Cannabis überall legalisieren!

Soft Secrets
22 Feb 2019

Überzeugende Argumente für die Diskussion

Text: Markus Berger Wir erleben gerade historische Zeiten. Ein Land nach dem anderen legalisiert die Cannabispflanze und ihre Produkte – und immer mehr Menschen sind der Überzeugung, dass dies der einzig richtige Weg ist, um unendliches Leid zu verhindern, das durch die menschenfeindlichen Anti-Drogen-Gesetze verursacht wird. Wer immer noch nicht weiß, welche Argumente in der aktuellen Diskussion von Relevanz sind und wieso es tatsächlich das Beste ist, den Hanf endlich aus den Betäubungsmittelverordnungen herauszunehmen, der bekommt mit der folgenden Übersicht eine Hilfe an die Hand, um sich in Debatten zu behaupten. Denn das Cannabisverbot ist und bleibt irrational, ungerecht und fern jeder Realität. Cannabis überall legalisieren!

Das Verbot ist rassistisch und menschenverachtend

Kurz gesagt, ging das Cannabisverbot Ende der 1920er, Anfang der 1930er Jahre von den USA aus, in denen die Alkoholprohibition gerade gescheitert war. Weil mit dem Ende der Prohibition gegen Alkohol plötzlich die Mitarbeiter des Bureau of Narcotics arbeitslos geworden wären, musste ein „Ersatzteufel‟ her. Dem damaligen Leiter des Bureaus, einem Mann namens Harry J. Anslinger, bot sich dann die aus Mexiko kommende Hanfpflanze an, die für die Hetze aber nicht als Hanf, sondern als Marijuana bezeichnet wurde – und so für die Menschen, denen der Hanf wohlvertraut war, als etwas Fremdes erschien. Anslinger hatte damit ein „Problem“ geschaffen, das es vorher so gar nicht gegeben hatte. Gleichzeitig konnte man mit den rasch auch auf andere Substanzen ausgeweiteten Drogenverboten zudem die zahlreichen Ausländer loswerden (Mexikaner wegen Marijuana, Chinesen wegen Opium, Kolumbianer wegen Coca usw.). Wir sehen aber: Selbst mit diesem unvollständigen Abriss lässt sich leicht nachvollziehen, dass die Drogenverbote nichts mit dem Schutz der Menschen zu tun haben – das hat sich bis heute nicht geändert.

Der Hanf war vor uns da

Man geht davon aus, dass Cannabispflanzen die Erde schon besiedelten, als es unsere Spezies, den Homo sapiens, noch gar nicht gab. Der Hanf hat auf diese Weise ein gewisses Vorrecht auf ungestörte Existenz, denn wir sind erst nach ihm gekommen. Nachdem wir ihn jahrtausendelang haben neben uns bestehen lassen und uns sogar seiner vortrefflichen Qualitäten bedient haben, hat der moderne Mensch beschlossen, dieses Gewächs zu bannen und weltweit zu vernichten. Das ist zum Glück nicht ganz gelungen, überdies ist das Hanfverbot auch noch gar nicht alt.

Eine wirksame Arzneipflanze

Die Verwendung von Cannabis als Heilpflanze ist uralt – auch in unseren Gefilden war Cannabis über ewige Zeiten ein Mittel, das in den Hausapotheken zu finden war. Früher wurde ja sogar Haschisch in der Apotheke verkauft – die dazugehörigen Zeitungsinserate haben wahrscheinlich die meisten schon irgendwo gesehen. Rezeptfrei und zur Behandlung von Hühneraugen. So etwas würden Politiker, die heute behaupten, Cannabis sei bei uns eine kulturfremde Pflanze, aber niemals zugeben. Cannabis ist nicht erst seit der modernen wissenschaftlichen Erforschung für medizinische Zwecke eine vielfältig nutzbare Arzneipflanze. Heute weiß man nur mehr über das heilkräftige Spektrum des Gewächses und über die einzelnen Inhaltsstoffe – Cannabinoide, Terpene und viele mehr – und was diese für medizinische Qualitäten aufweisen.

Ein landwirtschaftliches Highlight

Hanf ist ein schnell nachwachsender Rohstoff, nicht anspruchsvoll im landwirtschaftlichen Anbau, leicht zu pflegen und eine für den Boden besonders nützliche Pflanze, weil sie Schadstoffe aus der Erde zu ziehen fähig ist. Hanf anzubauen hat daher für den Landwirt viele Vorteile, ganz davon abgesehen, dass die aus dieser Pflanze hergestellten Produkte zurzeit ziemlich in sind und als stylish und zukunftsträchtig gelten. So sind Hanffasern und -samen zunehmend gefragtere landwirtschaftliche Produkte, und immer mehr Bauern entschließen sich, den Hanf auf ihren Feldern in die Höhe schießen zu lassen.

