Cannabis mit legalen Pflanzen potenzieren

05 Jun 2020

Es gibt ein paar ethnobotanische Kombinationen mit legalen Pflanzen, die die Potenz von Cannabispflanzen um ein Vielfaches bereichern. Wenn man sie nur richtig anwendet und das Wissen um sinnvolle Synergien parat hat. Denn meistens verstärken die im Nachfolgenden gezeigten legalen Kombinationen nicht nur den Hanfrausch, sondern auch die Gefahren, die mit den diversen psychoaktiven Gewächsen einhergehen können.

Eine ganz besondere Beziehung ist die Kombination von Cannabis mit Mohngewächsen, insbesondere mit dem Schlafmohn Papaver somniferum bzw. dessen Produkt, dem Opium. Ein Kombinationsrausch aus Hanf und Opium beschert dem Psychonauten eine wohlig warme Welt der Träume. Mit ausgedehnten Flügen durch flauschige Gefilde und in Dimensionen, die weitab von unserem Alltagsbewusstsein ihren Raum finden. Dabei kann Cannabis einen Opium- oder legalen Mohnrausch bereichern, wie ein pompöser Rahmen ein gelungenes Kunstwerk in Öl oder Acryl aufzuwerten vermag. Interessant: Viele Opiumkonsumenten berichten von einer üblen Darmverstopfung am Tag nach dem Rausch – ein bekanntes Phänomen, das für viele Opiate gilt. Cannabis kann dieses Symptom abmildern oder sogar aufheben. Einige User kommen darin überein, dass Opium und Cannabis den Darm positiv beeinflussen, sprich: Die Peristaltik-hemmenden Effekte des Opiums können bei manchen durch die Kombination mit dem Hanf aufgehoben oder zumindest verbessert werden.

Der Fliegenpilz ist ein wirksamer Zusatz, wenn es darum geht, den Hanfrausch enorm zu potenzieren. Dabei bewirkt das Rauchen der getrockneten Huthaut des Pilzes allerdings nicht den Effekt, der häufig in der Literatur angegeben wird – nämlich überhaupt irgend einen. Die orale Einnahme der getrockneten Fruchtkörper des legalen Amanita muscaria jedoch, verstärkt einen Hanfrausch in aller Regel um ein Vielfaches und bereichert diesen um zusätzliche, vornehmlich halluzinatorische Komponenten. So kann es passieren, dass der User nach der Kombo Fliegenpilz-Cannabis seinen Körper nicht mehr wahrnimmt und sich für ein Geistwesen hält. Auch im Fall des Fliegenpilzes ist es jedoch so, dass einige über einen abmildernden Effekt berichten, dass also der Hanf dem (häufig hoch dosierten) Pilz die Heftigkeit nimmt.

Es gibt eine stattliche Anzahl weiterer Pflanzen bzw. Pilze, die im Zusammenspiel mit Cannabis beträchtliche Rauschmaximierung zur Folge haben. Einige der im psychonautischen Untergrund beliebten oder berüchtigten Kombos haben wir oben bereits besprochen.

Schauen wir uns zum Schluss noch einige Pflanzen an, die in Zeiten der Not als Ersatz für Cannabis herhalten müssen und die ebenso eine reichhaltige Palette an synergistischen Wirkungen bereithalten. Weil die im Nachfolgenden gelisteten Gewächse jedoch keine vergleichsweise harmlosen Cannabinoide enthalten, sondern zuweilen nur wenig oder gar nicht erforschte oder aber erforschte und möglicherweise in der Anwendung riskante Inhaltsstoffe beherbergen, sei dem geneigten Leser ans Herz gelegt, auf Experimente im Alleingang zu verzichten.

Als erstes wäre da das ebenfalls Löwenohr zu nennen. Leonotis leonurus heißt die Pflanze botanisch und wird in Afrika Wild Dagga, also wilder Hanf genannt (Dagga = Cannabis) und als Cannabisersatz geraucht. Auch der Stachelmohn und der Kalifornische Goldmohn aus der Familie der Mohngewächse sind beliebte, aber bei weitem deutlich mildere Hanfersatzpflanzen.

Der auch in den deutschsprachigen Gebieten vielerorts wild wachsende Giftlattich Lactuca virosa wird zuweilen als Cannabis-Substitut gebraucht, genauso wie das Habichtskraut Hieracium pilosella, das vor allem in Dänemark von Kiffern genutzt wird, die an kein Cannabis gelangen. Auch die Katzenminze und Damiana sind zwar eindeutig psychotrope Pflanzen. Sie eignen sich jedoch eher als Hanfzusätze, denn als vollwertiger Ersatz.