Mythen um den Indoor-Anbau

Soft Secrets
23 May 2018

Einige von Ihnen haben selbst in Innenräumen Cannabispflanzen angebaut, andere haben nur darüber gelesen und wieder andere haben nur davon gehört. Es spielt keinen Rolle, zu welcher Gruppe Sie selbst gehören, die Wahrheit hinter den Gerüchten um dieses Thema dürfte für Sie von Interesse sein. In diesem Artikel werde ich weitverbreitete Mythen im Hinblick auf den Indoor-Anbau näher beleuchten und zurecht rücken.


Mythos Nr. 1: Cannabis drinnen anzubauen ist teuer

Viele Grower fürchten die Kosten für die Einrichtung und den Betrieb eines Anbauraumes. Die finanziellen Kosten hängen jedoch stark ab von den Ansprüchen des jeweiligen Growers und davon, womit er die Ausgaben vergleicht. Falls jemand bei sonnigem Wetter im eigenen Garten anbaut und nur Stallmist als Dünger verwendet, mögen ihm jegliche zusätzliche Kosten als zu hoch erscheinen. Andererseits, wenn Konsumenten ihr Cannabis kaufen müssen, lässt sich mit einem Anbauraum tatsächlich Geld sparen.

Ein normaler Verbraucher benötigt nur eine kleine Anbaufläche von einem oder zwei Quadratmetern. Wer handwerklich geschickt ist und sich eine Second Hand-Ausrüstung besorgen kann (was kein Problem sein sollte), dann dürfte die Einrichtung eines einfachen und funktionsfähigen Anbauraums nicht mehr als einige hundert Euro kosten. Normalerweise ist es erforderlich, in Lampen und Be-/Entlüftung zu investieren. Blumentöpfe und Blumenerde sind überall zu bekommen, Pflanzen kann man von Hand gießen - die Installation eines automatischen Bewässerungssystems ist nicht zwingend. 

Mythos Nr. 2: Hoher Stromverbrauch kann einen Anbauraum verraten

Ein weiterer Mythos, der oft in den Medien auftaucht im Zusammenhang mit der Entdeckung großer Plantagen. Bei einem Durchschnittshaushalt, in dem die Leute kochen, waschen und fernsehen, fällt die Verwendung einer 400-W-Lampe nicht weiter ins Gewicht und es besteht kein Grund zur Sorge, dass der Stromversorger wegen verdächtiger Aktivitäten die Polizei alarmiert. Ein kleiner Anbauraum mit einer 400-W-Natriumlampe verbraucht etwa 5,5 kWh pro Tag - zum Vergleich: Ein mittelgroßes Aquarium mit Filterung, Heizung und Beleuchtung verbraucht bis zu 2 kWh am Tag.

Mythos Nr. 3: Indoor-Anbau ist zu kompliziert

Der Begriff Indoor-Anbau mag einigen schon nach Wissenschaft klingen. Im Grunde ist es dasselbe wie in der Sonne anzubauen, mit dem wesentlichen Unterschied, dass unter Kunstlicht (Entladungslampe oder LED-Beleuchtung) angebaut wird. Im übrigen brauchen die Pflanzen drinnen und draußen das Gleiche. Richtig ist allerdings, dass einige Bestandteile beim Innenanbau manuell eingerichtet werden müssen, aber dies ist nicht allzu kompliziert und die große Mehrheit sollte es schaffen.

Heute gibt es viele automatisierte Systeme, die einem eine Menge Arbeit abnehmen. Wenn Sie genug Geld haben, können sie automatische Betriebseinheiten verwenden, welche Temperatur, Feuchtigkeit der Luft und des Pflanzmediums wie auch den Beleuchtungszyklus regeln und kontrollieren und die so einfach wie Mikrowellengeräte zu bedienen sind. Das einzige, was dann zu tun übrigbleibt: Die Gewächse in Töpfe einpflanzen und sie später ernten.

