Cannabis News Deutschland, sterreich und Schweiz

Soft Secrets
27 Jul 2016

Bremen will Cannabis legal


Diverse deutsche Städte wollen ihren Umgang mit Cannabis bzw. ihre Cannabispolitik ändern. Nach Düsseldorf, Köln, Hamburg und Berlin stößt jetzt auch Bremen in diese Richtung vor. Interessanterweise sind alle Parteien, außer der CDU, dafür, die Reglements im Umgang mit Cannabis zu lockern. Und das in drastischer Weise: So soll nach Ansicht von SPD, Grünen, FDP und den Linken künftig nicht nur bei Verkehrs- und Personenkontrollen weniger restriktiv vorgegangen werden. Auch der Eigenanbau weniger Pflanzen soll geduldet und nicht mehr polizeilich verfolgt werden. Und das ist noch nicht alles, denn daneben soll die Eigenbedarfsmenge in den zweistelligen Bereich korrigiert und ein Drug-Checking-Angebot geschaffen werden, wo Konsumenten ihre Cannabisprodukte prüfen lassen können. Das Ganze soll ab kommendem Jahr umgesetzt werden. Quelle und Infos: www.huffingtonpost.de

Alternativer Drogen- und Suchtbericht 2016 veröffentlicht

Anfang Juni wurde der Öffentlichkeit im Haus der Bundespressekonferenz der 3. Alternative Drogen- und Suchtbericht vorgestellt. Der Bericht, der von drei akzeptanzorientierten Verbänden herausgegeben wird (akzept e.V., JES e.v. und Deutsche Aidshilfe), ist der Kontrapunkt zum Drogenbericht der Bundesregierung, den drogenpolitisch Versierte ohnehin nicht ernst nehmen können. Die Autoren und Herausgeber des Berichts fassen in ihrer Pressemitteilung zusammen: „Ein Kurswechsel in der Drogenpolitik könnte Leben retten, Abhängigkeit verhindern und Schluss machen mit drastischer Ressourcenverschwendung in Justiz- und Polizeiarbeit“. Der alternative Drogenbericht kann auf der Internetseite des Projekts kostenlos herunterladen oder in der Printversion gekauft werden. Quelle und Infos: www.alternativer-drogenbericht.de

Berliner Hanfmesse war großartiges Debüt

Die Mary-Jane-Messe, die vom 27. bis 29. Mai im Postbahnhof am Ostbahnhof mitten in Berlin stattfand, feierte mit 10 000 Besuchern einen guten und erfolgreichen Einstand. An den drei Messetagen hatten über hundert Aussteller aus der Hanfszene ihre Dienstleistungen und Produkte präsentiert, die von den Besuchern begeistert aufgenommen wurden. Mitveranstalterin Phuong Nhung Nguyen: „Wir freuen uns, dass die Messe so viele interessierte Menschen angelockt hat. Das bekräftigt uns in unserem Vorhaben, die Mary Jane im nächsten Jahr wieder zu veranstalten“. Lest den Artikel zur Mary Jane in diesem Heft. Infos: www.maryjane-berlin.com

Auch dieses Jahr: In Göttingen blüht der Hanf

Die „Autonomen Blumenkinder“ sind eine Undergroundgruppe aus Göttingen, die mittlerweile seit Jahren von sich Reden macht. So auch in diesem Jahr. Denn wieder sprießt in der Universitätsstadt überall der Hanf. Die Gruppe sät jährlich Vogelfutterhanf auf öffentliche Grünflächen – Rabatten, Verkehrsinseln und Wegränder –, der dann das Stadtbild verwandelt. Ausbaden muss das schließlich die Polizei, die in stundenlangen Einsätzen die unschuldigen Pflanzen dem Boden entreißen muss. Weil auch Faserhanf nicht einfach so ausgesät werden darf. Nicht ohne Genehmigung. Um genau das aufzuzeigen – nämlich, wie sinnlos es ist, Polizeibeamte damit zu beschäftigen, harmlose Gewächse zu vernichten – und weil der Hanf überdies so schön ist, initiieren die Autonomen Blumenkinder jedes Jahr die Guerilla-Aktion in Göttingen. Quelle und Infos: www.hna.de / www.gj-goettingen.de

Schweiz: Cannabis-Events in den Kalender!

