Kein Mediweed für Österreich

Österreich wird Medizinalblüten nicht legalisieren

Während überall in der Welt Cannabis als Medizin sich etabliert - auch und gerade in Blütenform (also Marijuana) - macht Österreich weiterhin gewaltige Schritte zurück. Jetzt ist entschieden worden, dass Medizinalblüten in dem Land nicht legalisiert werden, zumindest vorerst. Das berichtete unter anderem die Zeitung Der Standard am 30. Dezember 2018. Dabei ist das Hauptargument der österreichischen Behörden, dass zur Verwendung von Medizinalhanf keine ausreichende Evidenz vorläge - außerdem sei Marijuana nur schwer korrekt zu dosieren. Das ist natürlich an den Haaren herbeigezogen, denn immerhin haben viele Länder der Welt mittlerweile Cannabisblüten zu medizinischen Zwecken legalisiert, unter anderem auch Deutschland. Wieso also sollte in Österreich nicht gelten und zur Anwendung kommen können, was in anderen Staaten passabel umgesetzt werden kann? Das österreichische Gesundheitsministerium hatte in dieser Sache die Expertisen diverser Behörden eingeholt, so von der Ärztekammer, der Apothekenkammer, dem obersten Sanitätsrat und der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES). Diese kamen zu dem Schluss, dass bei medizinischen Cannabisblüten der Nachweis einer medizinischen Wirksamkeit fehlt. Das ist hanebüchener Blödsinn und einmal mehr nur ein vorgeschobenes Argument, denn - wie gesagt - in anderen Ländern scheint dies kein Grund zu sein, Hanfblüten im Rahmen der ärztlichen Behandlung außen vor zu lassen. "Außerdem könne bei den jetzt schon erhältlichen cannabisbasierten Arzneimitteln die Dosierung exakt getroffen werden, bei Blüten sei dies nicht möglich", berichtete der Standard (Quelle: http://derstandard.at/2000095056036/Medizinalhanf-bleibt-auch-in-Zukunft-verboten). Auch dieses Argument ist kein echtes, auch dieser wieder vorgeschobene Grund wurde von zahlreichen anderen Ländern nicht als Ausschlusskriterium angeführt. Wieso ausgerechnet Österreich nun in dieser Fahrrichtung unterwegs ist, bleibt schleierhaft. Immerhin war Österreich bisher eines der liberalsten Länder Mitteleuropas, denn bisland dürfen dort sogar Cannabissamen und -stecklinge vertrieben und erworben werden, solange diese nicht der Herstellung von verbotenen Drogen dienen sollen. Aber auch das soll in Österreich aufs politische Tapet - und geändert werden. Schade drum, dass in Zeiten, da immer mehr Länder der Welt ihre repressive Cannabispolitik überdenken und ändern, ausgerechnet Österreich ins finstere politische Mittelalter zurück will. Hier geht es zum Artikel des Standard: https://derstandard.at/2000095056036/Medizinalhanf-bleibt-auch-in-Zukunft-verboten