Outdoor verdunkeln oder Autoflower

Soft Secrets
14 Apr 2017
Die Sonnenkraft ist derzeit noch für alle kostenlos nutzbar, die etwas Fläche haben, auf der die Sonne wirkt. Beim Indooranbau von Marijuana ist der Strom einer der großen Kostenfaktoren. Der Pflanzenraum muss vor dem ersten Anbau zuerst noch komplett eingerichtet werden. Wer diesen Raum noch teuer mietet, hat bereits viel Geld vor der ersten Ernte ausgegeben. Wer einen großen Garten sein Eigen nennt oder eine abgelegene Stelle kennt, der kann einfach die Sonne für die Pflanzen arbeiten lassen. Wer ab Mitte April einige feminisierte Seeds vorzieht, Ende Mai raussetzt und ab und zu nach allem schaut, der kann im Herbst ernten. Wer sich das in den vorherigen Jahren bereits gedacht hat, der kennt das Problem mit dem Herbstwetter. Es gibt sonnige Oktober oder bereits ab September nur noch kaltes Nieselregen-Wetter. Das bedeutet, dass ohne die sonnigen Nachmittage nicht viel Pflanzenmasse entsteht. Die dennoch entstehenden Blüten können viel schneller verschimmeln. Mit Pech kann der Großteil der Pflanzen auf den Kompost. [caption id="attachment_3563" align="alignnone" width="500"]Outdoor verdunkeln oder Autoflower Rundhölzer, die dem Wetter standhalten[/caption] Deswegen etablieren sich die Autoflowering-Sorten, da diese im Juni gesät und bereits im August geerntet werden können. Da diese Strains praktisch nach drei Wochen in die Blüte gehen und dann viel Licht brauchen, sollten Autoflowers eher ab Juni gesät werden. Wer hingegen mehrere Ernten auf der gleichen Stelle einholen möchte und vielleicht sogar ein kleines Folien-Gewächshaus hat, der kann auch im Mai beginnen.

Outdoor verdunkeln?

Wer keine Autoflowers, sondern regulär blühende Strains anbauen und dennoch die Sommersonne zum Reifen nutzen möchte, kann die Pflanzen verdunkeln. Reguläre Genetiken werden durch die Länge der Nachtphase gesteuert. Wenn es auf 12 Stunden mit Licht wenigstens für 12 Stunden ununterbrochen dunkel bleibt, blühen die Pflanzen. Wenn die Sonne länger scheint, können die Pflanzen am Abend abgedeckt werden. Die Voraussetzung ist dabei, dass dies jeden Tag möglichst in der gleichen Stunde passiert. Es kommt nicht auf die Minute an, aber doch auf die Regelmäßigkeit. Einst war es so, dass viele Stecklinge überblieben, die ein damaliger Kollege in seinen Garten an eine Mauer setzte. Bei einem Besuch wurde ihm erklärt, er könne die Pflanzen verdunkeln, da sie erst im November reifen würden. Bei dem Licht, der Temperatur und der zu erwartenden Feuchtigkeit würde das jedoch nichts werden. Also verdunkelte der Mann die Pflanzen jeden Abend und entfernte die Abdeckplane am Vormittag. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Die mit Harztropfen übersäten Blüten sahen so gut aus, wie die indoor angebauten Pflanzen. Outdoor lag die Stelle nicht in der prallen Sonne, die Pflanzen waren kleiner und die Blüten waren nicht so dick. Es waren jedoch zahlreiche Blüten. Möglicherweise kamen diese bei der Indoorqualität nicht ganz mit, wobei das auch Geschmackssache ist. Fakt ist jedoch, dass der Mann mit geringstem Aufwand bestes Marijuana im Hochsommer ernten konnte. Die Mauer war ca. einen Meter hoch. Zu den Rändern der Pflanzung wurden Pfosten in den Boden getrieben. Jetzt konnte die Plane über die Mauer und über die Pfosten gelegt und am Vormittag wieder zurück über die Mauer geworfen werden. Der Zeitaufwand pro Tag wird keine 30 Minuten betragen haben. Dieser Aufwand war für 60 Tage notwendig. Mit einem Zeitaufwand von 30 Stunden wurden mehrere Hundert Gramm gutes Marijuana geerntet. Da die Abdeckplane und wirklich alles vorhanden waren, betrug der Kostenaufwand null. Die Stecklinge waren immerhin übergeblieben und ein Geschenk. [caption id="attachment_3564" align="alignnone" width="500"]Outdoor verdunkeln oder Autoflower Nach dem Ausheben mit hunderten Litern auffüllen[/caption]

Warum dieser Artikel schon im März?

