Ethnobotanisches Growing (1): Holzrose

15 Dec 2020

Argyreia nervosa – Hawaiianische Holzrose

Die Holzrose stammt gar nicht von Hawaii, sondern aus Bangladesh und Indien und wurde in den Tropen der Neuen Welt lediglich eingebürgert. Das Windengewächs (Familie der Convolvulaceae) enthält das psychotrope Lysergsäureamid (LSA), das eine Vorstufe des halbsynthetischen LSD-25 darstellt.

Die Holzrose ist ein mehrjähriges, immergrünes Gewächs mit herzförmigen, bis zu 30 Zentimeter großen Blättern und trompetenförmigen, rosa- bis lavendelfarbenem Flor.

Die Vermehrung der Holzrose kann vegetativ (also über Stecklinge) und generativ (über Samen) erfolgen. Besonders die Anzucht aus Samen bereitet jedoch so manchem schon den ersten Horror: Sie ist zuweilen gar nicht so leicht. Also aufpassen, so geht’s:

Wir wählen ein Zimmergewächshaus zur Keimung unseres Saatguts. Die Aussaat ist während des gesamten Jahres möglich.

Samenhülle anfeilen

Argyreia-nervosa-Samen an der sich verjüngenden Seite leicht anfeilen, nicht jedoch die Samenhülle komplett auffeilen. Die Andünnung der harten Schale erleichtert dem Samenkorn die Aufnahme des 18 bis 20 Grad warmen Wassers, in das unsere Samen für etwa 24 Stunden zum Vorquellen gegeben werden.

Anschließend die Körner in höchstens einem Zentimeter Tiefe in unser Anzuchtmedium geben. Das besteht idealerweise aus Vermiculit/Perlit, Sand oder Kokosfasern. An sehr hellem und durchgehend warmem Standort zwischen 22 und 27 Grad Celsius und bei konstanter Feuchtigkeit des Substrats werden die Samen am ehesten auflaufen.

In Töpfe separieren

Nach dem Keimen sollten die Sämlinge in einzelne Töpfe separiert werden, um jeder Pflanze bzw. deren Wurzeln ein ausreichendes Platzangebot zur Verfügung zu stellen. Die Holzrose wächst eher behäbig und langsam.

Temperatur

Um prächtig gedeihen zu können, benötigt sie anhaltende tropische Bedingungen, das heißt: viel Wärme, Helligkeit und Feuchte. Vernebelungen tun den Pflanzen sichtbar gut, eine Staunässe im Wurzelbereich muss jedoch unbedingt vermieden werden, zum Beispiel mit einer entsprechend wirksamen Drainage, weil sie für die Pflanzen tödlich enden kann.

Als Substrat eignet sich eine durchlässige Erde mit hohem Sandanteil.

Überwinterung der Holzrose bei mindestens 16° Celsius. Frost ist für die Holzrose tödlich.