Bessere Qualität der Cannabispflanzen für den typischen Indoor-Grower
Heute bauen mehr Leute als je zuvor ihr eigenes Cannabis an. Sogar in europäischen Regionen mit "legalem" Gras, wie beispielsweise Barcelona und Amsterdam, ziehen viele Cannabisfans es vor, Geld zu sparen, indem sie ihr eigenes Cannabis anbauen, welches vielleicht sogar besser ist als das der lokalen Cannabisversorger, die sich nach vorgegebenen Qualitätsstandards richten müssen. Auch jene, die in Nord- und Südamerika Cannabis legal aus Apotheken beziehen können, ziehen es dennoch oft vor, ihr eigenes Marihuana anzubauen. Die Hauptgründe dafür sind wieder Geld zu sparen und ein bessere Qualität zu erzielen. Aber wie schafft es ein gewöhnlicher Hobby-Grower, seine Anbaupflanzen auf ein professionelles Qualitätsniveau zu bringen? Wie gelingt es ihm, der gerade ein paar Ernten mit Erfolg eingefahren hat, seine Pflanzen hinsichtlich Qualität, Ertrag und Geschmack auf eine höhere Stufe zu heben?
Der typische Hobby-Grower hat bereits die Grundlagen des Cannabisanbaus, des Lebenszyklus der Cannabispflanze und der Pflanzenernährung verstanden. In der Regel bauen sie mehrmals im Jahr an und versuchen mit ihren Cannabis-Ernten so weit zu kommen, dass die Selbstversorgung garantiert ist. Gewöhnlich misst der Anbaubereich etwa 1,2 m x 1,2 m, aber das kann von Grower zu Grower variieren. Als Growlampe wird oft eine 400-W- oder 600-W-NDL verwendet. Für die Wahl des Substrats gibt es verschiedene Möglichkeiten; oft bevorzugt der Hobby-Grower der Einfachheit halber Erde (Erdmi-schungen) oder vielleicht Kokosfaser. Was sind nun für den Grower einfache und bewährte Verfahren, um die Qualität zu verbessern?
Lohnt es sich dafür, die Anbaumethode zu verändern?
Nicht unbedingt. Viele erfahrene Grower, die mit Erde und Kokos anbauen, liebäugeln nicht selten mit dem Konzept anspruchsvollerer und technisch komplizierterer Anbaumethoden. Häufig werden hydroponische Verfahren wie z.B. Tiefwasserkultur (DWC) oder Aeroponik in Betracht gezogen. Es besteht kein Zweifel, dass DWC und Aeroponik in den richtigen Händen großartige Möglichkeiten bieten, die Anbaufertigkeiten, Erträge und Erntequalität zu verbessern. Aber es kann sich als ein schmerzhafter Lernprozess erweisen, der sich eventuell über mehrere Wachstumszyklen hinzieht, bis man diese Verfahren beherrscht.
Für viele Grower ist es sinnvoller, bei der Anbaumethode zu bleiben, mit der sie Erfahrungen gesammelt haben und diese zu optimieren.
Zahlreiche Experten des Cannabisanbaus mit Erde/Kokos sind beim Ausprobieren einer neuen Anbaumethode, die nicht zu ihnen und ihrem Lebensstil passt, kläglich gescheitert. Grower, die in Erde anbauen, können ihre Pflanzen mehrere Tage sich selbst überlassen, wenn sie die Pflanzen in ausreichend großen Behältern halten. Sie brauchen sich nicht allzu sehr um die Pflege der Pflanzen zu kümmern. DWC-Züchter befinden sich nicht in solch einer beneidenswerten Situation, da sie es für notwendig erachten, pH-Wert und EC (elektrische Leitfähigkeit) täglich zu überprüfen.
Erde- oder Kokos-Grower sollen nicht dem ungehörigen Druck ausgesetzt sein, ihre Anbaumethoden ändern zu müssen. Beide Verfahren können Cannabis von ausgezeichneter Qualität hervorbringen.
