Hindu Kush

Soft Secrets
17 Sep 2015

Klassische Sorten


Klassische Sorten

Pot of Gold von Flying Dutchmen imitiert die Blühphase von Hindu Kush und bewahrt ihr einzigartiges Aroma

Hindu Kush bietet eine der wenigen modernen Geschmacksrichtungen von historischen Genetiken, die Raucher noch heute genießen können.

Name der Sorte: Hindu Kush
Region: Afghanistan/Pakistan
Status: Kultursorte
Genetik: Reine Indica
Herkunft: Gebirgsausläufer des Hindu Kush
Blühphase: 8 bis 11 Wochen
Outdoor-Ernte: Von Mitte September bis Ende Oktober

Herkunftsgeschichte der Hindu Kush

Mit ihrem einzigartigen Anisaroma und markanten, fast weihrauchartigen Duft behauptet sich Hindu Kush unter den besten Cannabissorten aller Zeiten in einer Spitzenposition - für manchen ist es das beste Gras überhaupt, das erhältlich ist. Die pure, entspannende und dennoch klare Indica-Wirkung sowie die zahlreichen züchterfreundlichen Eigenschaften kamen dem legendären Ruf, den sich diese uralte Gebirgssorte erworben hatte, nur noch hinzu.

Diese bahnbrechende Cannabissorte, die nach jenen grünen Berggipfeln benannt ist, von woher sie stammt, wird außerdem auf einer beinahe spirituellen Ebene verehrt. Aufgrund ihres vorsintflutlichen Erbes wird die Hindu Kush oft als "Großmutter des Cannabis" bezeichnet und die Herkunftsregion als "Wiege des Cannabis".

In den 1960er und 1970er Jahren handselektierte eine Gruppe furchtloser Züchter Samen uralter Kultursorten und Klone von Landrasse-Varietäten aus der ganzen Welt. Schon Mitte bis Ende der 1970er Jahre befanden sich Hindu Kush-Genetiken unter den ersten Indicas, die nach Nordamerika gebracht wurden, etwa zur gleichen Zeit wie Mazar-i-Sharif and Afghani #1. Traditionell kultiviert erwiesen sich die Blühphasen der trippigen Sativa- und Haze-Sorten als zu lange für viele Klimate und als zu mühselig für zahlreiche Amateurgrower. So wurden stattdessen Indicas angebaut oder in diese tropischen, subtropischen und äquatorialen Genetiken eingekreuzt - und die moderne Welle von Cannabishybriden setzte sich in Bewegung.

Die vier importierten originalen Kultursorten - Original Haze, Afghani #1, Skunk #1 and Hindu Kush-, welche die europäische Cannabissamen-Branche ankurbelten, hatten sich in Kalifornien bereits etabliert, bevor sie in den frühen 1980er Jahren in die Niederlande zurückgebracht wurden, wo sie über Generationen bewahrt werden konnten. Anders als bei der folgenden Welle von weiblichen Clone-Only-Strains, die über holländische Branche hereinbrach - Hash Plant, Northern Lights, G-13 and Big Bud-, wurden Hindu Kush und andere als relative stabile Samensorten gesammelt und geteilt, was eine sorgfältige Selektion von männlichem Pollen ermöglichte.

Mit den Samen des originalen Quartetts und deren Erbgut wurden Hunderte neuer Sorten für die holländische Cannabisbranche erzeugt, und dies ist einer der Gründe, dass viele populäre Sorten in Westeuropa ähnlich riechen, schmecken oder gleichartig aussehen. Die Kush beispielsweise lässt sich in ihrer reinen HK-Form vermehren, oder sich rückkreuzen bzw. in Sorten einkreuzen, bei denen Kush-Liebhabern noch heute das Wasser im Mund zusammenläuft, da der F1-Nachkommenschaft eine gesunde Dosis der begehrenswertesten Eigenschaften mitgegeben wird. Viele Leute behaupten, reine Hindu Kush zu besitzen, haben aber sehr wahrscheinlich irgendeine Kreuzung - trotz ihrer Allgegenwart und des reichlich vorhandenen originalen Materials.

Hindu Kush-Anbau, Phänotypen und Wirkung

Hindu Kush schmeckt nach Hindu Kush und nichts anderem. Der würzige, nach Lakriz duftende Rauch von echten HK-Blüten hinterlässt nicht nur einen unvergesslichen Eindruck, sondern er lässt sich auch nicht nachmachen oder fälschen. Er ist nicht blumig oder fruchtig wie bei skunkbasierten Sorten. Die Blüten entwickeln im Verlauf des Reifungsprozesses einen Duft von süßlich bis zu würzig und stechend. Hinzu kommt zu all dem ein klares, ausgeglichenes, entspannendes High mit einer verlängerten aber vorhersagbaren "Plateauphase" - nicht der K.-o.-Schlag, der die 60/40- und 50/50-Hybride populär machte, doch die Potenz dieser Sorte steht nach wie vor außer Frage.

