Betty Green
Einer unserer neuesten Beiträge hier bei Soft Secrets ist die Rubrik „Kochen mit Cannabis“ von Betty Green. Wir dachten, wir sollten uns mal mit ihr treffen und etwas mehr über die Lady hinter der Cannabis-infundierten Küche erfahren.
Zunächst einmal möchte ich dir zum Erfolg deiner Artikel hier in Soft Secrets gratulieren. Erzähl‘ uns, was dein Interesse am Kochen mit Cannabis geweckt hat.
Vielen Dank. Es ist eine ganz natürliche Sache. Ich habe eine große Leidenschaft für Cannabis und fürs Kochen, also schien es logisch, beides miteinander zu verbinden. Allerdings bin ich kein großer Fan des Rauchens von Marihuana, stattdessen sprechen mich Cannabis-Edibles sehr an und passen zu meinem Lebensstil. Es gibt so vielfältige Möglichkeiten, Cannabis zu genießen; man kann es heute wahrhaftig in jede Art von Gericht einbauen. Die Möglichkeiten sind endlos, und es macht mir Spaß, neue Rezepte auszudenken und zu experimentieren.
Hast du professionelle Kocherfahrung oder bist du Autodidaktin?
Ich bin Autodidaktin. Allerdings behaupte ich nicht, die beste Köchin zu sein und denke, man muss es auch nicht. Eine Leidenschaft für Essensgerichte und Kreativität ist Voraussetzung. Mal einen Fehler machen ist Bestandteil des Lernprozesses. Allerdings können „Irrtümer“ bei Cannabis-Edibles manchmal ziemlich deftige Folgen haben! Ja, ich glaube, wir lagen alle schon einmal falsch bei der Einschätzung von Edibles.
Stimmst du also der Aussage "CannabisEdibles sind nicht für jeden geeignet" zu?
Nein, ganz und gar nicht. Ich denke, man muss einfach auf die Zutaten achten. Die Zeiten, als eine Ladung Marihuana in den Kuchen geschüttet wurde und man dachte, es wird alles bestens, sind vorbei. Die Leute tun es immer noch, aber dies lässt sich nicht entschuldigen - bei all den Infundierungsmethoden und Informationen über die Stärke der Wirkung, die uns heute zur Verfügung stehen.
Wir wissen so viel mehr darüber, wie Cannabinoide funktionieren, sie beim Kochen verwendet werden und sie auf uns wirken, dass es für jeden einen Weg gibt. Egal, ob es sich um mikrodosierte Gummibärchen handelt, die einen munter halten, oder um einen stark infundierten Kuchen, der bei chronischen Schmerzen oder Schlaflosigkeit hilft. Die gewünschte Wirkung ist realisierbar, man muss sich nur vorher informieren. Der Markt ist so viel fortgeschrittener als früher.
Lässt du dich von der legalen CannabisEdibles-Branche inspirieren?
Auf jeden Fall, ich bin sogar ganz neidisch darauf. Da wir in Großbritannien leben, müssen wir uns natürlich immer noch sehr zurückhalten. Im Gegensatz dazu ist die kulinarische Branche in den USA völlig etabliert; es gibt Restaurants, TV-Shows, Kochbücher und Lebensmittel Produktlinien. Es ist erstaunlich, was Köche alles kreieren! Terpene mit Lebensmitteln zu kombinieren, wie man es mit Weinen macht, und Cannabis in jede Art von Mahlzeit zu integrieren - es ist unglaublich! Mir gefällt auch der Gedanke, dass man in einen Laden gehen, Cannabis-Edibles kaufen kann und weiß, was man in Bezug auf die Sorte, den Geschmack und vor allem die Dosis bekommt.
Was ist an der Dosierung so schwierig?
Im Grunde ist es Chemie. Da sind so viele Variablen, die mitspielen - die Zutaten, mit denen gekocht wird, wie gut sich die Cannabinoide mit ihnen verbinden, bei welcher Hitze… . Zu berücksichtigen ist auch, wie gut das Cannabis decarboxyliert wird, ob man Hasch oder Blüten verwendet und ob wir mit Cannabis-infundierten Substanzen oder organischem Blütenmaterial kochen. Die Liste ließe sich noch fortsetzen. Es gibt Berechnungsverfahren, die Wirkungsstärke zu "mitteln" - mehr als ein Mittelwert kann dabei auch nicht herauskommen.
In diesem Sinne, was sind deine besten Tipps für alle, die mit Cannabis kochen?
Das Gras immer decarboxylieren. Die Leute werden sagen, dass man dies nicht tun muss. DOCH, IHR MÜSST! Wenn ihr es nicht macht, kommen das wahre Potenzial und die Nebeneffekte nicht zur Geltung. Zweitens: Versuchen, beim Rezept so genau wie möglich zu dosieren. Es gibt Dosierungskalkulationen und Rechner im Internet, mit denen sich zumindest annähernd die richtige Stärke ermitteln lässt. Schließlich, und das ist das Schwierigste - sich zurückhalten. Zu viele gehen mit Cannabis um wie mit Alkohol und konsumieren es im Übermaß. Sie verstehen nicht den Unterschied zwischen Cannabis-Edibles verzehren und Marihuana rauchen, welche Wirkungen es hat, bis es zu spät ist. Wenn das Gericht gekocht ist, einen Teelöffel davon probieren und WARTEN! Es dauert mindestens eine Stunde, um ins Kreislaufsystem zu gelangen und du kannst den Verbrauch mit Hilfe dieses Teelöffels einstellen. Ich weiß, dass es verlockend ist, einfach alles hineinzuschlingen, aber versucht das erst gar nicht. Wie ich schon sagte, achtet auf die Zutaten.
Was können wir in Zukunft von deinen regelmäßigen Artikelbeiträgen erwarten?
Die 7-Minuten-Eier, die ich kürzlich gemacht habe, sind ein persönlicher Favorit. Es ist die beste Art, morgens aufzuwachen und Marihuana zu konsumieren, wenn man um 8 Uhr zum Rauchen von Gras keine Lust hat! Ich hoffe, dass ich in Zukunft mehr Essgerichte dieser Art bringen kann und einige aufregende Speisen, um die kulinarische Vielseitigkeit von Cannabis zu zeigen.
Schmiedest du weitere Pläne?
Ich habe vor, ein Kochbuch zu schreiben, etwas Modernes und Relevantes, das sich irgendwie britisch anfühlt. Viele der großartigen Canna-Kochbücher kommen aus den USA. Ich möchte etwas sehen, das ein bisschen mehr mit britischer Esskultur und Nostalgie zu tun hat. Außerdem soll es ein digitales Buch werden, wobei Diskretion gewahrt bleibt.