Cannabis News Deutschland, Österreich und Schweiz

31 Jan 2020

Cannabis News Deutschland, Österreich und Schweiz


84 Prozent der Deutschen für Lega-lisierung

Die Deutschen sind mehrheitlich für die Freigabe bzw. Legalisierung von Cannabis zu rekreativen oder zumindest zu medizinischen Zwecken. Das hat eine aktuelle Umfrage ergeben, die vom Berliner Online-Shop für Hanfkosmetik VAAY in Auftrag gegeben und in Zusammenarbeit mit dem ebenfalls aus der Landeshauptstadt stammenden Opinion-Tech-Unternehmen Civey durchgeführt wurde. Laut VAAY wurde die Umfrage entworfen und veranstaltet, „um die Vielfalt der Meinungen über die Legalisierung von Cannabis in Deutschland auf der Grundlage einer Reihe von demografischen Daten zu messen“ (Website vaay.com). Demnach sprechen sich laut dieser „größten repräsentativen“ Befragung insgesamt 84,1 Prozent der mehr als 12.000 befragten Deutschen dafür aus, Cannabis zu Genuss- und therapeutischen Zwecken freizugeben. Im Detail waren es 42 Prozent der Befragten, die eine vollständige Legalisierung befürworten. Weitere 42,1 Prozent sprachen sich für eine Lockerung der Cannabispolitik zu medizinischen Zwecken aus, um die therapeutischen Qualitäten des Hanfs ausschöpfen zu können. Wie zu erwarten stand, haben sich vor allem die Wähler und Sympathisanten der konservativen und rechtskonservativen Parteien gegen entsprechende Vorstöße ausgesprochen.

Quelle und Infos: vaay.com; www.lucys-magazin.com

Drogenbeauftragte will einheitliche geringe Menge Cannabis

Daniela Ludwig (CSU) hat kürzlich die bisherige Bundesdrogenbeauftragte Marlene Mortler (ebenfalls CSU) in ihrem Amt abgelöst. Auf ihr ruhen nun alle Hoffnungen auf eine bessere und menschlichere Cannabis- und Drogenpolitik in Deutschland. So will Daniela Ludwig zum Beispiel eine bundesweit einheitliche Definition der sogenannten geringen Menge Cannabis, bis zu der im Falle einer Konfrontation mit Polizei und Justiz ein mögliches Strafverfahren seitens der Staatsanwaltschaft gar nicht erst eröffnet werden muss. Diese Eigenbedarfsregelung soll nun, wenn es nach Ludwig geht, deutschlandweit vereinheitlicht werden. Bisher gelten in den Bundesländern verschiedene Obergrenzen für die geringe Menge, so beispielsweise in Berlin bis zu 15 Gramm, wohingegen in Bayern eine Null-Toleranz-Politik praktiziert wird – einen definierten Eigenbedarf gibt es dort also nicht. Um dieses Ungleichgewicht zu überwinden, soll mittelfristig ein Konsens gefunden werden, um in ganz Deutschland eine übergreifende geringe Menge Cannabis zu etablieren.

Quelle: Bayerischer Rundfunk, www.br.de

Jubiläum: 25 Jahre Hanfmuseum Berlin

Am Nikolaustag dieses Jahres, also am 6. Dezember, feierte das deutschlandweit einzige Hanfmuseum seinen 25. Jahrestag. Damit präsentiert das Team des Museums im Nikolaiviertel bereits ein Vierteljahrhundert lang seine Dauerausstellung rund um Cannabis als Rauschmittel, Nutz- und Kulturpflanze und Arznei. Anlässlich dieses Geburtstags richteten die Betreiber des Hanfmuseums ein ganztägiges Fest aus, das von zahlreichen Besuchern aus dem Bundesgebiet beehrt wurde. Das Hanfmuseum kann dabei nicht auf öffentliche Fördersummen zurückgreifen, sondern finanziert sich seit eh und je in Eigenregie durch Spenden und Eintrittsgelder. Dies ist bei weitem kein leichtes Unterfangen, und so ist es umso bemerkenswerter, dass sich das Museum schon 25 Jahre behaupten kann. Das Berliner Hanfmuseum ist neben weiteren dieser Art in Amsterdam, Uruguay, Barcelona und Bologna eines der wenigen reinen Cannabis-Museen der Welt.

Quelle und Infos: www.hanfmuseum.de

Schweiz: Gesetzesänderung für Cannabis-Modellprojekte

In der Schweiz sollen künftig Cannabis-Modellprojekte umgesetzt werden. Ziel ist, Cannabis an eine limitierte Zahl erwachsener Schweizer Bürger abzugeben, um herauszufinden, ob der Konsum von psychoaktiven Hanfprodukten auf diese Weise sicherer gemacht werden kann. Es geht unter anderem darum, den Schwarzmarkt auszutrocknen und eine bessere Kontrolle über Herstellung, Qualität und Inhaltsstoffe der Produkte zu haben. Das hat der Nationalrat am 10. Dezember 2019 mit 100 zu 85 Stimmen beschlossen und sich dafür ausgesprochen, den sogenannten Experimentierartikel ins Schweizer BetmG einzuarbeiten. Fakt ist, dass in der Schweiz etwa 200.000 Menschen regelmäßig Cannabis konsumieren – bisher eben im Rahmen der Illegalität. Das könnte sich mit den angestrebten Modellversuchen ändern. Gesundheitsminister Alain Berset sagte gegenüber der Presse, dass die Verbotspolitik und Repression keine befriedigenden Ergebnisse zeitigen und dass deshalb neue Wege beschritten werden sollen. Die Modellprojekte würden demnach zunächst in einzelnen Städten und Gemeinden durchgeführt werden, zum Beispiel in Zürich, Basel, Bern und Genf. Die Abgabe von Cannabis an erwachsene Teilnehmer könne über Apotheken erfolgen. Als nächstes muss sich die Schweizer Gesundheitskommission mit dem Thema auseinandersetzen.

Quelle: www.aargauerzeitung.ch

Österreich: Hanf-produkte spalten die Gesellschaft

In Österreich explodiert zurzeit der Markt für nicht berauschende Hanfprodukte. So sind im Supermarkt, in der Drogerie und in Kiosken sowie in spezialisierten Hanfshops allerorten zum Beispiel zahlreiche CBD-Produkte erhältlich. Das sind unter anderem Tees, Kaugummis, Crèmes, Müsli- und Schokoladenriegel und vieles andere mehr – Artikel, die mit Hanfblatt versehen den neuen Trend befeuern. Dies könne, so meinen die Gegner dieses Trends, auch Kinder und Jugendliche ansprechen und motivieren, auf Cannabis-Lebensmittel und -Kosmetika abzufahren und die jungen Menschen in eine „falsche Richtung“ führen. Darüber hinaus ist in Österreich eine ganze Reihe von Cannabisprodukten legal, die in den benachbarten Ländern verboten sind, zum Beispiel Stecklinge und Samen von Hanfpflanzen. Eltern und Psychologen sehen in diesen „Hanf-Light“-Produkten eine latente Gefahr, die die Kinder dazu verleiten könne, sich später einem „Suchtgift“ zu verschreiben. Eine nachfolgende Abhängigkeit sei fast schon vorprogrammiert. Das ist natürlich Unsinn, aber der derzeitigen Cannabis-Hysterie in Österreich geschuldet.

Quelle: www.meinbezirk.at