Erzeugung von Cannabishybriden

Soft Secrets
09 Mar 2018

Selektive Züchtung (Künstliche Selektion)

Manchmal hat der Cannabiszüchter ein bestimmtes Ziel vor Augen. Auf der Suche nach einem bestimmten Merkmal kann kann er sich eines Verfahrens bedienen, das gemeinhin als selektive Züchtung, gelegentlich auch als künstliche Selektion bezeichnet wird. Dabei werden Elternpflanzen auf eine bestimmte Eigenschaft selektiert, wie beispielsweise fruchtiges Aroma, ansprechender Geschmack oder große Blütenstände. Durch die Kreuzung von Elternvarietäten, die die Erbanlagen für ein gleichartiges Merkmal aufweisen, vergrößert sich die Wahrscheinlichkeit, dass die Nachkommenschaft ebenfalls diese Eigenschaften besitzen wird. Mit selektiver Züchtung können Züchter weitere Tricks anwenden und aus Ratschlägen Nutzen ziehen, um die Beschaffenheit und genetische Gleichartigkeit des Saatgutes zu verbessern. Beispielsweise lässt sich eine Pflanze mit einer Elter oder Großelter rückreuzen, um die Chancen zu erhöhen, dass eine bestimmte Eigenschaft unter den Nachkommen zum Ausdruck kommt. Rückkreuzung ist ein wirkungsvolles Verfahren, aber es muss richtig angewendet werden. Wird die Rückkreuzung auf eine falsche Art und Weise durchgeführt ("schwere Inzucht"), kann dies zur Stabilisierung von unerwünschten Eigenschaften führen.

F1-Hybride als Ergebnis der Kreuzung

Bei anderer Gelegenheit mag ein Züchter etwas vollkommen neues ausprobieren und zwei völlig verschiedene und genetisch ungleiche Sorten miteinander kreuzen. Dies ist gegenüber selektiver Züchtung eine andersartige Zuchtphilosophie. Für eine Hybridzüchtung nimmt man zwei unterschiedliche Genpools, mischt sie zusammen und hofft, dass etwas besseres dabei herauskommt als die Elternpflanzen. Die Ergebnisse können überraschend und auch enttäuschend ausfallen, aber wie bei vielen Dingen im Leben werden Mühe und Ausdauer oft belohnt, allerdings gibt es dafür keine Garantie. Wenn zwei verschiedene Cannabis-Varietäten gekreuzt werden, bekommt man nicht zwangsläufig sofort eine 50/50 Mischung der Erbanlagen - die dazu erforderliche Feinabstimmung kann viel harte Arbeit mit sich bringen. Aber einer der großen Vorteile bei der Erzeugung eines Hybriden besteht darin, dass die Pflanze eine viel bessere Form aufweisen und schneller wachsen wird als beide Elternpflanzen. Dieser Prozess ist als Heterosis bekannt und Züchter traditioneller Feldfrüchte wie Mais nutzen diesen Effekt oft aus. Cannabiszüchtern wird der andere Begriff für Heterosis - Hybridenvitalität - geläufiger sein. Wenn der Cannabishybride verbesserte Merkmale als Resultat der Vereinigung verschiedener genetischer Beiträge der Elternsorten aufweist, sagt man, sie zeigen eine Hybridenvitalität. Cannabiszüchter wissen: Hybridenvitalität (Heterosis) kann sich aus einem komplizierten genetischen Erbgang ergeben, bekannt als mendelsche oder nichtmendelsche Vererbung.

Heterosis (Hybridenvitalität)

Hybridenvitalität ist einer der wahren Vorteile, die eine Cannabis-Hybridsorte dem Eigenanbauer bietet. Die Pflanzen, deren Samen durch die Kreuzung zweier verschiedener Cannabissorten erzeugt wurden, können schneller und kraftvoller wachsen als jede der beiden Elternpflanzen. Dies würde bedeuten: Größere Ernten, schnellere Entwicklung der Blütenstände und schließlich eine höhere Produktion von THC und anderen Cannabinoiden. Die durch die Kreuzung zweier verschiedener Cannabis-Varietäten produzierten Samen werden oft als F1-Samen, die daraus wachsenden Hybride als erste Filialgeneration (F1-Generation) bezeichnet. F1-Cannabissamen können nur durch die Kreuzung zweier spezifischer Elternpflanzen produziert werden, und gewöhnlich wird sich der Züchter zuvor viele Elternpflanzen angesehen haben, bevor er sich schließlich für die beiden finalen Pflanzen entschieden hat. Ein Cannabishybride von erstklassiger Qualität ist häufig das Ergebnis monate- oder jahrelanger Arbeit, wobei die Elternpflanzen von großem Wert sind und intensiv gepflegt werden. Sobald eine der Elternsorten verschwindet/eingeht, ereilt den F1-Hybriden das gleiche Schicksal. Werden zwei F1-Pflanzen miteinander gekreuzt, geht daraus eine "F2" oder Kreuzung der zweiten Generation hervor, die nicht genau wie die originale F1-Kreuzung sein muss.