Mythos Nr. 4: Der Indoor-Anbau lässt sich nur hydroponisch durchführen

Ehrlich gesagt weiß ich nicht, von wo dieses Märchen herkommt - wahr ist jedoch, dass viele Leute glauben, für den Indoor-Anbau sei ein teures und kompliziertes Bewässerungssystem notwendig. Dem ist nicht so. Oder genauer gesagt, in diesem Zusammenhang sind zwei Dinge nicht wahr. Erstens, Hydrokulturen sind nicht so kompliziert, und zweitens, der Cannabisanbau lässt sich drinnen mit gewöhnlichen Blumentöpfen betreiben, die mit Erde gefüllt sind. Gießen von Hand ist für den Indoor-Anbau nichts Außergewöhnliches. Im Gegenteil, es ist ziemlich gebräuchlich und eine beträchtliche Anzahl von Eigenanbauern schwört darauf.

Viele professionelle Grower kehren zur manuellen Bewässerung zurück, nachdem sie jahrelang jede Art von automatischen Bewässerungssystemen benutzt haben. Meiner Meinung nach sollte jeder wenigstens versuchen, die Pflanzen von Hand zu gießen um zu sehen, wie die Pflanzen auf verschiedene Mengen einer Nährlösung reagieren. Der Grund: Viele, die zum ersten Mal drinnen anbauen, kaufen automatische Systeme und lassen es dann zu, dass die Pflanzen überwässert werden oder austrocknen.

Und weil automatische Systeme nicht so regelmäßig kontrolliert werden müssen wie Pflanzen, die von Hand gegossen werden, können Fehler bei der Bewässerung lange Zeit unbemerkt bleiben. Lange Rede, kurzer Sinn - für den Cannabisanbau in Innenräumen ist der Einsatz eines hydroponischen Systems nicht notwendig. 

Mythos Nr. 5: Drinnen angebaute Pflanzen sind voller Chermikalien

Dies ist ein weitverbreiteter Mythos, wobei verschiedene Punkte zur Sprache kommen. Der erste Punkt rührt von dem vorigen Mythos her: Viele glauben, der Indoor-Anbau lässt sich nur hydroponisch durchführen und dass dieses Verfahren direkt mit dem Einsatz aggressiver Chemodünger verbunden ist. Bei einem anderen Punkt geht es um die Tatsache, dass drinnen angebautes Cannabis sehr viel potenter ist als im Freien angebautes. Die Leute nehmen dann an, im Anbauraum kultivierte Pflanzen müssten überdüngt sein.

In Wahrheit lässt sich der Anbau in Innenräumen vollständig biologisch-organisch durchführen ohne Verwendung mineralischer Dünger, und im Endprodukt gibt es keine Absonderheiten. Die Gründe für die hohe Potenz von Indoor-Cannabis sind optimale stabile Klimabedingungen im Anbauraum ohne störende Einwirkungen durch kühles Wetter, Regen oder bewölkten Himmel. Im Anbauraum ist es immer "sonnig" und warm, den Pflanzen wird es so ermöglicht, prächtige und potente Blütenstände mit einem kräftigen Geruch zu erzeugen.

Mythos Nr. 6: Anbauräume können durch eine Wärmebildkamera aufgedeckt werden

Einer der verbreitetsten Irrtümer, der unsere Aufmerksamkeit verdient. Sie haben vielleicht in einem Film oder einer TV-Serie einen Helikopter gesehen, der, mit einer Wärmebildkamera ausgestattet, über die Häuser kreist und wie Superman hineinblickt - die Leute drinnen beobachtet und, natürlich, ihre Anbauräume. Glücklicherweise kann dies nur in einem Film passieren. Wie funktioniert diese Thermovision? Sie misst die Oberflächentemperatur des anvisierten Objekts.

Dies bedeutet, um ein Anbauraum über die Wände zu enttarnen, müsste die Lichtquelle stark genug sein, um die Außenseite der (Haus)Wände zu erwärmen. Nur riesige Plantagen können auf diese Weise entdeckt werden, weil sie eine beträchtliche Menge Wärme produzieren. Thermovision kann also warme Luft erkennen, falls sie direkt aus dem Anbauraum ins Freie strömt. Aber um Verdacht zu erregen müsste es schon mehr Wärme als von einem normalen Gasheizkessel oder einer Dunstabzugshaube sein. Einige Hersteller von Growschränken und reflektierenden Folien ziehen Vorteil aus diesem Märchen und bieten Produkte an, welche den Anbauraum sicher vor der Aufdeckung durch Thermovision schützen.