Für viele ist es sinnvoll, die ihnen vertraute Anbaumethode beizubehalten und zu versuchen, diese zu verbessern und zu optimieren. Der Anbau in Erde birgt in sich nicht dasselbe explosive Wachstumspotential und bringt nicht den gleichen Ertrag wie einige kompliziertere Anbauverfahren. Aber das sollte den Selbstversorger nicht davon abhalten. Erdmischungen (oder Kokos) liefern einen völlig ausreichenden Ertrag - Geschmack, Aroma und Qualität des Marihuanas sind ausgezeichnet.
Feinabstimmung der Nährstoffe
Die Grundlagen der Pflanzenernährung wird ein Anfänger bereits verstanden haben. Nach einer guten Erstberatung wird der Hobby-Grower hoffentlich den Versuchungen einer allzu großen Auswahl an möglichen Düngern widerstehen und sich für den Anfang besser mit einem einfachen Sortiment begnügen. Viele Kokos-Grower haben mit wenig mehr als dem einfachen Zwei-Komponenten-Dünger "Coco A" und "Coco B" hervorragende Ernten erzielt. Eine umfangreiche Düngerpalette ist also nicht unbedingt notwendig. Doch in den Händen eines erfahrenen Growers können einige zusätzliche Nährstoffe das Qualitätsniveau (und den Ertrag) erhöhen.
Nachdem der Hobby-Grower einige Male erfolgreich Cannabis angebaut hat, könnte er sich endlich dazu entschließen, das Nährstoffangebot ein wenig zu erweitern. Oftmals haben sich erfahrenere Grower über mikrobielle Impfstoffe informiert und vielleicht über andere Zusätze für die Erde, die sie als Anfänger nicht in Betracht gezogen haben, und dann wurden sie eingesetzt. Spurenelemente wie Magnesium und Kalzium können für Grower hilfreiche Zusätze sein.
Viele Grower führen Woche für Woche detaillierte Aufzeichnungen über Düngerstärken, Zelttemperatur/Luftfeuchtigkeit, Wachstum/Ertragsergebnisse und bewerten alle von ihnen angebauten Sorten. Dies kann sich für die Durchführung zukünftiger Anbaue als hilfreich erweisen.
Natürlich ist aus Sicht der Eigenanbauer ein Kritikpunkt, dass mit dem großen Aufgebot an Düngern die Wahl unmäßig verkompliziert wird. Sie dürften damit Recht haben. Aber das sollte einen nicht davon abhalten, die eigenen Untersuchungen voranzutreiben, um zu erkennen, ob den Pflanzen nützliche Substrat-/Düngerzusätze fehlen.
Geräte für den Anbauraum: pH- und EC-Kontrolle
Viele „Erd-Grower“ kommen bestens zurecht, ohne dass sie jemals Geräte zur Messung des pH-Wertes (ein Maß für den Säuregehalt/die Alkalinität des Düngers) oder des EC-Wertes (elektrische Leitfähigkeit, ein Maß für die Nährstoffkonzentration) kaufen müssen. Eine gute, präzise Kontrolle über die Nährstoffe ist einer der entscheidenden Punkte, die das Pflanzenwachstum wirklich verbessern können.
Jeder kann bei der Zubereitung von Nährlösungen Fehler machen oder sich verrechnen. Ist er schwerwiegend genug, kann dies den Pflanzen zum Verhängnis werden. Überdüngung ist einer der häufigsten Fehler von weniger erfahrenen Growern, sie kann die Wurzeln verbrennen und die Pflanzen auf Dauer verkümmern lassen. Die Kontrolle der Düngermischung mit einem EC-Messer ist eine gute Möglichkeit, um sicherzustellen, dass die Nährlösung die richtige Konzentration aufweist. Viele, die mit Kokos oder hydroponisch anbauen, überprüfen routinemäßig ihren pH-Wert und passen ihn oft so an, dass er bei 5,8-6,0 zu liegen kommt. Denken Sie daran, dass ein falsch kalibriertes pH/EC-Messgerät völlig nutzlos ist und eine ganze Ernte kosten kann. Es muss regelmäßig kalibriert werden - und halten Sie für den Fall der Fälle Ersatzteile bereit.