Prohibitionslügen in Jugendbüchern

Soft Secrets
26 Apr 2019

In zahlreichen Buchwerken stecken mannigfaltige Prohibitionslügen

In dieser Zeit gewinnt Cannabis einen normalen gesellschaftlichen Stellenwert zurück - ein Glück. Werfen wir einen Blick in Bücher, die auch Cannabis thematisieren, finden wir unfassbare Prohibitionslügen. Auch und gerade in Buchwerken, die für Jugendliche gemacht sind. Staatlich organisierte Märchen, gestreut in flächendeckenden, kostenintensiven Kampagnen, resultieren in mannigfaltigen Fehlinformationen, die uns in Büchern, Broschüren, Funk- und Fernsehmedien und anderswo immer wieder über den Weg laufen. So kommt es, dass gerade in Druckwerken, die eher für Kinder gedacht sind, ganz besonders hanebüchene Prohibitionsmärchen zu finden sind – was ein Gros der heranreifenden Leser selbstverständlich nachhaltig beeindrucken und prägen mag, keine Frage. Nehmen wir das Buch „Interessantes aus der Welt der Pflanzen“ aus dem Artia-Verlag. Der Band ist aus dem Jahre 1989 und spiegelt die Einstellung der meisten Menschen gegenüber „den Drogen“ wieder. Die nun folgenden Beispiele sind nichts für schwache Nerven der antiprohibitionistischen Liga. Im Kapitel „Berauschende Pflanzen“ heißt es zum Thema Cannabis: „In den tropischen und subtropischen Gebieten wird der narkotisierende Indische Hanf wegen eines harzigen Stoffes angebaut (…). Bei diesem stark riechenden Harz handelt es sich um Tetrahydrokanabinol. Haschisch wirkt anfangs berauschend, bei längerer Anwendung führt dieses tückische Gift jedoch zur Zerstörung des ganzen Organismus“ (Seite 138). Zerstörung des Organismus? Kanabinol? Harter Toback, was? Das gesamte Kapitel besteht aus einer Aneinanderreihung der Ammenmärchen der Prohibitionisten – und treibt diese Schauergeschichten sogar noch weiter: „Zu den vier „harten“ Rauschgiftpflanzen, die zerstörerisch Körper und Seele derer beherrschen, die ihnen verfallen sind, gehört auch ein Kaktus. Der Peyotl des Peyote-Kaktusses (…) spielt die gleiche unrühmliche Rolle wie der Haschisch des Hanfes, das Morphium des Mohns und das LSD der Lysergsäure aus den Mutterkorn-Alkaloiden“ (Seite 146). Der Peyotl des Peyote also … aha. Ein anderes Buch, das ebenfalls für Kinder verfasst wurde, und mit schrecklich gelogenen Ausführungen zu den Rauschpflanzen daherkommt, ist der Band „Pflanzen – Aufbau, Wachstum, Lebensformen“ aus dem Bertelsmann-Verlag (was schon einiges aussagt). Hier heißt es auf Seite 163: „Im Orient wird seit Jahrtausenden der indische Hanf angebaut und drogenmäßig genutzt. Hier pflegt man seine getrockneten Blätter als Haschisch in der Wasserpfeife zu rauchen. In Südamerika verwendet man vor allem die Hanfsamen (Marihuana), um sich in rauschartige Zustände zu versetzen. (…) Die Haschdroge ist heute das in größtem Umfang unkontrolliert eingesetzte Psychopharmakon. Die von ihm ausgehende Gefahr liegt vor allem in ihrem mangelnden Reinheitsgrad. Nur zu oft ist sie mit Opiaten vermischt, die zur Suchtabhängigkeit führen, die am grausamsten etwa von den Opiaten der Mohngewächse her bekannt ist.“ Diesen Absatz zu kommentieren und zu berichtigen, würde einen eigenen Text beanspruchen! Allein die Blätter der Hanfpflanze als Haschisch und die Samen als Marijuana zu bezeichnen, schreit geradezu vor Dummheit und Ignoranz. Ganz zu schweigen von angeblich mit Opium versetztem Piece. Wir sehen: Die Lügengeschichten der Prohibition werden uns noch eine ganze Weile lang verfolgen. Deshalb ist sachgemäße Aufklärung wichtiger, denn je. Packen wir es an.
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