Wie die Party ganz schnell endet - Alkohol und Cannabis im Mischkonsum

Soft Secrets
28 May 2018
Wir wollen einen mündigen Menschen? Und das Jugendalter ist die Phase, in der jeder in Schule, Familie und Freundeskreis seine Erfahrungen sammelt, um damit mündiger zu werden? Richtig. Es gilt auch für den Substanzkonsum: Ein unbedenklicher Umgang ist erlernbar. Beim Alkohol ist es ganz normal, dass die Heranwachsenden mal ein Glas trinken dürfen, womit sie zugleich Erfahrungswerte sammeln, die einen weniger bedenklichen Umgang mit Alkohol ermöglichen. Als der weiße Mann den Indianern das Feuerwasser brachte, fehlten diese Erfahrungswerte, die auch von Generation zu Generation weitergegeben werden. Mündigkeit heißt also, eigenständig zu werden. Die nötigen Erfahrungen werden möglichst schrittweise gesammelt, womit eine Selbsteinschätzung möglich wird. Beim Alkohol ist das so, beim Marijuanakonsum ebenfalls. Gelegentliches über die Stränge Schlagen kann sogar hilfreich sein, wenn anschließend daraus gelernt wird. Komasaufen gehört natürlich nicht dazu. Aber wie sieht es beim Mischkonsum aus? Hier gestaltet sich vieles ganz anders. Wer kennt es nicht, ein paar Bier zu viel zu haben und wirklich jeden Schwachsinn mitzumachen? Wer diesen enthemmten Zustand schon erreicht hat, den wird der Joint womöglich aus den Schuhen werfen. Die nächsten Stunden sind dann eventuell alles andere als angenehm, wobei man sich nur so fühlt, als würde man sterben. Es ist jedoch noch niemand vom Kiffen gestorben, vom Saufen jedoch schon. [caption id="attachment_6136" align="alignnone" width="500"]Wie die Party ganz schnell endet - Alkohol und Cannabis im Mischkonsum Den jungen Leuten alles wegkiffen![/caption] Mischkonsum findet eigentlich ständig statt, oft auch unbewusst. Alkohol greift die Leber an. Gewisse Medikamente wie Aspirin oder Paracetamol tun dies auch. In der ständigen Kombination kann die Leber schnell abgeschrieben werden. Auch hier ist es ein Mischkonsum, obwohl vielen das gar nicht bewusst ist. Aber auch ein bewusster Mischkonsum kann lebensgefährlich werden. Es gibt Opiate und Medikamente, die beide bei einer schnell erreichten Überdosis die Atmung zum Erliegen bringen. Es gibt sehr gefährliche Kombinationen, an denen viele Menschen sterben. Der Mischkonsum mit Alkohol und Cannabis kann sozusagen als noch relativ harmlos betrachtet werden. Wer säuft und kifft, der säuft sich immerhin nicht mehr tot.

Verstärkende Effekte

Alkohol und Marijuana verstärken sich in ihrer Wirkung. Es macht jedoch einen extrem großen Unterschied, ob gesoffen und dann gekifft oder erst gekifft und dann gesoffen wird. Der Alkohol enthemmt und führt zur Überschätzung. In dem Zustand merkte es kaum einer, wie betrunken er schon ist und neigt zum Übermaß. Wenn jetzt gekifft wird, lässt die Wirkung wenige Minuten auf sich warten. Genau das reicht, um selbst mit einem Joint nach hinten umzukippen. Wer jedoch zuerst kifft oder direkt mit dem ersten Bier vom Joint zieht, der wird nicht mehr so viel trinken und einen Zustand erreichen, in dem er wahrscheinlich vorsichtiger wird. [caption id="attachment_6137" align="alignnone" width="500"]Wie die Party ganz schnell endet - Alkohol und Cannabis im Mischkonsum Kiffen, wo ist das Problem?[/caption] So oder so: Wer es gewohnt ist, der kann sich irgendwann einschätzen und kann weniger gefährlich konsumieren. Wer kaum erfahren ist und zuerst trinkt, für den ist die Party mit ein paar Zügen am Joint vielleicht direkt vorbei. Auch bei anderen Kombinationen ist es sehr gefährlich, wenn man unerfahren zuerst durch eine Substanz enthemmt wird und dann die andere nimmt. Es gibt hierbei im Internet sogar Tabellen für den Mischkonsum, in denen erklärt wird, welche Kombinationen mit geringem oder hohem Gefahrenpotenzial einhergehen. Es gibt also Substanzen, die miteinander harmonieren und andere, die zusammen sehr unangenehm und gefährlich werden. Es kann allerdings auch bei der Überdosis mit der einen Substanz eine andere helfen, um wieder einen Fuß auf den Boden zu bekommen. Es gibt zu diesem Thema übrigens auch ein eigenes Buch, nämlich das Werk „DrogenMischKonsum‟ von Hans Cousto. Ein Blick auf „Mischkonsum-Tabellen“ kann bereits sehr aufschlussreich sein. Das Problem ist jedoch einfach der Moment, in dem man völlig enthemmt oder total berauscht jeden Schwachsinn macht. Es hat immerhin seine Gründe, warum die Gesellschaft dem Mischkonsum sehr kritisch gegenübersteht. Wenn viele bereits nicht mit Alkohol oder Cannabis allein ihr gesundes Mittelmaß finden, wie sollen sie es mit dem Mischkonsum schaffen? Aber da es Hunderte Substanzen gibt, kann nicht gesagt werden, dass Mischkonsum generell schlecht ist, da gewisse Kombinationen den Konsum sogar sicherer machen können. Wer sehr viel trinkt, sollte vielleicht mit dem ersten Bier wirklich auch den Joint anstecken. [caption id="attachment_6138" align="alignnone" width="500"]Wie die Party ganz schnell endet - Alkohol und Cannabis im Mischkonsum Wer erst trinkt und dann kifft, hat vielleicht Pause.[/caption] Es soll sich hier natürlich niemand dazu aufgefordert fühlen, Mischkonsum zu betreiben. Wenn jemand völlig betrunken ist und ihm der Joint gereicht wird, soll man vielleicht sogar dazwischengehen oder den Betrunkenen nur einmal ziehen lassen. Bevor dieser jedoch ins Auto steigt oder sonstige, richtig dumme und gefährliche Sachen macht, sollte ihm der Joint sogar gereicht werden, nach fünf Minuten ist die Situation dann eventuell wieder safe. Robert B.
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