Spice & Co. - synthetische Cannabinoide

23 Jun 2020

Basierend auf dem Hanfverbot hat sich eine Produktgruppe etablieren können, deren Konsum zum Teil weitreichende Risiken mit sich bringt. Die Rede ist von vermeintlich legalen Rauchmischungen um Spice & Co., die künstlich hergestellte Cannabinoide bzw. Cannabinoid-Analoga enthalten (Stoffe, die den Cannabinoiden ähnlich wirken).

Synthetische Cannabinoide tragen beispielsweise so kryptische Namen wie JWH-018, JWH-073 und JWH-250 (benannt nach dem US-amerikanischen Chemiker John W. Huffmann), CP 47,497 oder HU-210, wobei die Vielzahl der künstlichen Cannabinoide heute schier unermesslich ist.

Als die Spice & Co. in die Läden kamen, hatte es von den Produzenten geheißen, dass es sich um Rauch- bzw. Räuchermischungen handelt, die allein aus legalen psychotropen Pflanzen hergestellt werden. Dieser gibt es eine ganze Reihe, zum Beispiel Damiana, Feuersalbei, Habichtskraut, Seerosenarten, Löwenohr und viele andere.

Schon bald wurde von Nutzern jedoch erkannt, dass in Spice und verwandten Produkten, derer schnell viele auf dem Markt erschienen, noch eine andere Substanz, ein unbekannter Stoff enthalten sein muss, führten die Mischungen doch zuweilen ein derart starkes Rauscherleben herbei, dass dieses keinesfalls auf harmlose ethnobotanische Pflanzen zurückgeführt werden konnte. Denn diejenigen Kandidaten, die sich als Hanfersatz anbieten würden, sind nicht annähernd so potent wie es diese Rauchmischungen waren bzw. sind. Auch wurde so mancher Gebraucher von Spice-Produkten mit Vergiftungssymptomen ins Krankenhaus eingeliefert, sogar Todesfälle im Zusammenhang mit Überdosierungen von Spice-Mischungen wurden dokumentiert.

Auch wenn die klassischen Spice-Mischungen nicht mehr auf dem Markt sind, so gibt es doch auch heute eine Vielzahl von Nachahmerprodukten. Und die tragen so verführerische Fantasienamen wie Maya, Amnesia, Goa Party, Kamasutra, Amsterdam, Bonzai, Crazy Monkees und Skunk, sind aber im Zweifel nicht minder gefährlich. Dass solche Rauchmischungen überhaupt einen Absatzmarkt finden, liegt an der Hanfpolitik. Die Leute suchen eben einen legalen Ersatz für die verbotenen Hanffrüchte. Wäre der Hanf nicht der Repression unterworfen, würden gefährliche Produkte wie Spice und Co. vermutlich so gut wie gar nicht verkauft werden bzw. wären sie wahrscheinlich gar nicht erst erfunden worden.