Bewegung in der französischen Politik
Ein Teil der französischen Senatoren plädiert für eine Cannabis-Legalisierung.
Wie in so vielen Staaten könnte sich auch in Frankreich der Wind in Sachen Cannabis-Legalisierung drehen. Zwar wurde und wird Cannabis in Frankreich massenhaft konsumiert, aber wie fast überall war und ist Cannabis illegal.
Ein wenig Hoffnung auf Legalisierung ist aber zumindest in Sicht.
Denn in einigen Nachbarstaaten Frankreichs stehen die Zeichen sehr stark auf Veränderung, was die Legalität von Cannabis betrifft. So zum Beispiel in Luxemburg, Spanien und Deutschland. Speziell Deutschland ist, aufgrund seiner großen Population und Wirtschaftskraft, ein Leitstern in Sachen Legalisierung für ganz Europa.
In Frankreich haben jetzt einige Senatoren einen Artikel in der „Le Monde“ veröffentlicht. Das Ziel dieses Artikels ist es, "einen Konsultationsprozess einzuleiten, um einen Gesetzentwurf zur Legalisierung von Cannabis vorzulegen".
Der Artikel wurde von "einem Kollektiv von 31 Senatoren der sozialistischen, ökologischen und republikanischen Fraktion unter der Leitung von Gilbert-Luc Devinaz" verfasst, wie es in der Unterzeile des Artikels heißt.
In Frankreich leben 67 Millionen Menschen, von denen laut "Recreational Cannabis Progress Report" der Nationalversammlung etwa 1,5 Millionen Menschen regelmäßig Cannabis konsumieren.
Daher sei das Verbot, so die Senatoren, "ineffektiv, ineffizient und ungerecht".
Weiter heißt es: „In diesem Zusammenhang müssen wir aus dem laxen Prozess herauskommen, der den Befürwortern einer Weiterentwicklung des gesetzlichen Rahmens regelmäßig gemacht wird. Wir, die sozialistischen Senatoren, sehen der Realität ins Auge: Die Situation ist unhaltbar. Die Franzosen sind bereit, über den Konsum von so genanntem Freizeit-Cannabis zu debattieren".
In dem Artikel wird eine völlige Legalisierung von Cannabis gefordert, eine Entkriminalisierung gehe nicht weit genug und sei daher unzureichend.
Den Senatoren ist völlig klar, dass die Franzosen Cannabis konsumieren, ob legal oder illegal.
Bisher ist in Frankreich vergleichsweise wenig passiert, was Änderung von Richtlinien und Gesetzen bezüglich Cannabis angeht. Man ist weitestgehend auf einem Stand wie seit den 70er/80er Jahren. Aber auch in Frankreich ist medizinisches Cannabis ein großes Thema. Und der Freizeitkonsum war sowieso noch nie geringer als in anderen europäischen Ländern.
Man steht also vor dem Problem zuzusehen, wie die Nachbarländer Reformen voranbringen, die (hoffentlich) bald zu einer Legalisierung führen. Damit würde Frankreich sich aber wirtschaftlich selbst schaden, denn es könnte aufgrund der Gesetze gar nicht am Markt teilnehmen, der ja trotzdem besteht. In dem Fall halt als Schwarzmarkt. Wenn man diesen Markt nicht will, bleibt nur die Legalisierung. So weit ist man mittlerweile auch in Frankreich, zumindest das „Senatoren-Kollektiv“.