Cannabis-Commerz vom Feinsten

Soft Secrets
28 Aug 2018
Vom 8. bis 10. Juni diesen Jahres fand in Berlin-Treptow die mittlerweile dritte Ausgabe der Berliner Hanfmesse MARYJANE statt - damit hatten die Veranstalter um Duc Anh Dang nun auch zum dritten Mal die Messe-Location gewechselt, in diesem Jahr war es die Arena Treptow, eine über die Grenzen Berlins hinaus bekannte Veranstaltungslocation an der Grenze zu Kreuzberg, direkt an der Spree gelegen und mit öffentlichen Verkehrsmitteln recht gut zu erreichen. Doch trotz bestem Sommerwetter begann die MARYJANE für manche der über hundert Aussteller diesmal mit einigem Ärger. Da fehlten entweder die Wände der gebuchten Messestände oder die im Vorfeld bestellten und auch bezahlten Mietmöbel. Auch die Feuerwehr verdammte einige Standbetreiber dazu, manche (angeblich nicht feuerfesten) Materialien zu entfernen und wie wir hörten, mussten Aussteller für die reine Annahme von Warensendungen an die Arena (die an eine externe Logistikfirma outgesourced wurde) in diesem Jahr ordentlich was berappen. Cannabis-Commerz vom Feinsten Als dann am Freitag um 11 Uhr die Messe öffnete, war der Ärger aber meist schon wieder verflogen und man widmete sich den nun eintreffenden Messebesuchern, die bald über ein ganze Sammelsurium von Beuteln und Tüten mit verschiedensten Werbegeschenken der zahlreichen Stände verfügten. Neben vielen deutschen Firmen wie ROOR, DIPSE, Jelly Joker oder PCP-Trading waren auch internationale Marken wie OCB präsent und selbst namhafte Samenbanken wie Paradise Seeds oder Sensi Seeds waren mit Promo-Ständen vertreten, wo man jede Menge Werbegeschenke verteilte da man hier ja keine Samen verkaufen durfte. Besonders auffällig waren die viele neue Angebote aus dem CBD-Produktbereich, manche verkauften hier sogar ganz offen CBD-Grasblüten, was so in Deutschland gar nicht erlaubt ist. Aber wo kein Kläger, da kein Richter. Auch viele neue LED-Anbieter präsentierten sich auf der MARYJANE, neben dem mittlerweile etablierten LED-Giganten SANlight fand man hier auch euentwicklungen von Start-Ups wie Greenception oder Pro-emit. Tatsächlich haben wir auf der ganzen Messe keine einzige NDL mehr gesehen - die (LED)Zukunft scheint also längst da zu sein. Cannabis-Commerz vom Feinsten Wer nach ein-zwei Stunden Messebummel Appetit bekam, der musste sich im Außenbereich etwas passendes suchen - hier gab es z.B. kleine (aber leckere) Burger für 6 Euro. Ähnlich viel musste man für eine kleine asiatische Nudelpfanne bezahlen, die leider durchweg in Einweg-Plastikgeschirr ausgegeben wurde. In dem verhältnismäßig schmalen Außenbereich der Messe standen neben einigen wenigen Food-Ständen auch ein paar Bierzelt-Garnituren, die aber meistens voll besetzt waren. Selbst in praller Sonne, bei über 30 Grad im Schatten. Und selbstredend waren ALLE Schattenplätze an der frischen Luft stets mit eifrigen Rauchern gefüllt - schließlich kann man auch auf dem Betonboden sitzen. Hauptsache draußen und im Schatten - in der Messehalle wurde nämlich tatsächlich das kategorische Rauchverbot umgesetzt, was viele Besucher und Aussteller offensichtlich dazu animierte, umso mehr ihre Vaporisatoren zu benutzen. Und so lag auch in diesem Jahr ein unverkennbarer Grasgeruch über der Messe und dem Außenbereich. Aber im Außenbereich lag auch noch mehr herum, nämlich jede Menge Abfall. Obwohl die deutlich überhöhten Preise für Speis und Trank durchaus die Verwendung von Mehrweggeschirr und -besteck ermöglicht hätten, wurden ausschließlich Einweg(glas)flaschen und Plastikgeschirr ausgegeben, was an allen drei Tagen zu einem unübersehbaren Müll-Teppich auf dem relativ kleinen und komplett zubetonierten Außengelände zwischen der Arena und dem dort fest vor Anker liegenden Partyschiff "Hoppetosse" führte. Cannabis-Commerz vom Feinsten Apropos "Hoppetosse" - hier befand sich die "Business Lounge" für Aussteller und auf dem Deck gab es ab und zu kleine Live-Performances von lokalen HipHop-Acts, die dann auch gleich das ganze Außengelände (mit) unterhielten. Wer draußen kein Plätzchen mehr fand, sich aber doch mal kurz hinsetzen wollte, der landete zwangsläufig im "Kongressraum" (einer Ecke der Messehalle nahe dem Außenbereich), da die hier aufgestellten Stuhlreihen die einzigen Sitzgelegenheiten für die Besucher der Messehalle waren. Diese konnten so während ihrer Sitzpause den verschieden, z.T. namhaften Referenten lauschen - doch manche wollten das gar nicht uns so sah man in der Kongress-Ecke eigentlich immer recht viele Besucher sitzen, wovon ein Großteil aber mit seinem Handy beschäftigt war oder mit Freunden schwatzte. Leider kündigten keine Durchsagen die verschiedenen Vorträge an, man musste sich also vorab informieren und dann selbständig und pünktlich zu den einzelnen Panels erscheinen. Cannabis-Commerz vom Feinsten Der Samstag war der mit Abstand Besucher-reichste Tag, am Sonntag begannen dann die ersten Stände leider schon gegen 17 Uhr mit dem Abbau und hinterließen schließlich auch in der Messehalle noch jede Menge Abfall. Aber vielleicht ist das ja auch ein Indikator für den wirtschaftlichen Erfolg - dementsprechend war die MARYJANE 2018 für Viele sicherlich ein gelungenes und auch wirtschaftlich sehr erfolgreiches Event, auf dem man eine große Menge Werbegeschenke einsammeln konnte. Und trotzdem lässt sich natürlich immer noch etwas verbessern... www.maryjane-berlin.de Text & Fotos: M-Dog
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