Wer ein wenig Anbauerfahrung mitbringt, der weiß aus Erfahrung, dass eine gute Ernte gut geplant sein will. Es ist im März allerdings noch genug Zeit für alle Vorbereitungen, da für das Outdoor-Verdunkeln nur kleine Pflanzen notwendig sind, die frühestens ab Mitte Mai, besser ab Juni rausgesetzt werden sollen. Aber auch diese vier bis neun Pflanzen pro Quadratmeter müssen erst einmal vorhanden sein. Weil die Pflanzen outdoors verdunkeln und damit früher geerntet werden, müssen es nicht Outdoorstrains sein. Auch viele Indoorstrains funktionieren. Es sollen dennoch robuste und gegen Schimmel unempfindliche Genetiken sein, die nicht zu groß wachsen. Ein üppiges Wachstum wäre wiederum kein großes Problem, da die Pflanzen einfach zurückgeschnitten werden. Würde man also mit dem Verdunkeln bei einer Höhe von 30 bis 40 cm beginnen und hätte nach 14 Tagen bereits den gewünschten Meter Wuchshöhe erreicht, werden eben 20 bis 30 cm gekürzt. Auch bei zu viel Trieben auf den unteren Ebenen sollen einige entfernt werden, damit die anderen wieder Luft haben. Das eigentliche Problem besteht hingegen in der Findung einer guten Stelle und deren Vorbereitung. Die Stelle muss unbedingt versteckt liegen, aber innerhalb von Minuten zweimal am Tag immer zur gleichen Uhrzeit erreicht werden können. Wer zwei Mal am Tag zu dieser Stelle gehen muss, der setzt sich einem großen Risiko aus. Die Stelle muss also absolut sicher liegen. Weiterhin darf auch der Geruch nicht zum Problem werden. Wenn die Leute in der Nähe joggen oder mit dem Hund spazieren, werden sie die Pflanzung riechen. Auch das kann einen die Ernte kosten.

Die Pflanzstelle vorbereiten

Bei dem besagten Bekannten war es ein purer Zufall, dass er die Pflanzen an die Mauer setzte und sie mit geringstem Aufwand verdunkeln konnte. Wer seine versteckte Pflanzstelle gefunden hat, der wird in den allermeisten Fällen für das Verdunkeln noch einiges vorbereiten müssen. Das sollte im Idealfall bereits vor dem Auspflanzen geschehen. Je nach Situation ist es schnell erledigt oder dauert etwas länger. Wenn der Boden schlecht beschaffen ist, dann sollte er möglichst 20 bis 30 cm ausgehoben und neu aufgeschüttet werden. Gerade bei einem steinigen oder lehmigen Boden soll für die Arbeiten ein mäßig warmer Tag abgepasst werden, eine Spitzhacke zum Auflockern kann nicht schaden. Der Boden kann so hart sein, dass der Spaten alleine gar nichts bringen wird. Wenn es jetzt aber 4 Quadratmeter mit 25 cm Tiefe sind, dann kommt es auf einen Quadratmeter. Vor der Arbeit soll also schon geplant werden, wohin dieser ganze Abraum geschüttet wird. Ein Teil kann als kleiner Wall um die Pflanzstelle geschüttet werden. Es soll zudem geklärt werden, woher der gute Boden zum Auffüllen kommt. Ein Kubikmeter wären immerhin rund 20 Sack Erde zu 50 Litern. Bei gekaufter Growerde ist man dann leider schnell bei 200 Euro Kosten, ohne die Sicherheit zu haben, selber ernten zu können. [caption id="attachment_3565" align="alignnone" width="500"]Outdoor verdunkeln oder Autoflower Gute Outdoorstecklinge ab Mai vorziehen[/caption] Wird eine hohe Verdunstung vermutet, soll der Growboden natürlich nicht aus (zu düngendem) Kokos sein und keine Perlite enthalten. Man könnte ihn noch mit Rindenmulch abdecken, der gegen das Austrocknen schützt. Laub aus dem Vorjahr ginge auch. Das Abdecken der Erde gegen schnelles Austrocknen nennt sich Mulchen und ist eine gängige Technik, die jedoch gegen Schnecken anfällig ist. Wenn die Pflanzstelle bei Trockenheit regelmäßig kräftig gegossen wird, soll man beim Aufschütten ebenerdig abschließen. Der Boden sackt etwas ein und beim Wässern läuft das Wasser nicht zu den Seiten weg. Wer sich die Mühe machen möchte, könnte sogar 75 cm ausheben, 25 cm guten Boden wieder einfüllen und die Seitenwände mit Rundhölzern einfassen. Diese werden noch etwas in den Boden gerammt und dürfen später noch bis maximal 50 cm aus diesem rausschauen. Dann könnte man über diese Seitenwände eine Plane ziehen. Diese kann links und rechts an Latten befestigt werden, um nicht durchzuhängen. Die Latten dürfen nicht bis zum Boden runterhängen und ziehen die Plane somit straff. Mit weniger Höhe und grüner Plane ist der Outdoorgarten unauffälliger. Nach einem Ausheben würde die oberste Schicht wieder eingefüllt werden. Dieses ist fast immer der bessere Boden für die Pflanzen. Bei sandigem Grund soll gut überlegt werden, wie man genügend Wasser zur Pflanzstelle bringen kann, da die Pflanzen bei Trockenheit nicht wachsen. Bei sandigen Böden sollte im Sommer gegossen werden, da die Pflanzen sonst reifen und früh geerntet werden. Wer sein Beet nicht mit Rundhölzern einfassen mag, könnte bereits vor dem Ausheben zum Aufwerten der Erde eine Seitenwand aufstellen. Hier wären Europaletten geeignet, die es gelegentlich auch kostenlos gibt. Diese werden einfach senkrecht aufgestellt und mit Erdankern befestigt. Es sollte sich um Eisenstangen handeln. Die lange Stange soll weit in den Boden geschlagen werden und dennoch weit rausschauen, um sie weit oben an die Europalette zu drahten. Die Rückseite der Palette soll mit ein paar Leisten verstrebt werden, um in den Zwischenraum Stroh zu stopfen. Das hält das Licht ab, lässt aber die Luft durch. Zur besseren Tarnung kann ein Tarnnetz darüber geworfen werden. Jetzt können einfach zu den offenen Seiten vom Beet einige der Rundhölzer in den Boden geschlagen werden, wenn dieser nicht zu hart und steinig ist. Es muss vorher der Metallschoner aufgesetzt werden, um mit der „Ramme“ zu wirken, die im Baumarkt verliehen wird. Ansonsten würde man outdoors Holzleisten nehmen und von den Europaletten ausgehend um das Beet einen Rahmen legen. Dieser wird auch an die Europaletten montiert. Auf den Rahmen können mit Metallwinkeln die Senkrechten montiert werden. Diese können zur Stabilisierung oben auch noch einmal zueinander verstrebt werden. Dann hängt die Plane später weniger durch. Nun braucht es nur noch die Abdeckplane von genügender Größe, um diese über die Palettenwand und die Pfosten zu werfen. Diese kann nicht nur links und rechts zwei längere Holzleisten haben, sondern vorn und hinein noch einige kürzere Holzleistenstücke. Dann kann die Folie später noch aufgefaltet werden. Wird die Folie nun übergeworfen, dann wird sie durch die Holzleisten zu Boden gezogen. In die Holzleisten können allerdings Metallhaken oder sonstige Gegenstände geschraubt oder befestigt werden. Wer jetzt noch ein paar schwere Maurer-Kalksandsteine mit Loch hat, kann durch diese einen Draht ziehen, um die Holzleiste zu fixieren. Damit bleibt die Folie auch bei Wind liegen. Wichtig ist jedoch, dass die Rückwand mit dem Stroh nicht verdeckt wird, damit zur Schimmelvermeidung alles atmen kann. [caption id="attachment_3566" align="alignnone" width="500"]Outdoor verdunkeln oder Autoflower Mit der Sommersonne werden die Blüten etwas üppiger als diese Herbstblüte ausfallen[/caption]

