Cannabis und tonnenweise falsche Freude

Soft Secrets
18 Dec 2017

Der War on Drugs, der Krieg gegen die Drogen, treibt seltsame Blüten. Leser von Soft Secrets wissen das, denn die Drogenprohibition ist mit das Dümmste, was der Mensch sich in seinem gierigen Wahn nach Geld, Macht und Landbesitz je ausgedacht hat. Dass Mitarbeiter der Polizei sich trotzdem über Drogenfunde freuen, vor allem über tonnenweise geschmuggeltes Haschisch, spricht für mangelndes Verständnis der Gesamtzusammenhänge, für die Wirksamkeit der staatlichen Gehirnwäsche und für eine Politik, die nach wie vor auf Irrwegen wandert - aber dies nicht bemerkt.


"Rauschgiftfund": Bayerische Polizei freut sich über tonnenweise Cannabis

So kommt es, dass nun die bayerische Polizei sich über einen Riesenfund freut - fünf Tonnen Hanfharz wurden im Allgäu von den Beamten sichergestellt, zusammen mit mehr als einer halben Million Euro Bargeld, Autos, Booten und 20 Kilo Silber. Das berichtete unter anderem die Augsburger Allgemeine am 12. Dezember 2017. Es ist wie in einem billigen Vorabendkrimi - und die Polizisten sind auch noch stolz auf ihren "Fahndungserfolg", obwohl auch diese Tonnen von Haschisch nur einen Tropfen auf den heißen Stein bedeuten. Wie die Augsburger Allgemeine schreibt, führten die Ermittlungen der Fahnder des bayerischen Landeskriminalamts bis nach Afrika (vermutlich Marokko), von wo aus das Haschisch geschmuggelt worden sein könnte. Das LKA und die Staatsanwaltschaft Kempten bezeichneten den Fund als "größten geklärten Rauschgiftfall in der Geschichte des Bayerischen LKAs".

Als verdächtig, die Aktion angeführt zu haben, ist ein deutscher Schreiner, der in Spanien lebt. Die Operation, die unter dem Decknamen "El Maestro" durchgeführt wurde, war eine Kooperationsarbeit von Polizeibeamten aus Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien und Spanien. Wie sehr sie sich auch bemühen und wie sehr sie sich auch freuen, wenn sie mal einige Tonnen Dope beschlagnahmen - so traurig ist doch die Gesamtbilanz des Drogenkriegs. Für die fünf gebusteten Tonnen Hasch wird vermutlich das x-fache an weiterem Haschisch über die nächste Grenze befördert werden. Mit Mitteln der Repression und des Kriegs werden die Staaten das von ihnen selbst erfundene "Rauschgiftproblem" nicht in den Griff bekommen. Egal, was sie auch versuchen werden - im Krieg gegen Drogen kann es nur Verlierer geben.

Lest den Artikel in der Augsburger Allgemeinen auf http://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/Ermittler-stellen-fuenf-Tonnen-Drogen-sicher-Fuehrt-Spur-ins-Allgaeu-id43534986.html

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