Alain Menghé à Menghé Erster schwarzer Cannabis-CEO in Deutschland
Alain Menghé à Menghé ist der CEO und Gründer von LIO Pharmaceuticals GmbH, einem in Deutschland ansässigen Unternehmen für medizinisches Cannabis.
Kürzlich erschien im Inernational Cannabis Chronicle ein Interview mit ihm.
Die Überschrift lautet „Interview mit Deutschlands erstem schwarzen Cannabis-CEO Alain Menghé à Menghé“.
Anlass für dieses Interview war also nicht irgendeine wichtige Neuigkeit in Sachen Produkte, Kooperation, Finanzierung, oder Neuerungen in diesem oder jenem Bereich...
Anlass für das Interview war die Hautfarbe des CEO. Im Jahre 1983 und eventuell auch ein paar Jahre später wäre das eine Nachricht gewesen (traurig genug), aber im Jahre 2022 sollten wir, bei all den Thematisierungen und Debatten diesbezüglich, schon weiter sein.
Sind wir aber leider immer noch nicht.
Und genau diese Erfahrung macht Alain Menghé à Menghé vermutlich regelmäßig, zum Beispiel wenn eine der Interviewfragen „Was sind Ihre Erfahrungen als erster und einziger schwarzer CEO der Cannabisbranche in Deutschland?“ lautet.
Seine Antwort war, dass der erste schwarze Bundeskanzler zu sein wirklich bahnbrechend gewesen wäre.
Laut Alain Menghé à Menghé leide der Cannabis-Markt immer noch unter historischen Stigmata. Für sie als Pioniere der Legalisierung von Cannabis sei es daher wichtig, nicht in die "Schwarz-Weiß-Falle" zu tappen.
Aber genau das tun wir! Seit Jahren, mit jedem Artikel dieser Art. Mit jeder Überschrift dieser Art. So wird der Fokus immer wieder auf die Person, auf ihre Hautfarbe, ihre wie auch immer geartete Andersartigkeit gerichtet; nicht aber auf die Inhalte, auf die es doch ankommen sollte.
Man kann davon ausgehen, dass all die Autoren solcher Artikel natürlich nicht in diese Falle tappen wollen, aber dann sollten sie Hautfarbe oder so gar nicht erst thematisieren. Denn Normalität haben wir erst dann, wenn derartige Dinge kein Thema mehr sind.
Naja, Alain Menghé à Menghé wird wahrscheinlich nicht böse deswegen sein, er dürfte genügend Erfahrungen in dieser Hinsicht gemacht haben.
Und any promotion is ja bekanntlich good promotion.
Aber ihm wäre es vermutlich lieber, wenn nicht die Hautfarbe der Grund für diese Art der Promotion wäre.