Cannabis News Deutschland, Schweiz und Österreich

Soft Secrets
12 Feb 2018

Cannabis News Deutschland, Schweiz und Österreich


Petition des DHV erfolgreich

Eine Petition des Deutschen Hanfverbands (DHV), die im Sommer initiiert und im Herbst abgeschlossen wurde, erreichte deutlich mehr Zuspruch als bisherige Vorstöße und war damit erfolgreicher als vom Verband erwartet. Die Petition zum Thema „Legalisierung von Cannabis in Deutschland‟ war mit 83.156 gesammelten Unterschriften sogar die erfolgreichste Bundestagspetition des ganzen Jahres. Benötigt waren 50.000 Unterschriften, damit das Anliegen vom Petitionsausschuss diskutiert werden kann – diese Zahl konnte deutlich überschritten werden. Der DHV sammelte online 36.149 Unterschriften und mehr als 47.000 Unterschriften auf Papier, was einen Rekord bei deutschen Cannabispetitionen darstellt. Am 21. November reichte der Verband die Listen dann ein. Jetzt werden die Stimmen vom Petitionsausschuss ausgezählt, bis es zu einer entsprechenden Anhörung kommt, kann es allerdings noch etwas dauern. Quelle und Infos: www.hanfverband.de

Schmerzpatient darf kein Cannabis anbauen

Der aus den Medien bekannte Schmerzpatient Günter Weiglein aus Würzburg benötigt nach einem Jahre zurückliegenden Verkehrsunfall Cannabismedizin, um seine chronischen Schmerzen zu behandeln. Weil er sich die Apothekenmedikation nicht leisten kann und weil medizinisches Cannabis außerdem so unglaublich teuer ist, befindet sich Weiglein im Notstand, weshalb er seine Medizin selber zuhause anbaut. Im Frühjahr wurde er nach einer Anzeige durch seine Nachbarin mit 45 Pflanzen von der Polizei erwischt und vom Amtsgericht seiner Heimatstadt mit einer Bewährungsstrafe von 300 Euro Geldbuße nach Hause geschickt – wohlgemerkt in Würzburg, also in Bayern. Das ist für dortige Verhältnisse relativ mild. Weigleins Anwalt Matthias Schillo hat jedoch trotzdem angekündigt, in Revision zu gehen und das Urteil anzufechten. Quelle: www.br.de

Deutscher Pharmahersteller verklagt Bundesopiumstelle

Der deutsche Start Up, das Pharmaunternehmen Lexamed GmbH aus dem Schwäbischen Waiblingen hat derzeit ein Klageverfahren gegen die Bundesrepublik, genauer gegen die deutsche Bundesopiumstelle laufen, weil es sich im Wettbewerb um die Ausschreibung für die Produktion von medizinischem Cannabis benachteiligt sieht. Die Reglements und Voraussetzungen der Ausschreibung sind derart beschaffen, dass es deutschen Firmen nicht möglich ist, eine Lizenz zu erhalten. Zum einen muss ein Bewerber Erfahrungen in der Produktion von Arzneipflanzen bzw. Arzneimitteln vorweisen, was für das im April 2017 gegründete Start Up nicht möglich ist. Zum anderen sahen die Ausschreibungskriterien vor, dass Bewerber auch über Erfahrung in der Herstellung von medizinischem Cannabis verfügen müssen – was für deutsche Firmen grundsätzlich einen Ausschluss bedeutet. Deshalb hat die Lexamed GmbH Beschwerde beim Oberlandesgericht Düsseldorf eingereicht. Und das sieht gute Chancen für die Firma, das Verfahren für sich zu entscheiden. Infos: www.lexamed-gmbh.de

Schweiz: CBD-Boom mit Kindercomics

Jetzt hat der Cannabidiol-Hype in der Schweiz die Comics für sich entdeckt. Wer eine der neuen legalen CBD-Sorten kaufen möchte, sieht sich einer unfassbaren Auswahl an Produkten gegenüber – und deren Produzenten buhlen um die Gunst der Käufer. Im Zuge der Modeerscheinung um Comic-Einhörner, die seit Monaten im deutschsprachigen Raum als Zierde für alle möglichen Produkte herhalten müssen, hat der Schweizer Cannabis-Hersteller Pure Productions seine CBD-Sorte „White Widow Afghan‟ mit einem Bild des gerade bei Mädchen beliebten Fabeltiers geschmückt. Die Sorte Chronic ist mit einem Zwerg verziert. Die Schweizer Stiftung Sucht hat dazu allerdings ihre ganz eigene Meinung: Wie die Zeitung Blick berichtete, sieht die Stiftung diese werbliche Maßnahme sehr kritisch, weil durch die bunten Comicbildchen auf den Cannabis-Verpackungen vor allem Kinder und Jugendliche angesprochen würden. So würden schon die Jüngsten auf den Trend geeicht, was selbstverständlich zu vermeiden ist. Das sollte auch für jegliche Legalisierungstendenzen gelten, denn ein funktionierender Jugendschutz ist eine der tragenden Säulen einer liberalen Drogenpolitik. Die Stiftung Sucht hat in dieser Hinsicht gar nicht so unrecht, denn eine kindgerechte Aufmachung von Cannabisprodukten verführt Minderjährige potenziell dazu, sich zumindest für die Verpackung solcher Waren zu interessieren. Und das muss nun wirklich nicht sein. Quelle und Infos: www.blick.ch

Österreich: Ein Coffeeshop für Graz

Wenn von Coffeeshops die Rede ist, denken alle unwillkürlich an die Niederlande. Mit dem derzeitigen CBD-Hype eröffnen jedoch auch in der Schweiz immer mehr Hanftheken ihre Pforten, um Käufern legales Cannabidiol-Gras anzubieten, das dann im Café auch verbraucht werden darf. Einen solchen Coffeeshop gründen jetzt vier Unternehmer auch in der österreichischen Stadt Graz in der Steiermark. Nachdem in Wien bereits CBD-Hanfsorten über den Tresen eines Ladens gehen (Soft Secrets hatte in den vorigen Ausgaben berichtet), soll nun auch in der steierischen Landeshauptstadt legales Cannabis mit THC-Werten von weniger als 0,2 Prozent angeboten werden. In dem Shop namens „Die Graslerei‟, der am 1. Dezember eröffnet wurde und sich vornehmlich als Kaffeehaus versteht, stehen zurzeit zwei Produkte für Hanfliebhaber zur Auswahl: CBD-Gras, also Hanfblüten, und eine Haschischsorte, die aus dem nur moderat bis gar nicht berauschenden Cannabis hergestellt und zu Talern gepresst wird. Tabak und Zigaretten sind in dem Coffeeshop ebenso unerwünscht wie fremde Cannabissorten, die nicht in der Graslerei gekauft wurden. Für den kleinen Hunger wird Gebäck angeboten, wer keinen Kaffee mag, kann Tee bekommen. Internetseite des Shops: diegraslerei.at, weitere Infos: diepresse.com Text: Markus Berger

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