Überdosis Cannabis: Gibt es das?!

09 Jul 2020

Auch Cannabis lässt sich überdosieren. Das gilt insbesondere für die orale Einnahme. Wir schauen uns an, welche Symptome mit einer Überdosis Cannabis einhergehen können.


Körperliche Effekte

An körperlichen Wirkungen führt der Konsum von psychoaktivem Cannabis zu einer Rötung und Austrocknung der Augen, einer erhöhten Herzfrequenz, gelegentlichen zu einem Abfall des Blutdrucks und einem Abstieg der Körpertemperatur, zu kalten Füßen und Händen sowie zu Blässe und zu einem trockenen Mund bzw. trockenen Schleimhäuten.

Der Gebrauch von Cannabis geht außerdem mit einer vorübergehenden Leistungsverminderung des Kurzzeitgedächtnisses einher. Das Zeitempfinden verändert sich und die Reaktionsfähigkeit wird herabgesetzt.

Anflüge von Albernheit und Lachanfälle, sogenannte Lach-Flashs, sind vor allem bei Anfängern unter der akuten Wirkung von Cannabis keine Seltenheit. Dasselbe gilt für den gesteigerten Appetit während des Hanfrauschs, der häufig zu exzessivem Verzehr von Süßigkeiten und anderen Leckereien führt, zu sogenannten Fress-Flashs. Dieses Phänomen lässt bei geübten, vor allem chronischen Konsumenten mit der Zeit normalerweise nach.

Hanf kann überdies, vor allem bei übermäßigem Gebrauch, zu Angstzuständen, Panik und Paranoia führen. Dies gilt nicht für alle Menschen, aber doch für einige Anwender, z.B. solche, die entweder ein Problem mit der Empfänglichkeit oder es mit dem Konsum übertrieben haben.

Wie ist es aber bei einer akuten Überdosis Cannabis?

Eine Überdosis von Cannabisprodukten - abhängig von der Toleranz, Empfänglichkeit und vom Allgemeinzustand des Anwenders - kann äußerst intensive Angstzustände herbeiführen. Der Überdosierte ist zum Beispiel im festen Glauben, sterben zu müssen, und zwar, weil es sich so anfühlen kann.

Das Herz rast, der Schweiß rinnt, der Hals scheint sich zuzuziehen und die Atmung fast auszusetzen, körperliche Unruhe und Panik machen sich breit. Dabei ist eine Überdosierung mit Hanf nicht gefährlich, auch wenn es sich so anfühlt. Solche Symptome betreffen insbesondere wenig geübte Konsumenten, die potente Cannabis-Produkte wie Haschisch oral zu sich nehmen, also essen oder trinken, ohne wirklich zu wissen, was sie tun.

Bei Bedarf lässt sich eine mit Hanf überdosierte Person leicht beruhigen und aus dem Zustand herausholen. Sanftes Zureden mit dem Hinweis auf das baldige Ende des Rauschs sowie auf die relative Ungefährlichkeit der Überdosis helfen in den meisten Fällen schnell, den Betroffenen zur Ruhe zu bringen.

Buchtipp: Markus Berger: Endlich Hanf verstehen, AT Verlag 2020