Deutsche Cannabisagentur für Medizinalweed

Soft Secrets
06 Mar 2017

2019 soll erstmals deutsches Medizinalcannabis fertig sein

Wenn demnächst medizinisches Cannabis in Deutschland vom Arzt auf einem BTM-Rezept verschrieben wird (Soft Secrets berichtete mehrfach), dann muss es auch in absehbarer Zeit eine landeseigene Cannabisproduktion geben. Jetzt schon ist es eher schwierig, die etwas über tausend Cannabispatienten mit Ausnahmegenehmigung von der Bundesopiumstelle des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) mit Apothekengras zu versorgen. Zwar stehen weit über zehn Sorten aus den Niederlanden und Kanada zur Verfügung, zwischen denen deutsche Cannabispatienten wählen können. Die Lieferbarkeit dieser Sorten ist jedoch nie durchgehend gegeben. Statt dessen müssen die Patienten immer wieder Ausfälle und Lieferengpässe hinnehmen - und stehen dann zeitweilig ohne Medizin da. Dieser Zustand kann sich durchaus über Wochen erstrecken. Deshalb wird zurzeit eine deutsche Cannabisagentur ins Leben gerufen (auch hierüber berichtete Soft Secrets bereits), die dem BfArM unterstellt sein wird. Diese Agentur wird dann dafür sorgen, dass deutsche Produzenten das benötigte Medizinalcannabis herstellen, die Behörde wird die entsprechenden Sorten auch überwachen und die Qualitätssicherung gewährleisten. Das berichtete jetzt das Ärzteblatt. Sobald das Gesetz zum Umgang mit Cannabismedizin in Kraft getreten sein wird, will das BfArM eine in Europa Ausschreibung starten und Hanfproduzenten suchen, die das Mediweed in Deutschland anbauen, ernten, zubereiten und vertreiben. 2019 könnte dann das erste deutsche Medizinalgras in die Hände von Patienten gelangen. Auch den Verkaufspreis des medizinischen Cannabis wird die Cannabisagentur festlegen - dieser wird nicht etwa den Unternehmen freigestellt. Das bedeutet, dass Mediweed demnächst eventuell bezahlbar wird, was jedoch die betroffenen Patienten nicht weiter tangieren muss, da die Kosten für die Medizin ja von den Krankenkassen übernommen werden sollen. (Ironie des Lebens, dass die Preise für das Medigras bisher schier unerschwinglich waren, jedoch von den Patienten selbst getragen werden mussten bzw. derzeit noch müssen.) Zusätzlich zu dieser neuen Regelung soll mit Gültigkeit des neuen Cannabismedizin-Gesetzes eine wissenschaftliche Begleiterhebung unternommen werden, um die Effektivität und Einsatzgebiete von Hanfmedizin noch genauer zu eruieren. Ärzte sollen eine entsprechende Info bekommen, sobald die Gesetzesneuerung in die Praxis umgesetzt werden kann - was etwa Ende März 2017 der Fall sein wird. Lest den Artikel des Ärzteblatts auf https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/73449/Cannabisagentur-soll-Ernte-und-Qualitaet-der-Pflanze-kontrollieren
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