Umweltfreundliche Hilfsmittel des Cannabisgärtners

Soft Secrets
24 Apr 2019

Grower‘s Little Helpers

Wenn die Growsaison beginnt, kommt es für den Cannabisgärtner darauf an, die Arbeit und Mühen sowie die finanziellen Aufwendungen, die in den Aufbau und Betrieb der Anlage oder des Gartens investiert wurden, nicht umsonst getätigt zu haben. Was gibt es Schlimmeres, als einen mühevoll bewirtschafteten Grow zu verlieren – insbesondere, wenn der Verlust auf die Kappe des Growers selbst geht, weil er oder sie schlichtweg nicht an Schutz- und Abwehrmaßnahmen gedacht hat, um die wertvollen Gewächse bis zur Ernte gesund zu halten. Dies betrifft in der Tat nicht nur Outdoor-Grows, sondern auch solche Marijuana-Plantagen, die in Innenräumen betrieben werden. Im Rahmen meiner Arbeit als Drogenforscher und -publizist erreichen mich immer wieder Tipps und Tricks von erfahrenen Growern wie auch zahlreiche Anfragen von Neulingen im Cannabis-Anbau, die sich um den verträglichen und umweltfreundlichen Einsatz von Präventivmaßnahmen drehen. War es bis vor einigen Jahren vielen noch egal, ob sie mit ihren Grows die Natur belasten – Hauptsache, am Ende kommt rauchbares Gras heraus – gehört es heute mehr oder weniger zum guten Ton, sich mit den Gepflogenheiten des Anbaus von Hanfpflanzen zu befassen. Zum Glück. Denn wir haben nur diese eine Natur als Lebensraum, und die sollte uns nicht egal sein und im Sinne der nachfolgenden Generationen so gut als möglich geschützt werden. Nicht nur um der Cannabispflanzen willen. Was tun wir also, um Schädlinge zu bekämpfen bzw. gar nicht erst in unsere Pflanzungen eindringen zu lassen? Gleich vorweg: Viele Insekten, die sich an unseren Schützlingen gütlich tun, können einfach von Hand von den Pflanzen abgenommen oder daran gehindert werden, sie zu erreichen. Diese Maßnahmen helfen, einem Befall vorzubeugen oder ihn zu dezimieren. Es gibt aber auch noch andere Möglichkeiten, den Grow vor Schädlingen zu schützen, egal ob drinnen oder draußen.

Händische Schutzmaß-nahmen

Von Hand abnehmen: Entferne Raupen, Schnecken und andere größere Schädlinge von Hand. Schaue vor allem am Abend und am frühen Morgen nach Schnecken, weil sie sich meist während des Tages verstecken. Absaugen: Ein normaler Staubsauger, dessen Saugkraft auf ein Minimum einstellbar ist, kann indoors gut verwendet werden, um Schädlinge, wie Blattläuse, Raupen und Weiße Fliegen von den Pflanzen zu holen. Abwischen: Entferne Schädlinge, indem du sie mit einem in Alkohol getränkten Baumwolltupfer abwischst. Barrieren: Verschiedene Typen von Barrieren sind geeignet, um Insekten daran zu hindern, unsere Pflanzen zu erreichen. Konservendosen und Zinnfolie halten Stengelbohrer von unseren jungen Gewächsen fern. Kupferdraht oder –band bannt Schnecken. Umweltfreundliche Hilfsmittel des Cannabisgärtners Frühes Wässern: Wässere früh am Tag, damit das Wasser auf den Blättern und um die Pflanzen herum Gelegenheit hat, wieder auszutrocknen. Damit wird auch die Ansiedlung von feuchtigkeitsliebenden Krankheitserregern unterbunden. Diese Maßnahme hält outdoors außerdem Schnecken fern, die ja ebenfalls eine feuchte Umgebung lieben. Netzabdeckungen: Netzabdeckungen bestehen aus fein gewebtem Stoff, der über unseren Pflanzungen aufgespannt wird und Insekten keinen Zutritt gewährt. Bei vielen Pflanzen, die bestäubt werden sollen, muss die Netzabdeckung allerdings entfernt werden, wenn es soweit ist. Wasserstrahl: Ein kräftiger Wasserstrahl ist in der Lage, viele Schädlinge einfach von den Pflanzen zu spülen. Die Insekten fallen zu Boden und sterben oder werden von ihren Fraßfeinden eliminiert. Luftfilterung: Pilzsporen und kleine Insekten erreichen unsere Growräume mit dem Luftstrom, durch Kühlsysteme oder die Entlüftungsanlage. Feine Staubfilter vor dem Luftansaugsystem hindern Blattläuse, Milben, Thripse und Weiße Fliegen sowie Pilzsporen daran, hereinzukommen. Umweltfreundliche Hilfsmittel des Cannabisgärtners Meide krautige Gartengebiete: Outdoorpflanzungen, in denen viele Wildkräuter und Gräser gedeihen, bieten zahlreichen Schädlingen massenhaft Unterkunft, obwohl es auch einige Nützlinge gibt, die ein kleines Areal aus Wildkräutern zur Reproduktion und Überwinterung benötigen. Finde eine Balance, die funktionabel ist. Mulchen: Eine Schicht Mulch im Garten erfüllt mehrere Aufgaben auf einmal. Sie hält das Wasser im Boden, ist eine Quelle organischen Materials, das dem Boden Nährstoffe zur Verfügung stellt und bildet eine Barriere für Insekten, die sich im Boden verpuppen. Der Begriff Mulch beschreibt eigentlich eine Schicht fein zerkleinerter Baumrinden, kann aber auch für schwarze Plastikstückchen, Kies und sogar Sand verwendet werden.