Die reifen Blütenstände sind dunkelgrün und mit einer dichten, silbrigen Glasur von Harzdrüsen überzogen, haben wenige Blätter an den Spitzen und große Calyxe mit sehr wenigen Griffeln - das Trimmen ist daher ein Kinderspiel. Ein weiteres Merkmal einer echten HK-Pflanze ist, dass sich in gesundem Zustand viele der obersten Blätter in einer Art und Weise verdrehen und einrollen, die üblicherweise anzeigt, dass eine Pflanze durch Dünger oder Hitze verbrannt wird oder unter anderen Krankheiten leidet.

Während viele Grower Indicas oder Hybride bevorzugen, weil deren Anbau angeblich so einfach ist, können sich Anbaumethoden und Erfordernisse von Pflanzen in jeder Kategorie (Indica, Sativa oder Haze) stark unterscheiden - und gerade deshalb scheuen viele weder Mühe noch Kosten, um zuverlässige Genetiken zu kaufen.

Allgemein werden reine Indica-Varietäten als kleiner, buschiger und normalerweise dunkelgrüner als Sativas klassifiziert, zudem sollen sie breitere Finger auf ihren handförmigen Blättern haben und schneller reifen als Sativas. Indessen blühen nicht alle Indicas innerhalb einer extrem kurzen Zeit, sind auch nicht alle einfach anzubauen, liefern keine Rekordernten oder machen den Konsumenten super-stoned. Eine authentische Hindu Kush-Pflanze widersetzt sich gegen diese Stereotypen, da die originalen Genetiken sich für den Grower als temperamentvoll erweisen können. Was die Versorgung mit Nährstoffen angeht, hat sie ihre Eigenheiten; die für eine Kush charakteristischen sehr dunkelgrünen Blätter brauchen beispielsweise viel mehr Stickstoff als andere Indicas, obwohl man, um eine Verbrennung von Blättern zu vermeiden, eine gewisse Vorsicht walten lassen sollte. Einige Kush-Stecklinge benötigen für eine gut verlaufende Blühphase zehn Wochen oder länger, so dass sich das Opfer des Anbauraums für diejenigen nicht rentiert, die eigentlich Sativas bevorzugen, aber auf diese wegen der angeblich schnelleren Indicas verzichten.

Obwohl bei der HK die Abstände zwischen den Nodien kurz sind, ist ein guter Luftstrom möglich, aber wegen der ungezügelten Hybridisierung kann es vorkommen, dass einige Versionen eine kürzere Blühphase haben und doch längere Internodien aufweisen, was höhere Pflanzen ergibt als erwünscht. Dies erlaubt wiederum, aus sehr unterschiedlichen Phänotypen zu wählen, um besonderen Ansprüchen zu genügen. Optimale Bedingungen im Freien können auch zu hoch aufragenden Pflanzen führen, daher sollten Guerrilla-Grower oder Personen, die sich um ihre Privatsphäre sorgen, die zentrale Cola entfernen, um das Wachstum der Seitenzweige zu fördern (also keine superbe Terminalblüte), was den Ertrag erhöht und es ermöglicht, die Größe der Pflanze zu kontrollieren und vorherzusehen. Hochbinden ist eine weitere Option, doch sollten unten die Blätter abgeschnitten werden, um zu verhindern, dass die saftigen, dunkelgrünen Kush-Blätter von Schimmelpilzen befallen werden.

Mit Hindu Kush verwandte Hybride

Das Hindukusch-Gebirge [Foto: LailaMahmood/WikiMedia Commons]

Sensi Seeds bietet immer noch die regulären (?/?) Kush-Samen an, die in 45 bis 50 Tagen blühen. Die Pot of Gold von Flying Dutchmen kombiniert zwei der einflussreichsten Sorten in ihrer reinsten Form; eine HK-Mutter wird mit einem Skunk #1 Vater zusammengebracht, was den Anisgeschmack bewahrt und die Blühphase verkürzt. Darüber hinaus kann der Grower die perfekte F1 als Mutterpflanze selektieren. Master Kush, ursprünglich bekannt als High-Rise, bietet eine ähnliche genetische Mischung und war über Jahrzehnte ein Favorit in holländischen Coffeeshops. In Amerika ist OG Kush häufig im Angebot von Dispensaries und Pot Shops enthalten.

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