Kein legales Gras in Bern

Soft Secrets
15 Nov 2017

Schweiz: Geplante Studie in Bern kann nicht durchgeführt werden


Man hätte es sich fast denken können, jetzt ist es aber amtlich: Die von der Universität Bern angestrebte Studie zu legalem Cannabis, das an erwachsene gesunde Personen abgegeben werden sollte, kann nicht durchgeführt werden. Das Bundesamt für Gesundheit (BAD), die oberste Schweizer Bundesbehörde für die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung, hat den Antragstellern jetzt eine klare Absage erteilt.

Das berichtete unter anderem die Berner Zeitung am 14. November 2017. Die Stadt Bern hatte zusammen mit der dortigen Universität einen Antrag beim BAG gestellt, Cannabis im Rahmen einer wissenschaftlichen Untersuchung an mehrere Hundert Erwachsene abzugeben. Das Gras hätte über Apotheken verkauft werden sollen, und es gab bereits einige Apotheker, die Bereitschaft signalisierten, das Vorhaben umzusetzen.

Wie zwei Gutachten im Vorfeld bestätigten, sei ein solches Modellprojekt der Forschung durchaus mit den betäubungsmittelrechtlichen Bestimmungen vereinbar - das BAG sieht das jedoch offenkundig ganz anders. Es ist der Ansicht, dass der vom Institut für Sozial- und Präventivmedizin und des klinischen Studienzentrums der Uni Bern eingereichte Antrag nicht bewilligungsfähig sei, wie die Berner Zeitung berichtet.

Hinderungsgrund Nummer eins sei gar nicht, dass die Studie den Cannabiskonsum untersuchen will, sondern die Tatsache, dass die Hanfprodukte an gesunde Freizeitkonsumenten abgegeben werden soll. Wäre das Anliegen der Studie ein medizinisches, hätte vermutlich in Einklang mit dem Schweizer Betäubungsmittelgesetz eine Bewilligung vergeben werden können.

Das ist mehr als schade, hatten die Antragsteller doch bereits jede Menge Befürworter gefunden und auch Geldbeträge einstreichen können, um die Studie zu finanzieren. So würde sich die Stadt Bern mit 100.000 Franken beteiligen, der Schweizerische Nationalfonds wollte gar 720.000 Franken bereitstellen. Die Gemeinderätin der Stadt Bern, Franziska Teuscher, hält die Absage des BAG für die falsche Entscheidung. Sie würde in der Cannabisfrage gerne einen Schritt weiterkommen, hin zu einer besseren und innovativeren Politik. Jetzt wird die Uni Bern vermutlich Widerspruch gegen den Beschluss einlegen. Wir halten euch auf dem Laufenden.

Lest den Artikel der Berner Zeitung auf https://www.bernerzeitung.ch/schweiz/standard/bund-verweigert-berner-kifferstudie/story/28732098

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