800"] Schritt 5: Butter und Cannabis durch ein mit einem Seihtuch ausgekleidetes Sieb filtern. Warten, bis die Mischung genug abgekühlt ist, dass man mit ihr hantieren kann; Gummihandschuhe überziehen und die restliche Flüssigkeit aus dem Seihtuch drücken.[/caption] Zu beachten: THC wird bei Temperaturen zwischen 188 °C und 193 °C schnell freigesetzt, und CBD ebenfalls bei diesen Temperaturen. Die anderen über 80 bekannten Cannabinoide verflüchtigen sich bei verschiedenen Temperaturen, die oft niedriger als 193 °C sind. Der gleiche Decarboxylierungsprozess ereignet sich - ebenfalls in einem rasanten Tempo -, wenn Cannabis verbrennt. Beim Rauchen von Marihuana bewirkt die Hitze, dass das THC in die psychoaktive Form umgewandelt wird. CBD wird in die nicht saure Form umgewandelt. Die Verbrennung setzt viele giftige Verbindungen - aromatische Kohlenwasserstoffe wie Benzopyren und andere Karzinogene - frei, die in die Lunge eingeatmet werden. Ausführliche Informationen hierzu unter www.marijuanagrowing.com. Cannabinoide sind löslich in Fetten, Zuckern und Ölen (Lipiden), Alkohol, außerdem in anderen ölbasierten Lösungsmitteln. Sobald sie zusammentreffen, werden Cannabinoide löslich und wandeln sich von der Säure- in die Nichtsäureform um. THC wird psychoaktiv und die therapeutische Wirkung von CBD verstärkt sich enorm. [caption id="attachment_7970" align="alignnone" width="800"] Schritt 6: Die abgekühlte, gefilterte Flüssigkeit in einen Behälter schütten.[/caption] Die Solubilisierung tritt ein, wenn Cannabis mit Fetten, Zucker, Ölen, Alkohol und anderen ölbasierten Lösungsmitteln gemischt wird. Die Cannabinoide wandern ab und konzentrieren sich in den Lösungsmitteln. Bringen Sie Cannabis mit diesen Lösungsmitteln zusammen und erhitzen Sie die Mixtur bei niedrigen Temperaturen (50 °C-63 °C ) für 60 bis 90 Minuten, um Cannabinoide zu solubisieren (extrahieren). Kochen bei geringer Hitze und Umrühren gewährleisten, dass eine vollständige Extraktion stattfindet. [caption id="attachment_7962" align="alignnone" width="800"] Schritt 7: Die Flüssigkeit so lange kühlen, bis sie fest geworden ist.[/caption] Bei der Kombination von Cannabis mit Alkohol (Spirituosen oder Glycerin) ist keine Hitze erforderlich, aber der Prozess dauert viel länger. Platzieren Sie einen Blütenstand beispielsweise in eine Flasche Ethylalkohol-Wodka, Rum oder Alkohol jeglicher Art. Mit der Zeit wird der Alkohol das Aroma und die Potenz des Cannabis annehmen. Oder man kann den Alkohol verdunsten lassen, wonach ein Konzentrat zurückbleibt. Kohlendioxid (CO2) lässt sich ebenfalls als Lösungsmittel zur Freisetzung von Cannabinoiden verwenden. Es wird als eine Methode, CBD und THC aus trockenem Cannabis zu extrahieren, immer beliebter.Herstellung von Cannabisbutter
Rauchpunkte Butter: 121 °C–149 °C Olivenöl: 191 °C–246 °C Erdnussöl (raffiniert): 232 °C Sonnenblumenöl (raffiniert): 227 °C Cannabisbutter ist Hauptbestandteil vieler Rezepte. Sie kann allein, als Butter auf Brot oder in unzähligen Rezepten verwendet werden. Cannabinoide binden sich an Milchfette in der Butter und bleiben so lange erhalten, wie Butter sich bedenkenlos essen lässt. Nehmen Sie gesalzene Butter für die meisten Rezepte; sie hat einen höheren Rauchpunkt als ungesalzene. Zum Backen ungesalzene Butter verwenden. Langsames, gleichmäßiges Kochen bei niedriger Temperatur und genug Rühren sind wichtig, um Anbrennen bei der Herstellung von Cannabisbutter zu vermeiden.Express-Cannabisbutter
Wir produzieren kleine Mengen Cannabisbutter (weniger als 1 kg), indem wir sie kurz in einer Pfanne braten und Cannabis hinzufügen. Größere Mengen Cannabis lassen sich nach folgenden Rezept verarbeiten: Utensilien • Kaffeemühle oder Küchenmaschine • 2 Kochtöpfe (Stieltöpfe) • Sieb • Seihtuch Zutaten • 7 g gut manikürte Cannabisblüten • 1 großes Stück Butter (240 g) Jorge Cervantes ist Autor der Cannabis Encyclopedia (596 Seiten, mehr als 2000 Farbbilder, großes A4-Format) und Marijuana Horticulture (alias the Bible). Beide Bücher sind weltweit bei allen Amazon-Händlern erhältlich. Die Cannabis Encyclopedia enthält ein ausgezeichnetes Kapitel über Nährstoffe. Kontaktieren Sie Jorge auf www.marijuanagrowing.com.
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Soft Secrets