Hilfsmittel im Pflanzenschutz

Benetzungsmittel Benetzungsmittel sind Verbindungen, die die Oberflächenspannung von Wasser aufbrechen. Deshalb sind sie geeignet, um zu verhindern, dass sich auf Blättern oder im Boden das Wasser zu sehr sammelt. Im Handel ist unter anderem das No Mercy Supply Wetting Agent Benetzungsmittel erhältlich. Essig Essig ist, wie Backnatron, in fast jeder Küche standardmäßig vorhanden und wirksam zur Behandlung von Mehltau. Mische einen Esslöffel Essig auf einen Liter Wasser, um ein Spray zu bereiten. Manche Gärtner bevorzugen statt Essig Kaliumbikarbonat. Gelbtafeln/Gelbstecker Diese Tafeln gibt es in den Farben gelb, blau, rot, grün und weiß. Sie sind mit einer klebrigen Substanz beschichtet, an denen die Schädlinge haften bleiben, und eignen sich gut zur Früherkennung eines Schädlingsbefalls. Die Insekten werden, je nach Art, von den diversen Farben angelockt und bleiben schließlich an den Papp- oder Kunststofftafeln kleben. Blattläuse und Trauermücken werden von Gelbtafeln angezogen, Thripse von Blautafeln. Hänge die Karten einige Zentimeter über deine Pflanzen, um Weiße Fliegen einzufangen, oder stelle sie in Bodenhöhe auf, um Trauermücken zu bekommen. Manche Karten sind noch zusätzlich mit Pheromonen als Lockmittel behandelt. Diese Karten eignen sich, um den Befall von Schädlingen zu erkennen – als Bekämpfungsmittel eignen sie sich nur wenig. Grünsand Grünsand ist ein weicher, bröckeliger Sandstein, der aus Glaukonit besteht, einem Eisen-Kalium-Silikat, dass dem Material seine dunkelgrüne Farbe verleiht. Grünsand ist eine gute Quelle für langsam freisetzendes Kalium und Eisen. Grünsand enthält außerdem etwas Phosphor und geringe Mengen der Mikronährstoffe Kupfer und Mangan. Holzasche Holzasche ist stark basisch und deshalb nützlich als Schädlingsbekämpfungsmittel und Fungizid. Holzasche unterdrückt Pilzwuchs. Insekten, die mit der Asche in Berührung kommen, verletzen sich wegen der hohen Reaktivität des Materials. Streue Holzasche mit einem Abstand von etwa 5 Zentimetern um die Stengel deiner Pflanzen. Am besten verwendet man die Asche nicht auf den Blättern – weder trocken oder in Form einer Lösung. Hydroponische Mikronährstoffe Hydroponik-Dünger enthalten neben den drei Makronährstoffen Stickstoff, Phosphor und Kalium auch Mikronährstoffe. In Gärten, die mit Erde arbeiten, beheben Mikronährstoffe entsprechende Mangelerscheinungen und sind schnell verfügbar. Es sind Hunderte von Produkten hierfür vorhanden. Stelle sicher, dass die Produkte, die du verwendest, für deine Pflanzen und deren jeweilige Wachstumsstadien geeignet sind, um auch die notwendigen Mengen an Stickstoff, Phosphor und Kalium zu liefern. Wenn du einen Mikronährstoffmangel beheben möchtest, stelle sicher, dass das Produkt auch große Mengen des entsprechenden Mikronährstoffs enthält. Insektenvernichter/Insektenlampen Fliegende Insekten, zum Beispiel eierlegende Motten, werden von dem blauen Licht der Lampen angezogen und sterben an deren aufgeladenen Oberflächen an einem Stromschlag. Dummerweise werden von diesen Lampen aber auch Nützlinge wie zum Beispiel Marienkäfer angezogen. Milch Milch ist ein hervorragendes Mittel, um Echten Mehltau zu bekämpfen. Pflanzenzüchter in der ganzen Welt schwören auf dieses Hilfsmittel. Mische einen Teil Milch auf neun Teile Wasser und vermische das ganze gut. Wie viel Prozent Milch in dieser Mischung sein sollen (1 oder 2 % oder gar 100 %), hängt von jeweiligen Rezept ab. Ein 1-prozentiges Mittel tut es schon. Manche