Marijuana-Mischkultur hält Schädlinge fern
Wenn Pflanzen einander helfen
Ob outdoor oder indoor, selbst Marijuana, das eigentlich wie Unkraut wuchert, hat seine Schwachstellen. Indoor sind vielen die Spinnmilben, Thripse oder Weißen Fliegen bekannt. Outdoor gibt es diese auch, Nacktschnecken im Frühjahr sind aber meist das größere Problem. Wer sich mit Spritzmitteln befasst hat, der wird wissen, dass diese nicht gedankenlos für Pflanzen verwendet werden können, die man noch essen oder rauchen wird. Vor dem Zeitalter der Ackergifte halfen sich die Gärtner und Landwirte auf ökologischem Weg gegen Schädlinge und Pflanzenkrankheiten. Es gibt historische Anbautechniken, zu denen auch Mischkulturen gehören. Viele Pflanzen haben natürliche Abwehrmechanismen gegen Schädlinge und Pilzerkrankungen, die auch ihren benachbarten Pflanzen zugute kommen. [caption id="attachment_8144" align="alignnone" width="800"] Der Knoblauch schützt die Stachelbeeren[/caption] Geeignete Helferpflanzen für die Mischkultur haben verschiedene Strategieansätze, um dem Marijuana gegen Schädlinge und Pilzerkrankungen zu helfen: - Die Wurzeln sondern Substanzen ab, die durch den Hanf aufgenommen werden oder bereits im Boden gegen Schädlinge wirken. - Die Blätter oder Blüten sondern Stoffe wie ätherische Öle ab, womit Schädlinge ferngehalten werden. - Es werden Nützlinge angezogen, die bei benachbarten Pflanzen die Schädlinge vertilgen, diese Pflanzen sind für indoor nicht sinnvoll. Da Schädlinge und Pflanzenkrankheiten sehr unterschiedlich sind, wirken hilfreiche Pflanzen nicht gegen alles. Es kommt auf die Kombination der Pflanzen an. [caption id="attachment_8145" align="alignnone" width="800"] Sonnenblumen locken Nützlinge an[/caption] Aber die ausgewählten Helferpflanzen haben auch Ansprüche an ihren Lebensraum. Echte Kamille bräuchte einen kalkhaltigen Boden, der selbst steinig sein darf. Es ist also ein Puzzle, in dem folgende Punkte zu klären sind: - Welche Probleme sind zu erwarten? - Welche Helferpflanzen sind sinnvoll? - Können diese Pflanzen an der gewählten Stelle bestehen? - Werden die Helferpflanzen auffallen? Gerade in Westdeutschland, Österreich oder der Schweiz ist das Land dicht besiedelt. Es gibt überall Sparziergänger, Jäger, Förster, Bauern oder andere, die durch die Natur streifen. Einige Pflanzen wären in der Blüte zu auffällig. [caption id="attachment_8146" align="alignnone" width="800"] Tageteswurzeln sondern Gift gegen Schädlinge ab[/caption] Es kann auch gezielt nach Helferpflanzen für die Mischkultur gesucht werden, die eine passende Höhe erreichen. Sonnenblumen ziehen Fressfeinde der Spinnmilben, Schildläuse oder Trauermücken an. Geht es um das Anlocken von Fressfeinden, kann mit Insektenhotels, Marienkäfer- oder Ohrwurmhäusern gearbeitet werden. Kerbel, Koriander und Dill wäre eine interessante Kombination für outdoor oder das Gewächshaus. Diese Pflanzen vertragen sich und ergänzen einander in der Schutzwirkung. Kerbel hält die Nacktschnecken fern, Gehäuseschnecken sind meist kein Problem. Koriander wirkt gegen Spinnmilben, Blattläuse und weitere Schädlinge. Dill lockt hingegen die Fressfeinde der Spinnmilben, Blattläuse oder Raupen an. Wird dieses Trio noch um den Knoblauch ergänzt, kann dieser zugleich noch gegen Pilzerkrankungen wirken. Die Ringelblume würde neben Blattläusen und Fadenwürmern auch Hasen abhalten. Echte Kamille wirkt ebenfalls gegen Fadenwürmer, aber auch gegen die Weiße Fliege und praktisch als einzige Pflanze gegen Thripse. Weißer Knoblauch wird bereits im Herbst gesetzt, der rote oder rosafarbene im Frühjahr. Kerbel, Dill oder Koriander können im Frühjahr vorgezogen und mit dem Marijuana rausgesetzt werden. Diese Pflanzen haben in etwa die gleichen Ansprüche an ihren Lebensraum: viel Sonne, durchlässiger und nährstoffreicher Boden sowie genug Wasser. Die Ringelblume sollte hingegen trockener und nährstoffarmer stehen. Wenn sie Hasen abhalten soll, könnte sie zusammen mit Kamille gepflegt werden. [caption id="attachment_8149" align="alignnone" width="800"] Kerbel hält die Nacktschnecken fern[/caption] Für indoor wären die gleichen Pflanzen geeignet, die aber nicht immer für den Kunstlichtgarten gut beschaffen sind. Knoblauch, Tagetes oder Chrysantheme wirken nur, wenn sie mit dem Marijuana im gleichen Topf gesetzt werden. Alternativ könnten diese Pflanzen getrennt kultiviert werden. Regelmäßig wird stark dränierend durch das Pflanzgefäß gegossen, um das durchlaufende Wasser zum Gießen aufzufangen. So kommen die Stoffe aus den Wurzeln der einen Pflanze ebenfalls zu den Wurzeln der Marijuanapflanze. Wenn die Pflanzen jedoch über den Geruch wirken und man sie ständig gießen kann, können sie in Töpfen kultiviert werden, um sie passend zu den Hanfpflanzen zu stellen. Wer ständig Koriander, Echte Kamille und Knoblauch braucht und alles draußen oder im Gewächshaus anbaut, macht beim Reintragen einen Fehler. Auch wenn eine Schutzwirkung gegen typische Indoorprobleme besteht, so schleppt man sich automatisch etwas ein. Es können Pflanzen von drinnen nach draußen oder in das Gewächshaus gesetzt werden, umgekehrt jedoch nicht. Hier tut sich das Problem auf, dass der Indooranbau der Schutzpflanzen genau wie der Indoor-Marijuanaanbau sehr aufwendig ist und die Kosten-Nutzen-Frage gestellt werden muss. Zumindest für das Gewächshaus oder outdoor kommt es auf einen Versuch an. [caption id="attachment_8150" align="alignnone" width="800"] Dill lockt Nützlinge an[/caption]
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