F1-Cannabis-Genetik

Die zusätzliche Wuchskraft eines F1-Hybriden zeigt sich deutlich sowohl während der vegetativen Phase als auch in der Blühphase. Während der vegetativen Phase wächst der F1-Hybride mit ungewöhnlicher Kraft und Geschwindigkeit, die Pflanzen wachsen höher, breiter und bilden mehr Seitenzweige als erwartet. In der Blühphase entwickeln sich die Blütenstände schneller und werden größer, der Ernteertrag eines F1-Hybriden ist höher als er von jeder Elternvarietät wäre. Aber das bessere Wachstum und der höhere Ertrag, der bei F1-Hybriden durch den Heterosis-Effekt bedingt ist, ist bei F2-Saatgut (zweite Generation) nicht mehr so stark ausgeprägt. So lange man mit der Kreuzung genetisch verschiedener Varietäten fortfährt, ist die F1-Vitalität bei den Nachkommen zu erkennen.

Die Grenzen der Hybridenvitalität

Züchter reden häufig über die Vorzüge, die ein guter Cannabis-Hybride mit der F1-Vitalität bieten kann. Über die Probleme und Herausforderungen, mit denen man sich beim Versuch, einen guten Hybriden zu züchten, konfrontiert sieht, ist weniger zu hören. F1-Hybride sind oft homogen und wachsen kräftig, können aber auch Instabilität zeigen. Wegen der Unsicherheit hinsichtlich der Stabilität müssen Züchter vor der Freigabe von F1-Samen umfangreiche Tests mit ihnen durchführen, um beständige Wuchseigenschaften gewährleisten zu können. Und wenn alles in der richtigen Weise durchgeführt wird, kann ein guter Cannabis-Hybride außergewöhnliche Ergebnisse liefern. Elternpflanzen werden normalerweise wegen ihres hohen THC-Gehalts, der unterschiedlichen Genetik, der Stabilität und der hohen Erträge ausgewählt. Es ist keine Garantie, dass der F1-Hybride perfekt wird, bietet aber die besten Möglichkeiten für den Start.

Selektion der Elternpflanzen für die Kreuzung

Die besten Cannabiszüchter machen normalerweise mehrere Versuchskreuzungen und pflanzen Samen von allen, um zu sehen, bei welchen Pflanzen die Hybridenvitalität am ausgeprägtesten ist, und natürlich welche nach einer Analyse die höchsten THC/Cannabinoid-Werte aufweisen. Heute sind die Cannabinoid-Analysen im Labor ein wichtiger Aspekt der Züchtung; sie ermöglichen dem professionellen Züchter ein umfassendes Verständnis hinsichtlich der Qualität der Elternpflanzen und deren Nachkommen. Mit Hilfe von professionellen Laboranalysen wird die Arbeit des Kreuzens von Cannabissorten wesentlich erleichtert und sie ermöglichen dem Züchter konkret nachvollziehbare Vergleiche der Resultate und des Fortschritts. Darüber hinaus kann der Züchter wirkungslose Zuchtlinien frühzeitig ausrangieren und sich auf die besten Ansätze konzentrieren. Oft gibt es mehrere speziell selektierte Elternpflanzen von jeder der beiden Sorten, die miteinander gekreuzt werden. Die besten Züchter kennen das Cannabinoid-Profil aller Elternpflanzen und normalerweise werden sie auf hohen THC-Gehalt und gute Erträge selektiert. Aber der interessante Teil der Kreuzung besteht darin, zu sehen, wenn Hybride - aus dem ersten von zwei verschiedenen Elternpflanzen produzierten Haufen Samen stammend - erfolgreich sind und beide Elternpflanzen hinsichtlich des Wachstums übertreffen, einen exzellenten THC-Gehalt beibehalten und große Erträge liefern. Oft gibt der Züchter den Pflanzen mit der kürzesten Blühphase den Vorzug, oder vielleicht dem F1-Pflanzgut, das am besten wächst. Heutzutage überlassen die meisten Grower die Cannabiszüchtung darauf spezialisierten Saatgut-Firmen. Und der Rat an Eigenanbauer bleibt der gleiche: Da man in einem Jahr nicht so wahnsinnig viele Cannabissamen pflanzt - sich die besten Genetiken besorgen, die erhältlich sind - und zwar von einer Samenbank, der man trauen kann. Und genießen Sie Ihr selbst angebautes Cannabis in vollen Zügen! Von Tony, Dutch Passion
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