Cannabis bei PTBS und Angststörungen

Soft Secrets
18 Jun 2019

PTBS und Angststörungen: Weed kann bei psychischer Belastung hilfreich sein

Bei Angststörungen und der heutzutage viel besprochenen PTBS, der Posttraumatischen Belastungsstörung, leistet Cannabis als Medikament potenziell hilfreiche Dienste. Wie immer spielt auch hier wieder die Frage der sachgemäßen Handhabung die größte Rolle, denn Cannabis ist dafür bekannt, Angst-Episoden, Verfolgungswahn und panische Zustände herbeiführen zu können. Aber auch in diesem Fall ist das Schwert mal wieder zweischneidig, denn Cannabisprodukte können „bei chronischen Angststörungen und immer wieder ohne äußere Ursache auftretenden Panikattacken allerdings auch hilfreich sein. Ein derart betroffener Mann berichtete mir im Jahre 2002 Folgendes: Die Attacken hatten bei ihm ohne erkennbaren Grund vor einem dreiviertel Jahr begonnen und seien fast täglich aufgetreten. Zudem habe er unter Übelkeit, Appetitlosigkeit und Schwindelgefühl gelitten. Er habe vom Arzt starke Medikamente bekommen, die er aber nicht auf Dauer einnehmen wollte. Vor fünf Monaten habe er mit dem Konsum von Cannabis begonnen, jetzt etwa dreimal pro Woche – nicht während, sondern zwischen den einzelnen Anfällen. Die Panikattacken seien dann immer seltener und weniger heftig geworden. Das Schwindelgefühl und die Übelkeit seien vollständig verschwunden und er habe nun auch wieder Appetit. Die Panikattacken seien in Folge ebenfalls fast vollständig verschwunden“ (Franjo Grotenhermen, Hanf als Medizin, Nachtschatten Verlag, 2015, Seite 57f.). Das ist ein Fallbeispiel, wie wir es in den propagandistischen Medien der Drogengegner nicht zu sehen und zu hören bekommen und das beste Beispiel dafür, dass es immer auf die richtige Handhabung der Substanzen ankommt. Auch wenn der alte Spruch des Paracelsus schon ziemlich ausgelutscht erscheint, so ist er doch auch heute noch (und gerade heute!) wahr und wichtig: Erst die Dosis entscheidet darüber, ob ein Ding ein Gift ist oder nicht. Hätte der oben erwähnte Mann das Cannabis womöglich während seiner Attacken eingenommen, so hätte es durchaus passieren können, dass die Panikanfälle sich verschlimmert hätten. Zumindest ist das in diesem Fall anzunehmen. Bei anderen Patienten aber muss das nicht zwingend genauso sein. Es gibt auch Menschen, die sich bei einer akuten Angstattacke hilfreich mit Cannabis gegen die Panik behandeln können. So zeigt sich, dass im Falle von Substanzen, die wir unseren zentralen Nervensystem zuführen, nicht nur Dosis, Set und Setting entscheidend sind, sondern auch unsere persönliche Empfänglichkeit gegenüber psychisch wirksamen Molekülen. Diese Empfänglichkeit hat nur indirekt mit dem zu tun, was wir als Set bezeichnen, denn dieses so genannte Set definiert den individuellen aktuellen Geisteszustand, also die Laune und Stimmung, Vorfreude auf die Erfahrung oder Angst vor derselben, die Erwartungshaltung gegenüber der Substanz, der Erfahrung und des Verhaltens anderer anwesender Menschen und so weiter. Die persönliche Empfänglichkeit hingegen kann man in aller Regel nicht beeinflussen. Manche reagieren auf gewisse Stoffe mit allergischen Reaktionen, manche vertragen ein bestimmtes Mittel per se nicht und reagieren auf andere Weise körperlich, wieder andere verspüren von speziellen Pharmaka keine oder nur wenig Wirkung, während die nächsten der Substanz gegenüber überempfindlich reagieren. Und so kann man auch nicht grundsätzlich und allgemeingültig sagen, dass Cannabis bei Angststörungen hilft und auch nicht, dass Cannabis Angststörungen hervorruft. Erst die Kombination aus richtiger Anwendung und persönlicher Empfänglichkeit definiert die zu erwartende Wirkung bzw. Erfahrung. Das gilt im übrigen für alle Bereiche der pharmakologischen Effekte einer Droge.
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