Ein gesundes Nahrungsmittel

Aus landwirtschaftlich erzeugten Hanfsamen werden u.a. wertvolle Speiseöle hergestellt, die man heutzutage im Bioladen, aber auch in immer mehr normalen Supermärkten erhält. Diese Öle sind reich an essentiellen Omega-Fettsäuren (Omega 3, Omega 6), das sind mehrfach ungesättigte Fettsäuren, sowie an Vitaminen und Phytinsäure und daher im Rahmen einer möglichst gesunden und risikoarmen Ernährung sowohl empfehlenswert als auch gefragt. Cannabis überall legalisieren!

Endlich ein möglicher Jugendschutz

Dauernd ist in der Politik von Jugendschutz die Rede. Dass wir heute beim Substanzkonsum keinen Jugendschutz haben, ist allein der Prohibition geschuldet! Sie macht es erst möglich, dass es einen Schwarzmarkt gibt, der völlig unkontrolliert agiert und keinerlei Maßnahmen zum Schutze der Jugend vorsieht. Würde man Cannabis (und andere Substanzen) legalisieren oder zumindest kontrolliert entkriminalisieren, dann hätten wir ja erst die Basis für einen funktionierenden Jugendschutz. Dann würden die Cannabisprodukte über Apotheken oder spezialisierte Fachgeschäfte an erwachsene Menschen abgegeben – und eben nicht an Minderjährige. Sicher würden junge Leute dann und wann über ältere Bekannte an Drogen gelangen, so wie es jetzt bei Alkohol und Zigaretten auch der Fall ist. Die Produkte wären dann aber nicht mit Streckmitteln versehen, kontrolliert angebaut und somit von ordentlicher Qualität.

Keine Cannabistoten

Auch wenn manche es immer wieder zu konstruieren versuchen: Cannabis ist in der Geschichte der Menschheit noch für keinen Todesfall verantwortlich. Wenn Personen nach Cannabiskonsum tot umgefallen sind, dann hatten sie nachweislich entweder schon vorher gesundheitliche Probleme oder den Hanf zusammen mit anderen Substanzen genommen – wenn also jemand zum Beispiel Opiate und Alkohol oder vergleichbare Mixturen unsachgemäß anwendet und dann mit einem Joint in der Hand tot aufgefunden wird, so wird es nach wie vor Leute geben, die gern dem Cannabis die Schuld in die Schuhe schieben würden. Forscher aus den USA wollen kürzlich sogar anhand der Untersuchung von Statistiken herausgefunden haben, dass Cannabiskonsum in Zusammenhang mit Todesfällen steht, die aufgrund einer Herz-Kreislauf-Problematik eingetreten sind. Die Ergebnisse der Studie werden aber von seriösen Wissenschaftlern angezweifelt.

Möglichkeiten für die Forschung

Zwar gibt es trotz des War on Drugs die Möglichkeit, Forschung an Cannabis und Cannabinoiden zu betreiben. Mit einer Legalisierung wäre aber vieles leichter. Die Pharmaunternehmen haben an der Erforschung der medizinischen Qualitäten des Hanfs aus patentrechtlichen Gründen kein großes Interesse, aber die medizinische Wissenschaft wird den Cannabiswirkstoffen noch so manches Geheimnis entlocken. Mit legalem Hanf wären die Hürden für Forscher selbstverständlich nicht mehr so hoch.

Entlastung des Gesundheitssystems

Viele Patienten würden sich freuen, ihre Medizin in Eigenverantwortung anbauen zu dürfen, ohne mit Knast oder sonstiger Repression rechnen zu müssen. Wer sich im eigenen Garten oder in der Wildnis mit Heilpflanzen versorgt, zum Beispiel mit Kamille, Weißdorn, Lungenkraut usw., um seine Leiden und Symptome zu behandeln, der tut dies erstens auf eigene Gefahr, gefährdet damit zweitens keinen anderen und entlastet drittens sogar die Krankenkasse, weil er sich die benötigte Arznei eben nicht verschreiben lässt, sondern sich selbst um Beschaffung und Zubereitung kümmert.

