Razzien zur Beruhigung besorgter Bürger

Soft Secrets
19 Sep 2017
MDR berichtet: Razzien der Polizei gegen Cannabishändler und -konsumenten Wenn es nicht gerade um geringe Mengen geht, so hat der Cannabis-Affine in Deutschland im Angesicht der Ordnungshüter eher schlechte Karten. Wie der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) jetzt in einem Beitrag darstellte, sind Polizisten in Sachsen nach wie vor eifrig dabei, verdächtig aussehende oder sich verhaltende Personen auf Cannabisbesitz zu überprüfen. Dabei seien im Rahmen von acht Großrazzien am Dresdener Hauptbahnhof 182 Verdächtige kontrolliert worden, bei 119 dieser Personen wurden die Beamten dann auch tatsächlich fündig und konfiszierten etwa 178 Gramm Cannabis, ein halbes Gramm Crystal Meth (Methamphetamin), knapp 2000 Euro Bargeld, vier Handys, ein Klappmesser - sowie einen Schuh und eine Socke. Was der Schuh und der Strumpf in der polizeilichen Statistik zu suchen haben, hatte sich übrigens auch den Journalisten vom MDR nicht erschließen können. Der Polizei gehe es vor allem darum, gewerbsmäßige Drogenhändler aufzuspüren und von der Straße zu holen. Der kleine Kiffer, der nur geringe Eigenbedarfsmengen mit sich führt, komme meist ungeschoren davon, häufig werde das Verfahren gegen Personen, die bis zu 6 Gramm Hanfprodukt mit sich führen und bislang "nicht strafrechtlich in Erscheinung getreten sind", eingestellt, wie Staatsanwalt Lorenz Haase im Beitrag des MDR erläutert. Allerdings sind es genau diese kleinen Hanffreunde, die weder verkaufen noch in sonstiger Weise kriminell sind, die meist an den Haken der Ermittler landen. Die organisierten Dealer zu fassen, falle dahingegen schwer, wie Petric Kleine vom LKA Sachsen im Film erklärt. Den ganzen Prozess der Weitergabe vom Hauptdealer bis zum Konsumenten "müssen Sie in der Strafverfolgung lückenlos nachweisen, das ist natürlich sehr schwierig", wie Petric Kleine berichtet. Politiker der Linken sehen in der ganzen Sache eher eine Art Show-Einlage, die von der Polizei performt wird, um besorgte Bürger zu beruhigen. Enrico Stange ist innenpolitischer Sprecher der Sachsener Linken und sieht in den Cannabis-Razzien eine "Beruhigungspille" für den Bürger. "Diese Aktionen, diese Razzien, diese Komplexkontrollen, sind Sicherheitsaktionismus, eindeutig", erläutert Stange im TV-Abriss. Schaut euch den Beitrag des MDR an auf http://www.mdr.de/mediathek/fernsehen/a-z/video-138636_zc-ca8ec3f4_zs-73445a6d.html
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