Wunderpflanze Cannabis - Mythen der Szene (2)

Soft Secrets
28 Aug 2019

Ist Cannabis ein Allheilmittel?

Cannabis ist eine universal verwendbare Pflanze - und ein hervorragendes Heilmittel. In ihrem grenzenlosen Übermut hat sich aber die Szene der Hanfliebhaber in einen Mythos verrannt, der nicht haltbar ist und daher auch nichts zur Akzeptanz des Hanfes beitragen kann. Es geht um die Ansicht oder das Ideal, dass Cannabis alle Medikamente ersetzen kann und sowieso die "beste" aller "Rauschsubstanzen" sei. Mit solchen Tendenzen reihen sich Hänflinge aber in die Reihe der Prohibitionisten und einseitigen Verteufler ein.
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Manche behaupten, Cannabis sei eine universelle Medizin, die alle anderen Pharmazeutika ersetzen kann. Solche Vorurteile werden von vielen geschürt, denen es auf echte Argumentation nicht so sehr ankommt. Der kanadische selbsternannte Pionier der Hanfmedizin zum Beispiel, Rick Simpson, der sich mit dem von ihm „erfundenen“ Cannabisöl (bekannt als Rick Simpson Oil, RSO) von seiner Krebserkrankung geheilt hat, behauptet, dass Hanfmedizin so gut wie alle schulmedizinischen Therapieansätze inklusive der dazugehörigen Pharmazeutika ersetzen kann. Das ist natürlich ein romantisch verklärter Trugschluss, der jeder Sachlichkeit entbehrt und sogar lebensgefährlich sein kann. Es gibt Medikamente, die durch Cannabis eben nicht ersetzt werden können – und jeder ernsthaft erkrankte Patient, der zugunsten des Hanfrauchens alle anderen Pharmaka absetzen will, sollte sich zuvor bestens erkundigen, ob dies eine gute Idee ist. So sollten zum Beispiel Menschen, die Betablocker oder andere Herzmedikamente einnehmen müssen, diese Mittel nicht ohne Weiteres weglassen, denn Cannabis kann diese in vielen Fällen nicht vollständig substituieren. Ein weiterer Mythos der Hanfszene lautet: Cannabis ist eine „gute Substanz“, andere Substanzen sind „schlecht“. Wer solchen Blödsinn postuliert, gehört in die Reihe der Prohibitionisten, denn er oder sie bedient sich der selben „Argumentation“ und Terminologie wie die Roboter des War on Drugs. Wenn Hanffreunde verkünden, wie ungemein gesund und unschädlich ihre Lieblingssubstanz und wie schlimm und fies z. B. der Alkohol ist, dann unterstreichen sie damit nur ihre Verblendung und Inkompetenz, über dies Thema überhaupt zu sprechen. In Wirklichkeit ist jedwede Substanz – egal welche – weder „gut“ noch „schlecht“. Es ist immer der Mensch, der mit seinem Verhalten maßgeblich beeinflusst, ob eine Substanz heilsame oder schädliche Wirkungen auslöst. Genauso wie der Hanf für den einen vorteilhaft sein und für den nächsten ungünstig wirken kann (immer unter Berücksichtigung der korrekten Handhabe), verhält es sich auch mit allen anderen Stoffen. Wer verkündet, Opiate seien „harte Drogen“ und deshalb abzulehnen, der ist offensichtlich noch niemals in die Verlegenheit geraten, von Morphin und Co. von unerträglichen Schmerzen befreit worden zu sein. Kurz gesagt: In der Hand des Arztes und im Falle eines medizinischen Bedarfs sind auch sogenannte harte Drogen ein Segen. Stoffgruppen zu verteufeln und abzulehnen, nur weil sie nicht zu einer wie auch immer gearteten Philosophie passen, IST de facto Drogenprohibition der schlimmsten Klasse. Solche „Hanffreunde“ sollten, wenn es um drogenpolitische Verhältnisse geht, tunlichst ihre Münder halten. Sie tun der Gesellschaft und sich selbst damit den größten Gefallen. Hier geht es zu Teil 1 der Abhandlung: https://www.softsecretscomexitable.kinsta.cloud/de/nachrichten/wunderpflanze-cannabis-mythen-der-szene/
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