Las Vegas eröffnet ein kifferfreundliches Hotel

Die in Phoenix ansässige Pro Hospitality Group erwarb die Artisan Hotel Boutique (ein Boutique Hotel ist ein Hotel mit bis zu 100 Zimmern, themenorientiert, stilvoll und/oder anspruchsvoll eingerichtet und verfügt über unverwechselbare Konzepte, die häufig die lokale Kultur und die Viertel widerspiegeln, in denen sie angesiedelt sind) für 11,9 Millionen Dollar.

Alex Rizk, der Eigentümer der Pro Hospitality Group, sagte, er plane eine 3 Millionen Dollar teure Renovierung des 64-Zimmer-Hotels am Sahara Boulevard in der Nähe des Strip. Die Siegel Group, eine in Las Vegas ansässige Immobilien- und Entwicklungsgesellschaft, bestätigte letzte Woche, dass sie den Verkauf der Artisan Hotel Boutique an die Pro Hospitality Group abgeschlossen habe.

Die Pro Hospitality Group betreibt bereits ein cannabisfreundliches Hotel an der Clarendon Ave in Phoenix namens The Clarendon. Auf der Website des Hotels heißt es, dass es "cannabisfreundliche Zimmer" anbietet, in denen "Vaping, Dubbing, Flower usw." erlaubt sind, jedoch "das Rauchen von Tabakprodukten im Zimmer aufgrund des anhaltenden Geruchs und der Rückstände nicht gestattet ist".

Das Hotel verfügt über eine Cannabis-Lounge, die sowohl für Hotelgäste als auch für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Außerdem "arbeite man an einem Cannabis-Shuttle-Service, der die Hotelgäste vom Hotel zu einer örtlichen Abgabestelle und wieder zurück bringt", heißt es auf der Website. Am neuen Standort in Las Vegas soll ein ähnlicher Service angeboten werden. In den nächsten zwei Monaten soll mit der Renovierung des Artisan Hotels begonnen werden, die bis zum Ende des Sommers fertig sein soll.

Rizk sagte, dass er das Artisan in ein "cannabisfreundliches" Projekt für alle Touristen in der Stadt umwandeln wird, sobald die Vorschriften auf staatlicher und lokaler Ebene in Kraft sind. "Dies ist ein Lifestyle- und Boutique-Hotel", sagte er. Der vorherige Eigentümer des Hotels, die Siegel Group, erwarb das Artisan Hotel im Jahr 2009 und "verwandelte den Standort in eines der bekanntesten und meistbesuchten Boutique-Hotels in Las Vegas", so das Unternehmen in einem Statement zum Verkauf. "Das Hotel hat eine treue Fangemeinde unter Einheimischen, Touristen und Boutique-Liebhabern gewonnen, die sich von dem eklektischen Design und der hippen, intimen Atmosphäre angezogen fühlen", heißt es weiter. "Das einzigartige Hotel verfügte über eine Bar-Lounge mit einer beliebten After-Hour-Szene, ein Restaurant, eine Hochzeitskapelle und einen der wenigen Oben-ohne-Pools der Stadt."

Der Bundesstaat Nevada hat im vergangenen Jahr cannabisfreundliche Lounges genehmigt. Nach dem neuen Gesetzentwurf 341 können Betreiber eine Lizenz für die Eröffnung einer Cannabis-Lounge auf ihrem Grundstück beantragen. Die Lounges werden den Konsum von Dope-Erzeugnissen vor Ort ermöglichen, ein Konzept, das mit den Amsterdamer Coffeeshops verglichen wurden kann. Beamte des Clark County sagten im Januar, dass sie eine Regulierung von Cannabis-Konsumräumen auf staatlicher Ebene umsetzen wollen.

In der frühen Antragsphase werden nur 20 Lizenzen für die unabhängigen Lounge-Lizenzen vergeben. Eigentümergruppen mit mehreren Geschäften, die eine Lounge eröffnen wollen, dürfen nur eine Lizenz für eine Konsumlounge haben. Wenn ein Unternehmen beispielsweise drei Abgabestellen hat, kann es trotzdem nur eine Lounge eröffnen. Nevada hat zwar den Cannabiskonsum für Erwachsene nach einer erfolgreichen Wahlinitiative im Jahr 2016 legalisiert, aber bis jetzt war der Konsum von Cannabisprodukten auf  die eigenen vier Wände beschränkt.

Die jüngste Legalisierung von regulierten Cannabis-Lounges soll Touristen einen Ort bieten, an dem sie die Vorzüge der Cannabisreform des Staates erleben und genießen können. Clark County Commissioner Tick Segerblom gehörte zu den ersten, der sich für die Legalisierung von Cannabis-Lounges einsetzte, da er der Meinung war, dass dies ein "Game-Changer" für das komplette Gastgewerbe sein würde.

"Konsum-Lounges sind wie geschaffen für unsere Tourismusbranche", sagte Segerblom im vergangenen Jahr dem Las Vegas Review-Journal.

"Je früher wir damit beginnen, desto mehr werden wir als eine Marihuana-freundliche Stadt und ebensolcher Bundes-Staat angesehen werden."