Diese Geschäftsstrategie ist in den USA sehr erfolgreich, wo Thermokameras ziemlich oft eingesetzt werden, um Cannabisgrower zu ergreifen. Aber dabei geht es um riesige Plantagen - in Häusern verborgen oder sogar unter der Erde - die groß genug sind, Außenwände zu erwärmen oder sogar den Boden, unter dem sie versteckt sind. Um diesen Mythos als falsch zu entlarven, habe ich mir von einem technischen Forschungslabor eine High-Tech-Kamera (die ähnlich ist wie diejenigen, welche von den Gesetzeshütern eingesetzt werden) samt Bediener "ausgeliehen".

Nach einer Stunde Beleuchtung mit einer 600-W-Natriumlampe betrug die höchste Temperatur an der Oberseite des Growschranks weniger als 37 °C (ähnlich der Temperatur des menschlichen Körpers). Nach einer weiteren Stunde blieb die Temperatur stabil. Für diesen Artikel wurden mit der Kamera vier Bilder gemacht - auf dem ersten bin ich zu sehen ohne eine Wand zwischen mir und der Kamera. Das zweite Bild zeigt den Growschrank - wieder mit keiner Wand dazwischen. Fall sie mit der Wärmebildkamera kämen, stünden sie ungefähr vier Meter vor dem Growschrank und könnten ihn auch ohne Thermovision wahrnehmen. Sie können sehen, dass ich mehr Wärme produziere als der Growschrank.

Das dritte Bild zeigt mich und hinter mir eine 10 cm starke Betonwand, und hinter ihr steht der gleiche Growschrank wie auf Bild Nr. 2. Er ist hinter der Wand nicht sichtbar. Wird die Kamera auf die Wand gerichtet (und hinter dieser Wand befindet sich der gewöhnliche Growschrank - in diesem Fall mit den Maßen 120 x 120 x 200 cm), könnte man durch die Kamera genau dasselbe sehen wie auf Bild Nummer vier – nichts weiter als die Wand. Ich machte diese Tests mit verschiedenen Arten von Growschränken und das Ergebnis blieb sich immer gleich.

Mythos Nr. 7: Eine gewöhnliche Glühbirne kann für den Indoor- Anbau genutzt werden

Ich bin hauptsächlich auf Mythen eingegangen, die angebliche Nachteile des Indoor-Anbaus zum Thema hatten, aber ich muss noch einen Mythos ansprechen, demgemäß sich der Indoor-Anbau beträchtlich vereinfachen lässt. Die Ansicht ist weit verbreitet, Cannabis ließe sich auch unter gewöhnlichen Glühbirnen kultivieren, und mit der Einführung der LED-Technologie sei alles noch einfacher geworden. Es wäre natürlich großartig, wenn dies ginge. Es wäre einfach und billig, aber leider ist es nicht wahr. Glühbirnen wie sie in Wohnungen und Büros verwendet werden, eignen sich nicht für den Cannabisanbau. Die Pflanzen gehen unter ihnen wohl nicht ein, aber es ist praktisch unmöglich, mit ihnen eine ergiebige Ernte zustande zu bringen. Bei den Lichtquellen, die für den Cannabisanbau geeignet sind, handelt es sich um solche, die für den Anbau von Pflanzen mit einem Bedarf an hoher Lichtintensität eingesetzt werden. Derartige Lampen haben das erforderliche Lichtspektrum und die Kraft, um mit ihnen eine große Ernte von bester Qualität zu erzielen. Es ist zutreffend, dass nach den zumeist verwendeten Natrium- und Metallhalogenidlampen ein neuer starker Mitspieler auftritt - LED-Lampen für den Anbau. Deren Parameter unterscheiden sich jedoch sehr stark von den LED-Lampen für den alltäglichen Gebrauch. Mr. José / info@pestovat.cz

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