Hanfpapier als "Weltneuheit"?

Soft Secrets
24 Oct 2019

Büttenpapierfabrik Gmund bringt mit Hanfpapier eine "Weltneuheit" auf den Markt?

Es gehört schon einiges dazu, Papier aus Hanf als "Weltneuheit" zu beschreiben. Der Inhaber der Büttenpapierfabrik Gmund Florian Kohler tut das aber. So berichtet vom Nachrichtenportal Merkur.de am 22. Oktober 2019.
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Diese "Weltneuheit" - Papier aus Hanffasern - sollte eigentlich das Normalste von der Welt sein. Papier aus Hanf wird aber von der Industrie bzw. den entsprechenden Lobbyverbänden künstlich teuer gehalten, so dass kleinere Verlage und der konventionelle Papierhandel nach wie vor auf Papiererzeugnisse aus Holz angewiesen sind. Eigentlich wäre Papier aus Hanf das günstigste und am leichtesten herzustellende Papier überhaupt, da es sich bei Hanf um einen schnell nachwachsenden Rohstoff handelt, der jedes Jahr ackerweise aufs Neue geerntet werden kann.
Weltneuheit für die Massen
Auf diesem Fundament steht auch die Behauptung Florian Kohlers, mit dem Hanfpapier seiner Büttenpapierfabrik Gmund eine "Weltneuheit" präsentieren zu können. Denn es geht nicht um die Tatsache, dass aus Hanf Papier hergestellt werden kann. Dies ist seit Hunderten von Jahren bekannt und wurde lange schon gemacht. Kohlers "Weltneuheit" besteht darin, mit einem spanischen Partner Hanfpapier für die Massen herstellen und vertreiben zu können.
Weitere Stolpersteine
Ein weiterer Stolperstein ist die Produktion an und für sich. Merkur.de berichtet: "Die lange und stabile Hanffaser habe nämlich einen gravierenden Nachteil: Während des Papiermachens beginne die Faser im Papierbrei zu verspinnen und die kleinen Rohre der Maschinen zu verstopfen" (Quelle). Florian Kohlers Fabrik habe diese Hürde überwunden und könne Hanfpapier ohne Probleme produzieren.
Kein reines Hanfpapier
Allerdings besteht das angekündigte Hanfpapier für die Massen nicht zu hundert Prozent aus Hanffasern, sondern nur zu bis zu 30 Prozent - das Ziel der Büttenpapierfabrik Gmund ist es, 50 Prozent Hanfanteil im Papier zu erreichen.
Der Einsatz von Hanf ist Teil einer Papierlinie mit dem Namen „Gmund Bio Cycle“. Dieses besteht bis zu 50 Prozent aus ressourcenschonenden Fasern wie Weizenstroh, Gras, Baumwolle und eben Hanf.
[Quelle: Merkur.de, ebd.]
Hier geht es zum Artikel des Merkur: https://www.merkur.de/lokales/region-tegernsee/gmund-ort65533/neuheit-vom-tegernsee-buettenpapierfabrik-gmund-produziert-jetzt-auch-papier-aus-hanf-13144853.html
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