Olle Kamellen und Prohibitionsgewäsch

Soft Secrets
23 Mar 2018

Schon wieder meldet sich ein "Fachmann" mit Prohibitionsgewäsch zu Wort

Mal ehrlich: Jedes Ding hat zwei Seiten, nichts ist nur "gut" oder nur "schlecht" - zumal es sich bei diesen Prädikaten um Fantasieprodukte handelt, die aufgrund unserer sehr persönlichen Bewertung der Dinge vergeben werden. Jetzt hat sich über die Presse ein Psychiater zu Wort gemeldet, der das alte Prohibitionsgewäsch wieder aufwärmt und mit an den Haaren herbeigezogenen oder längst widerlegten Argumenten versucht, Stimmung gegen eine Freigabe von Cannabis zu machen. Professor Dr. Dr. Martin Hambrecht ist Chefarzt an der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Elisabethenstift in Darmstadt. Der Psychiater erklärte gegenüber dem Newsportal Echo Online (veröffentlicht am 21. März 2018), wieso er gegen eine Legalisierung von Cannabis ist. Wir haben den Artikel für euch gelesen und werden im Folgenden des Doktors Argumente zitieren und kommentieren. Dr. Dr. Hambrechts "Sorge ist, dass mit einer Legalisierung der Konsum weiter anwachsen könnte" (Quelle). Soft Secrets antwortet: Das ist anhand von Erhebungen aus Ländern, in denen Cannabis entkriminalisiert wurde, schon lange widerlegt. Beispiele: die Niederlande, Portugal und die USA. Also FAIL. "Eine Freigabe von Cannabis suggeriert seiner Ansicht nach, dass die Droge harmlos ist" (ebd.). Soft Secrets antwortet: Stimmt nicht, hier kommt es einzig auf suffiziente Aufklärung und Bildung der Bevölkerung an. Niemand käme auf die Idee, dass Alkohol, Tabak, Medikamente, Salz, Wasser, Zucker, Messer, Autos und so weiter vollständig harmlos sind. Dennoch sind die genannten Produkte legal, weil man auf einen mündigen Umgang mit ihnen vertraut. Bei Cannabis wird dies ausgeblendet und so getan, als sei es hier nicht möglich, sinnvolle Prävention außerhalb einer Verbotskultur zu praktizieren. Also FAIL. "Besonders schädlich sei Cannabis bei Jugendlichen. (...) So zeigten Studien, dass der Intelligenzquotient mit 30 Jahren signifikant niedriger ist, wenn man im Alter von 14 Jahren regelmäßig gekifft hat" (ebd.). Soft Secrets antwortet: Ebenfalls durch eine recht junge Studie widerlegt. So haben Wissenschaftler der Universität Colorado Boulder herausgefunden, wie gefährlich Cannabis im Vergleich zum jederzeit verfügbaren Alkohol für das Gehirn ist. Das Resultat: Kiffen verändert die Gehirnstruktur offenbar gar nicht, wohingegen Alkohol sehr wohl in den Aufbau des Hirns eingreift. Die Forscher hatten Gehirnscans von 853 Erwachsenen und 439 Jugendlichen ausgewertet und die Studie im Fachmagazin „Addiction‟ publiziert. Die dabei erhobenen Daten sprechen eine deutliche Sprache: Regelmäßiger und übermäßiger Konsum von Alkohol lässt die Hirnsubstanz schrumpfen, was sich bei Cannabiskonsumenten nicht nachweisen lässt. Die Wissenschaftler kommen zu dem Ergebnis, dass Cannabis kaum negative Auswirkungen auf das Gehirn ausübt. Kent Hutchison, Co-Autor der Studie, wird in einem Artikel des Magazins Business Insider zitiert: „Die möglicherweise vorhandenen negativen Folgen von Cannabis sind definitiv nicht einmal annähernd so ausgeprägt wie die negativen Konsequenzen von Alkohol‟. Also FAIL. "Jeder fünfte Cannabiskonsument hatte bereits Angstzustände, der gleiche Anteil berichtet über Erschöpfung und Motivationsverlust" (ebd.). Soft Secrets antwortet: Das mag auf die Patienten zutreffen, mit denen der Psychiater konfrontiert ist, nicht aber auf die Gesamtheit der Cannabiskonsumenten. Wie der Herr Dr. Dr. das belegen will, bleibt uns schleierhaft. Also FAIL. "Sicher ist, dass Kiffen nicht aus der Depression oder anderen psychischen Erkrankungen herausführt, sondern diese eher verstärkt" (ebd.). Soft Secrets antwortet: Unsinn, auch das kann nur aus der Praxis eines Suchtmediziners so erklärt werden. In Wirklichkeit ist die antidepressive Wirkung von Cannabis bei normal konstituierten Menschen lange schon belegt. Depressionen sind auch eine der Indikationen, für die Cannabis von Ärzten verordnet wird. Also FAIL. "Stattdessen führt der regelmäßige Cannabiskonsum zu einer steigenden Gleichgültigkeit und Initiativlosigkeit. Persönliche Werte und Ziele gingen verloren" (ebd.). Soft Secrets antwortet: Auch einseitig und schlichtweg falsch. Das würde bedeuten, dass alle Kiffer arbeitslos und motivationsarm den ganzen Tag vorm TV oder PC hängen. Eine weitere Gegenargumentation erübrigt sich. Also FAIL. Wir könnten beliebig so weitermachen und fast Satz für Satz bzw. Behauptung für Behauptung des Psychiaters hier widerlegen. Da das aber keinen Spaß macht und die Prohibitions-Freaks ohnehin immer wieder nur die ollen Kamellen aufwärmen, weil ihnen nichts anderes einfällt, konzentrieren wir uns lieber auf konstruktive Arbeit. Steter Tropfen höhlt den Stein. Lest ruhig den Artikel von Echo Online auf http://www.echo-online.de/lokales/darmstadt/darmstaedter-psychiater-warnt-vor-legalisierung-von-cannabis_18608131.htm
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