King Kush - Der Schöpfer von Moby Dick - Interview

Soft Secrets
15 Nov 2019

Eine einzigartige Kreuzung aus Indica- und Sativa-Genetiken zu finden, den perfekten Hybriden, ist keine leichte Aufgabe, es sei denn, dein Name ist King Kush (von Dinafem Seeds), der Schöpfer der weltberühmten Moby Dick. Soft Secrets setzte sich mit ihm zusammen, um alles zu erfahren: wie Moby Dick entstand, was King Kush inspiriert hat - und über den Züchtungsprozess hinter einem der ertragreichsten Hybriden, der jemals auf den Saatgutmarkt gelangt ist.


SSUK: Kannst du uns mehr über dich erzählen und wie lange du schon züchtest?

Ich rede nie viel über mich selbst. Für mich ist Anonymität einfach von unbezahlbarem Wert. Ich begann vor 23 Jahren, als ich sehr jung war, mit dem Anbau von Gras. Damals war Saatgut von guter Qualität fast nirgendwo zu finden, so dass wir es aus der Schweiz oder den Niederlanden importieren mussten.

Es dauerte jedoch nicht lange, bis wir begannen, durch Kreuzung unsere eigenen Samen zu erzeugen. Wir produzierten normalen Samen oder bauten alles an, was wir in die Finger bekamen. 1995 absolvierte ich die Landwirtschaftsschule und dort war ich auch Dr. OG begegnet, der später die Idee propagierte, feminisierte Samen zu erzeugen... und der Rest ist Geschichte.

Was regte dich dazu an, Moby Dick zu kreieren - und hattest du geahnt, dass sie als Hybride so gut gelingen würde?

Dr. OGs Vision, wie feminisierte Genetiken erzeugt und Samenbanken aufgebaut werden sollten, war viel breiter angelegt als die anderer. Ich selber baute Gras an, einfach nur um es zu rauchen. Wir führten mehrere Tests mit den Elite-Klonen durch, die wir seit Ewigkeiten gelagert hatten, um zu sehen, welche Kreuzungen am besten funktionieren. Erst als die Samen, die von den Pflanzen gefallen waren, welche wir im Vorjahr in einem Gewächshaus geerntet hatten, keimten und zu wahren Monstern auswuchsen, wurde uns klar, dass wir echt gutes Zeug produziert hatten.

Könntest du uns mehr über das Züchtungsverfahren hinter der Sorte erzählen?

Zuerst, als wir Genetiken kreuzten, kümmerten wir uns nur um den Geschmack, die Aromen und den Ertrag. Bei den Selektionen verließen wir uns auf den Instinkt... Jetzt ist das Zuchtverfahren viel professioneller, auf einem ganz anderen Niveau. Die Sorten werden im Labor auf Terpene, Cannabinoide und Unterschiede zwischen Geschwistern getestet.

Wir können mit Hilfe großer Populationen praktisch maßgeschneiderte On-Demand-Hybride erhalten, d.h. es wird so lange gekreuzt, bis wir genau das haben, was wir wollen. Die Wissenschaft hilft, die Arbeit besser zu machen, Pflanzen und Kreuzungen besser zu verstehen, um stets den richtigen Weg einzuschlagen. Aber du weißt ja, es ist die Rauchprobe, die wirklich zählt.

Woher stammen die Elternpflanzen der White Widow und Haze, die ursprünglich eingesetzt wurden?

Dr. Ananda war und ist bis heute der Hüter unserer Genetiken - einer lange gehegten Sammlung, welche ausschließlich aus den allerbesten Proben der Pflanzen besteht, die wir seit Jahren anbauen, auswählen und lagern; Sorten, die normalerweise nur von einigen wenigen Ortsansässigen und von uns angebaut wurden. Wir halten sie natürlich immer noch... Sie sind etwas ganz Besonderes und sehr wertvoll für uns... ihre Herkunft? Nun... Sie kommen direkt aus den 90er Jahren, aus der goldenen Ära des Marihuanas in den Niederlanden...

Was waren die gewünschten Eigenschaften, nach denen ihr von den Hybriden der ersten Generation an gesucht habt, und ist Moby Dick der größte Produzent, den Dinafem je hervorgebracht hat?

Damals interessierte uns nur Geschmack, Geruch, Ertrag, Stabilität, Homogenität - und natürlich das High... so einfach war das. Moby ist immer noch unser Top-Ertragslieferant, aber andere wie Strawberry Amnesia, Amnesia, Critical 2.0 und Critical Jack stehen ihr kaum nach...

Wie lässt sich Aroma, Geschmack und die Wirkung von Moby Dick am besten beschreiben?

Kraftvoll und penetrant, Geruch nach Holz und Kirchenweihrauch... Sehr ungewöhnlich und wirklich sehr stark. Weißer, milder Rauch, der einen anhaltenden Geschmack von Zitrusfrüchten, Gewürzen und Haze am Gaumen zurück lässt. Die Wirkung... hahahahaha... klassisches, schnell wirkendes, psychedelisches Sativa-High mit einem narkotischen Gefühl... Nur als Vorwarnung: Achte darauf, einige Schokoriegel griffbereit zu haben...

 

Wer hat sich den Namen für die Sorte ausgedacht, warum hast du sie ausgewählt, und welche Tipps hast du für jemanden, der Moby Dick anbauen will?

Es war die Entscheidung von Dr. OG. Weil sie in der Tat ein riesiges Biest ist, ein weißer Wal, ein Monster!  Diese Pflanze wächst wie verrückt, wenn sie viel Licht, viel Platz und viele Nährstoffe erhält. Ziemlich banal, oder nicht?

Hast du andere Hybride mit Moby Dick erzeugt?

Ja. Wir haben Moby Dick #2 kreiert, die etwas ausgefallener ist als das Original, während wir nach verschiedenen Geschmacksrichtungen und Aromen suchten. Es lohnt sich, sie auszuprobieren, wirklich. Moby Dicks Eltern wurden auch für die Produktion anderer Hybride verwendet...

Hat Moby Dick Preise gewonnen und wenn ja, welche?

Seit seiner Erschaffung hat Moby Dick unzählige Preise gewonnen... und sie steht noch heute hoch im Kurs. 2010 beispielsweise erhielt sie die Auszeichnung "Girl of the Year" von Soft Secrets.

Schlussfrage: Nutzt du Social Media, damit sich unsere Leser Dinge genauer ansehen können?

Nicht richtig. Ich halte mich im Allgemeinen von Social Media fern. Wie gesagt, meine Anonymität ist mir sehr wichtig... Es ist jedoch wahr, dass ich in letzter Zeit darüber nachgedacht habe, ein Instagram-Konto unter dem Namen @king_kush_official einzurichten. Weißt du was? Ich werde es jetzt gleich machen, SSUK! Du kannst auch Dinafem aufrufen, um einen Eindruck davon zu bekommen, worauf ich stehe... Nun, es ist Zeit für einen Moby Dick Joint! Cheers!

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