Cannabis News Deutschland, Schweiz und Österreich

Soft Secrets
24 Oct 2018

Cannabis News Deutschland, Schweiz und Österreich


Hanfparade zog 6000 Aktivisten auf die Straße

Zur 22. Hanfparade, die am 11. August wie immer im Berlin stattfand, waren in diesem Jahr etwa 6000 Demonstranten gekommen, um sich in der City für eine Veränderung der Cannabispolitik stark zu machen. Auch diesmal waren hochkarätige Redner aus der Hanfszene und aus der Politik dabei, um vor den Teilnehmern der Parade und öffentlichkeitswirksam die Argumente vorzutragen, die bekräftigen, wieso der Hanf endlich legalisiert werden sollte. Mit dabei waren unter anderem der Jugendrichter Andreas Müller, der Hanfjournalist Michael Knodt, der Buchautor und Mitarbeiter der Freien Arbeitsgemeinschaft DrogenGenussKultur Hans Cousto, der Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft Drogenpolitik der Grünen Jan Fährmann, DHV-Chef Georg Wurth und viele andere. Das Motto lautete in diesem Jahr „Aufklärung statt Verbote“! Quelle und Infos: www.hanfparade.de

Cannabis zum Selberernten

Wer beim Stichwort des selbst erntbarem Cannabis denkt, es gebe irgendwo ein Feld, auf dem man potenten Hanf für Konsumzwecke ernten kann, der liegt falsch. Das Hanffeld zum Selberernten, das Landwirt Josef Bayer in Oberfranken (Landkreis Kronach) angelegt hat und bewirtschaftet, besteht natürlich nur aus THC-armem Faserhanf. Trotzdem wird Bayer von der Polizei beobachtet. Der 32 Jahre alte Hanfbauer wird zudem immer mal wieder von der Coburger Staatsanwaltschaft kontrolliert, als er auf einer Messe Flyer für sein Selbstpflückfeld verteilte, wurde ihm gar mit einer Anzeige gedroht, obwohl Josef Bayer auf seinem Acker lediglich die in der EU zertifizierten Industriehanfsorten Santhica 27 und Finola angebaut hat – und die enthalten maximal 0,2 Prozent THC. Trotzdem dürfen auf dem Feld von „Bayer's Franken-Hanf“ nur Gewerbetreibende, die aus dem Hanf eigene Produkte herstellen, die Blüten bzw. Pflanzen abernten. Privatpersonen ist dies untersagt, denn dies wäre ein Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz. Deshalb bietet Josef Bayer für Privatabnehmer eine Teemischung aus Hanfblüten und anderen Kräutern an. Das sei, so Bayers Rechtsbeistand, vollkommen in Ordnung. Josef Bayer selbst setzt auf Cannabidiol (CBD), das als nicht berauschendes Cannabinoid hervorragende medizinische Eigenschaften aufweist. Quelle und Infos: www.nordbayern.de

Hanfpartei will Deutschlands Politik verändern

Eine neue politische Partei in Deutschland nennt sich schlicht „Hanfpartei“ und will den politischen Diskurs des Landes in Zukunft mit gestalten und verändern. Was zunächst wie ein Scherz anmutet, scheint durchaus ernst gemeint zu sein. Auf der Internetseite der Hanfpartei wird als Gründungsparteitag der 15. September 2018 genannt, Gründungsort soll Lippstadt sein. Die Hanfpartei erläutert auf ihrer Website, dass sich die Inhalte der Partei keineswegs nur um die Legalisierung von Cannabis drehen, sondern dass sämtliche gesellschaftspolitische Themen von Relevanz auf die Agenda der Partei kommen werden. So will die Hanfpartei Wohlstand für alle, Steuerfreiheit bzw. ein anderes Modell des sozialen Ausgleichs, ein verbessertes Gesundheitssystem, eine verbesserte Wirtschaft und vieles andere mehr. Quelle und Infos: www.hanfpartei.org

Schweiz: Bund rechnet mit 15 Millionen durch Cannabis

Der Cannabishype in der Schweiz reißt einfach nicht ab. Jetzt hat der Bund erste Zahlen einer Hochrechnung veröffentlicht, mit denen in der Schweiz aufgrund des Verkaufs von legalem Cannabis gerechnet werden kann. Ganze 15 Millionen Schweizer Franken wurden demnach für 2018 an Steuereinnahmen aus CBD-haltigen Cannabissorten und deren Produkten erwirtschaftet bzw. berechnet – eine Zahl, die staunen lässt. Damit werden die Einnahmen aus dem Cannabisgeschäft für die Eidgenossenschaft ab 2019 zu einem festen Budgetpunkt. Schon im Jahr 2017 brachte der Verkauf von CBD-Hanf dem Bund rund 13 Millionen Franken ein, wie die Eidgenössische Zollverwaltung berichtete. Die Sprecherin der Finanzverwaltung Sarah Pfäffli bestätigte gegenüber der Schweizer Berner Oberländer Zeitung (publiziert am 17. August), dass für 2019 ähnliche Geldeingänge wie 2018 zu erwarten stehen, nämlich wiederum etwa 15 Millionen Franken. Die Schweiz rechnet also damit, auch in Zukunft die Steuereinnahmen aus dem Cannabisverkauf fest in den Haushalt des Landes einbeziehen zu können. Quelle und Infos: www.berneroberlaender.ch

Österreich: Cannabis ist Wirtschaftsgröße – auch nach dem Verbot

Obwohl in Österreich noch in dieser Legislaturperiode der Verkauf von Cannabis-Samen und -Stecklingen verboten werden soll (siehe dazu auch unser aktuelles Vorwort dieser Ausgabe auf Seite 3), ist zurzeit ein „Wirtschaftsverband Cannabis Austria“ in Gründung befindlich. Hanfaktivist Martin Bauer ist einer der frühen Hanfpioniere des Landes, hatte er doch als Growshopinhaber der ersten Stunde schon vor zwanzig Jahren in Wien sein erstes Hanfgeschäft eröffnet. Bauer will das Verbot von Stecklingen und Saatgut unbedingt erhalten – wie er gegenüber profil.at erzählte, sei die mangelnde Verfügbarkeit von Hanfpflanzen für die vielen Konsumenten und Anbauer Österreichs sicherlich kein Grund, künftig auf Cannabis zu verzichten. Im Gegenteil: Martin Bauer ist sich sicher, dass im Falle einer Illegalisierung der lebenden Gewächse und deren Samen die User sich ihre Materialien aus dem Ausland beschaffen werden. Deshalb ist Bauer dafür, den Verkauf von Cannabis-Samen und -Stecklingen derart einzuschränken, dass nur Volljährige entsprechende Produkte erwerben dürfen. Das werde von den Shops bereits so gehandhabt und sei ein praktikabler Weg. Das Verbot von Jungpflanzen und Saatgut dränge die etwa 500.000 Konsumenten nur wieder auf die Straße und den von der Mafia kontrollierten Schwarzmarkt. Infos und Quelle: www.profil.at Text: Markus Berger

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