Vor den ersten Arbeitsschritten

Die Pflanzen wachsen nur, wenn sie neben dem richtigen Boden mit genügend Wasser auch genug Sonne abbekommen. Die Rückwand sollte also zur Nordseite liegen und die Ost- und Südseite sollten offen liegen. Weiterhin sollte man bereits vor dem Pflanzen mal zu zweit zu der Stelle gehen. Einer legt sich auf die Pflanzfläche, der andere bringt die Folie an. Ist es jetzt dunkel oder nicht? Wenn nicht, muss nachgebessert werden. Damit es jedoch dunkel sein kann, muss die Schutzfolie groß genug sein. Für eine Fläche von 1,5 zu 2,5 Metern, die jedoch einen Meter hoch über den Boden ragt, wäre also eine Folie von mindestens 3,5 zu 4,5 Metern notwendig. Gewebeplanen für Holzhaufen oder Ähnliches wären eine gute Wahl. Vor dem Kauf soll allerdings schon geprüft werden, dass die Planen lichtdicht sind. Da es auch mal regnet, muss die Folie an den richtigen Stellen mit kleinen Löchern versehen werden, damit das Wasser durch diese abläuft. Sonst staut sich das Wasser und die Konstruktion könnte schwach werden. Es ist wichtig, dass während der warmen Tagesstunden keine Plane über den Pflanzen liegt, da sich die Luft unter der Plane stark aufheizen würde. Aber auch für die Nacht ist es sehr wichtig, dass Luft an die Pflanzen kommt. Diese müssen zum einen atmen. Zum anderen kann nicht ausgeschlossen werden, dass es in den letzten Blütenwochen doch etwas mehr regnet. Bei stehender Luft wird alles schnell wegschimmeln. Es muss also etwas Luft zirkulieren. Wer das Beet mit Rundhölzern einfasst, sollte jedes zweite etwas tiefer einschlagen und die Folie nach unten nicht ganz dicht anliegen lassen, damit die Luft zirkulieren kann. Mit etwas Glück wird bereits im Spätsommer erstklassiges Marijuana geerntet. Text: Robert B.
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