Medizinisches Cannabis in der Schweiz - Wende in Sicht?

Soft Secrets
05 Feb 2019

Professor Rudolf Brenneisen: Cannabis zurück in die Apotheken


Cannabis ist eine vielseitige und universelle Heilpflanze. Überall in der Welt etabliert sich der Hanf als Medizinalgewächs und wird entsprechend gesetzlich neu eingeordnet. Auch in der Schweiz, die als Vorreiter in Sachen psychoaktive Substanzen zu betrachten ist, therapieren sich Tausende Patienten mit Cannabis - die meisten allerdings auf illegalem Wege, weil ein legaler Erwerb von Hanf als Heilmittel mit zahlreichen Hürden verbunden ist, wie zum Beispiel einer Genehmigung des Bundesamts für Gesundheit (BAG). Und an die kommt man nicht so leicht. Professor Dr. Rudolf Brenneisen von der Uni Bern ist einer der führenden Schweizer Experten auf dem Gebiet der psychotropen Drogen, insbesondere, wenn es um die medizinische Verwendung der Stoffe geht. Der Plattform swissinfo.ch gab Brenneisen jüngst ein Interview, in dem er vorhersagt, dass Cannabis vermutlich in etwa drei Jahren wieder in den Apotheken verfügbar sein wird.

Wieso eigentlich wieder? Nun, weil Cannabisprodukte früher, bevor der Krieg gegen Drogen die politische Landschaft verschmutzte, durchaus in verschiedenen Formen über den Pharmazeuten verfügbar gewesen war. Rudolf Brenneisen ist emeritierter Professor für Pharmazie der Universität Bern, Gründer und Vorsitzender der Schweizer Arbeitsgruppe für Cannabinoide in der Medizin (SACM) und ehemaliger Experte der UN in Sachen Drogen. Im Interview mit swissinfo.ch sagt er: "Cannabis ist eine Pflanze mit grossem therapeutischem Potenzial. Man muss klar unterscheiden zwischen Cannabis als Freizeitdroge und Cannabis für medizinische Zwecke. Letzteres hätte meiner Meinung nach in der Schweiz schon seit Langem legalisiert werden sollen" (Quelle).

Dabei verschweigt der Experte nicht, dass auch mit Cannabis nicht alles eitel Sonnenschein ist: "Es ist richtig, über die positiven Wirkungen zu sprechen, aber ohne die schädlichen zu verschweigen. An einem kürzlich vom SACM organisierten internationalen Kongress in Bern zum Beispiel wurden die bei einigen starken Cannabis-Rauchern beobachteten heftigen Brechattacken diskutiert, ein Aspekt, der völlig unterschätzt worden war. Es sei auch darauf hingewiesen, dass intensiver Cannabiskonsum in der Pubertät die Gehirnentwicklung beeinträchtigen kann" (ebd.). Dennoch ist es wichtig, dass Cannabis als Arznei wieder flächendeckend etabliert wird, denn Nebenwirkungen haben alle anderen, am Markt verfügbaren Pharmaka auch. Es kann nicht sein, dass deswegen eine wirksame Medizin den Patienten vorenthalten wird.

Aber wir sind auf einem guten Weg. Hier geht es zum Artikel von swissinfo.ch: https://www.swissinfo.ch/ger/cannabis-fuer-medizinische-zwecke_-in-drei-jahren-wird-cannabis-in-schweizer-apotheken-verkauft-/44714482?fbclid=IwAR3CFd5CkYvDbpp1OY42dKkmziOIJZBpAgo4wdU4V59Em6zfVlNW-PYec8Y

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