In der Schweiz finden in diesem Jahr gleich zwei gewichtige Veranstaltungen zur Cannabis-Thematik statt. Zum einen öffnet die älteste europäische Hanfmesse, die CannaTrade, vom 2. bis 4. September ihre Pforten – wieder in der Stadthalle Dietikon im gleichnamigen Zürcher Stadtteil, wieder mit zahlreichen Ausstellern und Programmpunkten, unter anderem mit einem großen Medizin-Podium (am Samstag), auf dem verschiedene Experten zum Thema diskutieren werden. Am 12. November findet dann im Inselspital des Universitätsspitals Bern die Tagung „Cannabinoide in der Medizin– Neue Trends“ statt, Veranstalter sind die Schweizer Arbeitsgruppe für Cannabinoide in der Medizin (SACM) und die Schweizerische Akademie der Pharmazeutischen Wissenschaften (SAPhW). Insgesamt 25 Redner werden an diesem Tag ihre 20-minütigen Fachvorträge halten, jetzt schon dick im Kalender eintragen! Ausführlichere Infos zu beiden Veranstaltungen folgen in der kommenden Ausgabe. Infos und Quellen: www.cannatrade.ch / www.saphw.ch

Schweiz: Joints ohne Pfiff

Die Schweizer Firma Medropharm hat sich ein Produkt ausgedacht, das „schwerstabhängigen Kiffern“, wie es die Zeitung 20 Minuten schreibt, dabei helfen soll, vom THC loszukommen. Joints, die eine Cannabissorte beinhalten, in der zwar das nicht psychoaktive Cannabidiol (CBD), jedoch kein THC enthalten ist, sollen den sogenannten Abhängigen dabei helfen, von ihrer Gewohnheit Abstand zu nehmen, ohne auf das Ritual des Jointrauchens verzichten zu müssen. Nun ist eine CBD-reiche und gleichzeitig THC-arme Hanfsorte nichts, was man erst erfinden müsste. Industriehanf ist kastriert und erfüllt entsprechende Anforderungen. Das Cannabis der Medropharm jedoch sei erstens rein biologisch produziert und zweitens – das soll der besondere Clou sein – rieche es genauso, wie berauschendes Marijuana eben riecht. Damit sei die Illusion perfekt. Die Entwickler von Medropharm sind davon überzeugt, mit dieser Strategie einige Kiffer vom Rauchen wegzubringen. Sie setzen dabei auch auf die leicht beruhigende Wirkung des CBD. Quelle und Infos: www.20min.ch / www.medropharm.ch

Österreich: Kein Weed für Kranke?

Wenn es nach Rudolf Likar, seines Zeichens Generalsekretär der Österreichischen Schmerz-gesellschaft (ÖSG) und Leiter der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin am Klinikum Klagenfurt, geht, so wird in Österreich vorerst kein Medizinalcannabis an Patienten abgegeben werden. Likar ist der Ansicht, dass Marijuanablüten entgegen der pharmazeutischen Gepflogenheiten nicht standardisierbar seien und dass sie womöglich mit Verunreinigungen belastet sein können. In Österreich sind Cannabinoidmedikamente wie Dronabinol in Gebrauch und werden sogar in aller Regel von den Krankenkassen bezahlt. Deshalb hält Rudolf Likar, wie er der österreichischen Zeitung Der Standard verriet, nichts davon, Cannabisblüten über die Apotheke zu veräußern. Sie seien nicht exakt zu dosieren und würden normalerweise geraucht, was Likar auch als eher kontraproduktiv empfindet. Quelle und Infos: www.derstandard.at

Österreich: Unterschriften sammeln!

Das österreichische Hanf-Institut hat zurzeit eine Kampagne laufen, in deren Rahmen möglichst viele Unterschriften von Österreichern gesammelt werden sollen, um sich dafür einzusetzen, dass Cannabispatienten bei auf Cannabis bezogenen Delikten (Besitz, Anbau) straffrei ausgehen. Die Aktion, die bereits zum zweiten Mal in Österreich veranstaltet wird, nennt sich Parlamentarische Bürgerinitiative „Straffreier Eigenanbau für Patienten“. Dabei können sich interessierte Aktivisten ein Unterschriftenformular auf der Website des Hanf-Instituts herunterladen, das dann von möglichst vielen Unterzeichnern supportet wird. Ist ein Formular voll, soll es ans Hanf-Institut gesendet werden. Der niederländische Samenproduzent Dinafem sponsort die Kampagne und belohnt jeden, der Formulare einsendet, mit einem Präsent. Weitere Infos und Quelle: www.blog.hanfinstitut.at

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