Top oder Flop?! - Cannabis zum Lesen
Wer sich als Cannabisfreund, egal ob Grower oder reiner Genießer, schon länger mit dem Thema rund um den Hanf befasst, der wird wissen, dass seit Jahrzehnten Bücher über Rauschhanf, Nutzhanf, Medizin und den Anbau von Cannabispflanzen erscheinen. Weil Cannabis immer mehr Trend wird und auch die gängigen Mainstreammedien ständig darüber berichten, erscheinen in den letzten Jahren vermehrt Massen von Publikationen, die sich des Themas annehmen. Dabei kommt nicht immer nur Gutes heraus, aber häufig sind neue Cannabisbücher auch von echten Insidern verfasst und warten mit allerhand praktikablen Informationen auf. Wir zeigen euch, welche neuen Bücher sich lohnen und welche reine Geldverschwendung sind.
Anbauen für Insider
Chuck Lore ist das Pseudonym eines solchen Insiders, der sich mit dem Anbau von Cannabis bzw. Rauschhanf bestens auskennt. Chuck Lore publiziert seit Jahren in Cannabismagazinen, sein neuestes Buchwerk „Cannabis – Anbau, Ernte und Konsum‟ ist gerade im Selbstverlag erschienen und als Taschenbuch und E-Book (z. B. bei Amazon) erhältlich. Es gibt natürlich Growbücher wie Sand am Meer. Seit den späten siebziger Jahren erscheinen im deutschsprachigen Raum solche Bände, die mehr oder weniger gut den Anbau von Cannabis beschreiben. Chuck Lore ist allerdings jemand, der genau weiß, wovon er spricht bzw. schreibt. So enthält sein Buch nicht nur allgemeine Informationen zur Cannabispflanze, sondern darüber hinaus eine ziemlich exakte Anleitung zum Growen von qualitativ hochwertigem Weed. Dabei geht es Lore vor allem um die Optimierung des Anbaus – im Zeitalter von Automatic-Strains, die im Grunde keiner aufwendigen Pflege bedürfen, muss der Heimversorger ja kaum noch über Spezialwissen verfügen. Denkt man. Dass umfassende Bildung aber nicht nur vor Gefahren schützt, sondern darüber hinaus auch zu besseren Grow- und Ernteergebnissen führt, zeigt Chuck Lore in seinem neuesten Buch. Auf knapp hundert Seiten beschreibt er nicht nur, wie man sich z. B. eine eigene Growbox baut, sondern er führt auch kompetent in die Themengebiete Fermentation, Extraktion, Transport, Konsum, Streckstoffe und Haltbarkeit ein. Inklusive Kurzanleitungen. Chuck Lore: Cannabis – Anbau, Ernte und Konsum, Selbstverlag 2017
Lügen über Cannabis
Eins direkt vorweg: Ihr müsst jetzt ganz ruhig bleiben, liebe Leser. Denn dieses Buch hat es in sich. Der Autor Kurosch Yazdi, seines Zeichens Psychiater und Psychotherapeut, der im österreichischen Linz eine Klinikabteilung für Suchtkranke leitet, ist ein echter Cannabis-Hasser und ein Protagonist des Drogenkriegs, wie er im Buche steht. In seinem eigenen nämlich. Unter dem Titel „Die Cannabis-Lüge‟ bringt Yazdi genau das: irrsinnige und widerliche, vor allem aber durch und durch prohibitionistische Lügen über Cannabis. Der Name des Buchs ist also Programm. Eine Kostprobe gefällig? Haltet euch fest: „Der Joint von heute ist anders als der Joint von damals. Cannabis heute ist anders als Cannabis früher. Extremer. Gefährlicher. Lebensbedrohlicher.‟ (Seite 54) Hat man da noch Worte? Solche Märchen immer und immer wieder aufzutischen, ist Sache der Drogengegner. Dass manche Cannabissorten durch besseres Know How heutzutage erhöhte THC-Werte haben, streitet ja niemand ab. Aber ist Gras deshalb „gefährlich‟, gar „lebensbedrohlich‟?
Wir wollen es doch nicht übertreiben. Aber auch Patienten, also schwer kranke Menschen, die mit Cannabismedizin ihre Leiden auf ein erträgliches Maß bringen, werden von Kurosch Yazdi geradezu verhöhnt: „Starke Schmerzen? Wer hat die nicht manchmal? Muss ich deswegen gleich einen Joint rauchen? Hier wird deutlich, dass es nicht um Medizin geht, nicht darum, dass die meisten Menschen irgendwelche Schmerzen lindern wollen. Die meisten wollen einfach nur kiffen und high sein. Es ist kein medizinisches Thema, es ist nur Big Business.‟ (Seite 78) Da fällt einem doch echt nichts mehr dazu ein! Höchstens die Frage, welcher Verlag so einen Schund eigentlich willens ist zu verlegen. Das Geld für dieses Buch, immerhin 15 Euro, sollte man unbedingt für Besseres aufwenden. Solchen Leuten wirft man nicht noch die Kohle hinterher. Kurosch Yazdi: Die Cannabis-Lüge, Schwarzkopf & Schwarzkopf 2017
Cannabis gegen Krebs
Krebs in seinen zahlreichen Erscheinungsformen hat sich zur regelrechten Seuche auf Erden entwickelt. Immer mehr Menschen erkranken an einer der Krebsformen, zuweilen hat dies fatale Folgen! Cannabis ist eine Arznei, die bei diversen Krebsleiden und deren Begleitsymptomen sowie den Folgen der konventionellen Krebsbehandlung wirksame Dienste leisten kann. Der Mediziner Dr. Franjo Grotenhermen hat in diesem ersten Buch zum Thema alles verfügbare Wissen des derzeitigen Kenntnisstands zusammengetragen und gibt außerdem hilfreiche Tipps zur Vorbeugung und Behandlung von Krebs – auch außerhalb der Cannabistherapie.
Außerdem beantwortet der Autor allfällige Fragen, die häufig gestellt werden: Wie kann Cannabis bei Krebs helfen? Welche Cannabisprodukte können verwendet werden? Und wie wende ich diese an? Mit Fallberichten aus der Praxis und den Studien, die bisher zur Wirksamkeit von Cannabismedizin bei Krebserkrankungen durchgeführt wurden. Ein Tipp, nicht nur für Betroffene! Franjo Grotenhermen: Cannabis gegen Krebs, Nachtschatten Verlag 2017 Markus Berger
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