Rezepturen verwenden noch Knoblauch oder Zimt als Zusatz. Wende das Milchspray beim ersten Anzeichen eines Befalls an und benutze es wöchentlich. Pheromonfallen/Lockstofffallen Diese Fallen gibt es im Gartenfachhandel in verschiedenen Größen, Formen und für diverse Zwecke. Pheromonfallen gibt es für unterschiedliche Insekten. Kontrolliere das Etikett, um sicherzustellen, dass du auch die richtige Falle hast. Schwefel Schwefel ist eines der ältesten Fungizide und Schädlingsbekämpfungsmittel. Schwefel wird seit Jahrhunderten für den Pflanzenschutz gebraucht und hilft gegen Mehltau, Grauschimmel und Septoria. Im Handel sind zum Beispiel Sufran Jet Netzschwefel und Netzschwefel Stulln erhältlich. Teste ein Schwefelspray zuvor auf einem Zweig, um sicherzustellen, dass das Mittel die Pflanzen nicht schädigt. Mit Schwefel kann man überdies auch den pH-Wert basischer Böden senken und Schwefelmängel beheben. Spinosad (Insektizid) Dieses natürlich vorkommende, im Erdboden lebende Bakterium produziert ein insektizides Gift, das unter dem Namen Spinosad verkauft wird. Das Gift muss von den Schädlingen aufgenommen werden, um wirken zu können – es hilft gegen eine Vielzahl lästiger Insekten. Allerdings ist es auch für Bienen giftig und sollte deshalb in der Nähe von Blühpflanzen nur mit großer Vorsicht verwendet werden. Im Handel sind unter anderem Neudorff Ultima® Käfer- und RaupenFrei und Celaflor Naturen Ameisen Köder verfügbar. Wenn die Growsaison beginnt, kommt es für den Cannabisgärtner darauf an, die Arbeit und Mühen sowie die finanziellen Aufwendungen, die in den Aufbau und Betrieb der Anlage oder des Gartens investiert wurden, nicht umsonst getätigt zu haben. Thymian Das aktive Terpen im Thymian ist Thymol, das insektizide, antibakterielle und fungizide Eigenschaften aufweist. Beginne mit einer 1-prozentigen Lösung. Terpene und Pflanzenöle können kombiniert werden, weil sie oftmals positive Synergien erzeugen. Allerdings variieren die Öle stark in ihrer Potenz, weshalb man auch sie zuvor testen sollte, bevor man einen ganzen Garten damit behandelt. UVC-Licht UVC-Licht ist tödlich und vernichtet Sporen und Gewebe von Pilzen wie Mehltau und anderen pilzlichen Organismen. Wir kennen drei Wege, UVC-Licht im Pflanzenschutz einzusetzen. Es gibt UVC-Wasserklärer, die mit Hilfe von UVC-Licht Pathogene abtöten. Die schädlichen Mikroorganismen werden von dem Gerät unschädlich gemacht. Man kann deshalb auch das gefilterte Wasser hydroponischer Systeme damit reinigen. Kombiniere ein UVC-Licht mit dem Abluftsystem deines Growraums, um Pilze und Bakterien abzutöten, bevor sie die Pflanzen erreichen. In geschlossenen Systemen verwende am besten ein insektizides Licht-System, wie es in Restaurants zum Einsatz kommt. Das Licht ist tödlich und vernichtet alle Erreger und Schädlinge in der Luft. Sonderfall Rotenon: Keine gute Idee Nicht alle Naturstoffe sind geeignete Pflanzenschutzmittel. Rotenon ist zwar ein natürliches, aber dafür auch ein sehr giftiges Breitband-Insektizid. Dieses Kontakt- und Fraßgift ist pflanzlicher Herkunft, es ist aber auch für Nützlinge, Amphibien, Fische und Säugetiere äußerst schädlich. Beim Menschen kann es zum Beispiel die Symptome der Parkinson-Krankheit auslösen und verstärken. Deshalb sollte von der Anwendung der Substanz abgesehen werden. Diese Mittel sollten, wenn überhaupt nötig, nur mit Schutzkleidung angewendet werden, und nur dann, wenn keine Alternative zur Verfügung steht.
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