Das Konzept des mündigen Menschen

Wer in aller Welt nimmt sich eigentlich das Recht heraus, erwachsenen Menschen vorzuschreiben, was sie zu sich nehmen dürfen und was nicht? Und wir sind mittlerweile so hirngewaschen, dass wir eine solche Konsum- bzw. Genussdiktatur tatsächlich akzeptieren. Dabei nehmen wir mit den Drogengesetzen die reine Willkür hin – sämtliche Substanzverbote sind Fantasieprodukte. War früher in den USA der Alkohol verboten und noch früher in zahlreichen Regionen Europas der Kaffee, so sind Tabak, Alkoholika und Psychopharmaka heute ins System eingebettet, dafür geht man für ein paar Hanfpflanzen in den Knast. Wie wir bereits gelernt haben, hat das Cannabisverbot damals die Alkoholprohibition abgelöst – auch dies geschah willkürlich. Es gibt keinen Grund, den Eigenbedarfsbesitz und Konsum von psychoaktiven Stoffen unter Strafandrohung zu verbieten, dafür aber eine Vielzahl von Gründen, den mündigen Menschen selbst entscheiden zu lassen, was er oder sie sich zuführt. Cannabis überall legalisieren!

Bessere Prävention

Wenn die Substanz nicht mehr verboten ist, fällt es Personen mit problematischen Konsummustern womöglich leichter, sich an fachliche Hilfe zu wenden. Heute haben viele Menschen Angst, sich zu outen, dass sie im Falle von Abhängigkeits- oder psychischen Problemen lieber versuchen, allein damit zurecht zu kommen. Immerhin drohen Repression, Führerscheinverlust, Verlust des Arbeitsplatzes, Verlust des sozialen Umfelds, Verlust der Kinder etc. Deshalb wenden sich Menschen mit problematischem Konsumverhalten häufig gar nicht erst an therapeutische Einrichtungen bzw. suchen keine psychologische Hilfe. Eine Legalisierung könnte die Voraussetzungen zumindest verbessern.

Hanf kann Arbeitsplätze schaffen

Legalisierter Hanf würde jede Menge neuer Arbeitsplätze schaffen, wie wir am blühenden Beispiel der USA nachvollziehen können. Eine Cannabis-Freigabe würde ganz neue Branchen schaffen, aber auch bereits bestehende sich ausweiten lassen. Kurzum: Legales Cannabis bedingte Kapazitäten in der Landwirtschaft, in den Genussgewerben, im medizinischen Sektor und so weiter. Gleichzeitig würde legaler Hanf die Mühlen der Justiz und die Polizei entlasten, was uns zum nächsten Argument führt.

Weniger polizeiliche und juristische Maßnahmen

Die Polizei könnte, würde das Cannabisverbot endlich fallen, sich um richtige Kriminelle kümmern, anstatt harmlose Grower, Kiffer und sogar Cannabispatienten schikanieren zu müssen. Auch die Gerichte würden deutlich entlastet werden. Längst ist das bei vielen Verantwortlichen von Polizei und Strafrecht angekommen, nicht umsonst erwärmen sich immer mehr Strafrechtler, Juristen und Polizisten für eine Legalisierung der Cannabispflanze oder gar aller psychoaktiven Stoffe. „Straftaten‟ mit Drogen werden als „opferlose Delikte“ bezeichnet – was fällt einem dazu noch ein ...

Entlastung der Gefängnisse

Weniger Repression geht mit weniger Gefängnisinsassen einher. Zwar würden auch mit legalisiertem Cannabis sicherlich ab und zu noch Menschen wegen missbräuchlicher Handlungen eingesperrt werden. Dies würde sich aber auf die wahrhaft kriminellen Subjekte beschränken, zum Beispiel um Personen, die gestrecktes Gras in Umlauf bringen, Kinder mit Cannabis versorgen oder sich wirtschaftlich etwas zu Schulden kommen lassen (beispielsweise Steuerhinterziehung etc.). Der normale Kiffer oder gar Patient, der Homegrower und gewöhnliche Cannabisfreund, also Menschen, die niemandem etwas zu Leide tun, wären endlich normale Mitglieder der Gesellschaft.

Höhere Steuereinnahmen für den Staat

Wirtschaftliche Vorteile von legalisiertem Cannabis sind schon allein in puncto Steuereinnahmen zu erwarten. Immerhin würden in einer Welt mit legalem Hanf allerhand Produkte hergestellt und umgesetzt werden, was mit immensen Steuern einhergehen würde, wie in den USA derzeit anschaulich demonstriert wird.
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