Vereitelt: Cannabis gegen Alkoholsucht

Soft Secrets
13 Feb 2018

Verurteilt weil er Cannabis zur Bekämpfung seiner Alkoholsucht anbaute

Manche Blüten der Drogenprohibition sind derart bizarr, dass es schon fast zum Lachen ist. Oder zum Weinen. So wie jetzt der Fall eines 41 Jahre alten Mannes aus Immenstadt (Sonthofen), der beim Anbau von Cannabis erwischt worden ist. Dabei hatte der Mann nur seine Alkoholsucht mit dem Hanf kompensieren und überwinden wollen. Wegen gerade mal 130 Gramm Gras musste der 41-Jährige sich jetzt vor dem Sonthofener Amtsgericht verantworten - und bekam eine Freiheitsstrafe, die zur Bewährung ausgesetzt worden ist. Das berichtete das Onlineportal all-in.de, das Allgäu Online am 11. Februar 2018. Im Juli des vergangenen Jahres waren bei dem 41 Jahre alten Alkoholiker gerade mal 3 Pflanzen im Schlafzimmer und 4 Pflanzen auf dem Balkon gefunden worden. Nicht viel also. Wenn man dann bedenkt, dass der Mann seit Jahren dem Alkohol verfallen ist - eine Leberzirrhose nach 20 Jahren Trunksucht ist nur eine von den Folgeerscheinungen, mit denen er sich herumplagen muss - ist es doch mehr als couragiert, sich selbst zu helfen. Ohne auf die teuren Behandlungsmethoden einer Entgiftung und Entziehungskur angewiesen sein zu müssen und folglich, ohne seine Krankenkasse mit den Kosten zu belasten. Immerhin ist es eine Tatsache, dass Alkoholabhängige sich mit einer "Ersatzdroge" gut von ihrer Suchtgewohnheit lösen können. Gerade Cannabis, das keine Nebenwirkungen aufweist und kein solches Suchtpotenzial hat wie andere Substanzen, ist das ein geeignetes Mittel der Wahl. Die Rechtsprechung sieht das jedoch anders. Zwei Jahre Freiheitsstrafe, die allerdings zur Bewährung ausgesetzt wurden, sowie eine Geldstrafe von 1500 Euro muss der kranke Grower nun hinnehmen - und gilt damit als vorbestraft. Die Ironie dabei: Hätte er sich tot gesoffen, wäre das vollkommen okay, weil im Rahmen des Gesetzes gewesen. Hätte er eine Entziehungskur beantragt und auf Kosten der Krankenkasse absolviert, so wäre das ebenfalls in Ordnung gewesen - obwohl die Erfolgsaussichten der komplett abstinenzbasierten Suchtbehandlung stets nur sehr gering sind. Dass der Mann sich selbst helfen wollte, wurde ihm nun zum Verhängnis. Und das nennt sich dann Rechtsstaat. Lest den Artikel auf https://www.all-in.de/nachrichten/lokales/Joint-statt-Alkohol-Immenstaedter-baut-Cannabis-an-um-vom-Trinken-wegzukommen;art26090,2564579
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