Cannabis News Deutschland, Schweiz und Österreich

28 Mar 2020

Cannabis News Deutschland, Schweiz und Österreich


SPD will Cannabispolitik ändern

Die Bundestagsfraktion der SPD will in der Cannabisfrage endlich andere Wege beschreiten und eine Entkriminalisierung der Hanfpflanze in Deutschland sehen. In einer Pressemitteilung vom 11. Februar erklären die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Bärbel Bas, die gesundheitspolitische Sprecherin Sabine Dittmar und zwei SPD-Kollegen, die prohibitive Cannabispolitik sei „krachend gescheitert. Sie kriminalisiert unnötig und begünstigt einen ausufernden Schwarzmarkt und überlastet Polizei und Justiz. In Modellprojekten soll gewillten Kommunen der Weg zu einer legalen und regulierten Abgabe von Cannabis ermöglicht werden“. Überdies will die SPD Modellprojekte zur regulierten Abgabe von Cannabisprodukten an Erwachsene ermöglichen, einen deutlich verbesserten Jugendschutz etablieren und Cannabis als Medizin besser zugänglich machen. Das dazugehörige Positionspapier kann auf der Website der SPD-Fraktion in PDF-Form heruntergeladen werden. Quelle und Infos: www.spdfraktion.de

Snoop Dogg sponsert Berliner Cannabis-Unternehmen

Das US-amerikanische Urgestein des Raps und Cannabis-Enthusiast Snoop Dogg verpasst dem Berliner Cannabis-Startup Sanity Group eine ordentliche Finanzspritze, über deren konkrete Höhe jedoch nichts bekannt ist. Die Firma war gerade mal im Mai 2019 von Fabian Friebe und Finn Age Hänsel gegründet worden und hat sich auf die Produktion von medizinischen Cannabispräparaten und Wellnessprodukten auf Basis von Cannabinoiden spezialisiert. Das Sponsoring Snoop Doggs basiert auf dem Fonds Casa Verde Capital, einer Risikokapitalgesellschaft, die der US-Rapper 2015 mitbegründet hatte. Neben Snoop Dogg will auch der Manager des kanadischen Sängers Justin Bieber, ein Mann namens Scooter Braun, in die Finanzierung des Startups einsteigen. Quelle: www.shz.de; www.stuttgarter-nachrichten.de

CSU-Politiker will Hanfanbau in Franken fördern

Ausgerechnet ein bayerischer Politiker setzt sich für Cannabis ein, das gibt es auch nicht alle Tage. Dietmar Helm ist Oberbürgermeisterkandidat der Stadt Fürth und Mitglied der CSU. Der 51-Jährige will eine Hanfreform in Franken herbei beschwören. Allerdings hat er mit einer Entkriminalisierung des Cannabisgebrauchs nichts am Hut – Helm will männliche Faserhanfpflanzen anbauen lassen, um damit die kunststoffverarbeitende Industrie seiner Heimat zu revolutionieren. Mithilfe der Hanffaser können, so Dietmar Helm, der selbst ausgebildeter Landwirt ist, klimaneutrale und umweltfreundliche Kunststoffe hergestellt werden. Außerdem könne Hanf in Deutschland massenweise, schnell und günstig erzeugt und somit zum „Rohstoff der Zukunft“ werden. Es sei eine Schande, dass die Amerikaner den Hanf so in Verruf gebracht und durch Baumwollfasern ersetzt hätten, sagte Helm gegenüber der Presse. Er spricht sich außerdem dafür aus, dass die Politik mehr in die Erforschung von Kunststoffen aus Hanf investieren solle, damit „neue Wege in der Wirtschaft“ eingeschlagen werden können. Für Helm stünden insbesondere Wertschöpfung im Sinne des Umweltschutzes und die Schaffung neuer Arbeitsplätze im Vordergrund. Quelle: www.mittelbayerische.de

Schweiz: Umfrage zu Cannabis – Berner haben Kiffkompetenz

Die Berner Cannabisgebraucher haben ihren Konsum im Griff. Das ergab eine Umfrage bzw. eine auf Fragebögen basierende Studie der Uni Bern mit 1300 Probanden. Demnach legt sich ein Großteil der teilnehmenden Cannabisgenießer spezielle Strategien zurecht, um den Konsum in Grenzen zu halten und mit dem Alltag normal zurecht zu kommen. Eine der sinnvollsten und in der Umfrage häufig angegebenen Taktiken ist der Verzicht auf Cannabis vor bestimmten Tätigkeiten und Ereignissen, wie zum Beispiel vor dem Autofahren, vor Schule und Arbeit, vor wichtigen Gesprächen, erzieherischen Aufgaben usw. Die Studie kommt damit zu dem Schluss, dass solche Alltags-Strategien den Hanfgebrauchern helfen, ein kontrolliertes Konsummuster aufrecht zu erhalten. Auch die konsumierte Menge an Cannabisprodukten hielte sich damit in Grenzen, Abhängigkeitsprobleme entstehen erst gar nicht. Franziska Teuscher, Stadtberner Gemeinderätin, erläuterte gegenüber der Presse: „Die Resultate bestätigen, was die Befürwortenden eines Richtungswechsels in der Cannabis-Politik der Schweiz schon lange postulieren“. Teuscher erklärte außerdem, dass es lediglich etwa ein Prozent der Konsumenten sei, das einen problematischen Gebrauch aufweise. Gerade solche Personen könnten mit einem regulierten Verkauf von Cannabis ausgemacht und bei Bedarf medizinisch versorgt werden. Quelle: www.srf.ch

Österreich: 58 Jahre alter Jurastudent will Legalisierung durchsetzen

Wolfgang Pöltl aus der Steiermark ist mit seinen 58 Lenzen noch Jura- oder Jus-Student, wie es in Österreich heißt. Der Grazer beschäftigt sich schon längere Zeit mit Cannabis und dessen Re-Etablierung in der Gesellschaft. Jetzt hat er einen Gesetzesentwurf zur Legalisierung des Hanfes in Österreich verfasst, den er der Politik schmackhaft machen will. Wie Pöltl, der sein Jurastudium mit 50 Jahren begonnen hatte, gegenüber der überregionalen Tageszeitung Oe24 erklärte, habe er sich ausführlich mit Cannabis befasst und herausgefunden, dass Hanfprodukte, unter anderem auch das derzeit höchst beliebte CBD (Cannabidiol), für die menschliche Gesundheit sehr förderlich seien. Er fügte an, dass Cannabis seit Tausenden von Jahren für heilkundliche Zwecke verwendet wird, weshalb der Jurist in spe der Meinung ist, dass diese Pflanze den Menschen nicht vorenthalten werden dürfe. Er sehe im Hanfverbot vor allem einen Vorteil für die Pharmaindustrie. Dabei setzt sich Wolfgang Plötl aber nicht für ein für jedermann frei erhältliches Cannabis ein, sondern strebt an, dass Cannabis als Medizin für Patienten besser verfügbar sein soll. Quelle: www.oe24.at