Kein Gras für deutsche Apotheken

Soft Secrets
04 Aug 2017

Apotheken beklagen: Lieferengpass für medizinisches Cannabis

Für Cannabispatienten mit einer Ausnahmegenehmigung ist es ein altbekanntes Spiel: Man geht in eine der zahlreichen Apotheken, um sich überteuertes Medizinalgras zu kaufen - und dann kommt die Ansage: leider nicht lieferbar. Das konnte sich schon früher, als es besagte Genehmigungen noch gab, über Wochen hinziehen. Jetzt hat sich die Lage noch zugespitzt. Seit am 10. März das neue Gesetz zur Cannabismedizin in Kraft getreten ist, geht im Grunde gar nichts mehr - und das an allen Fronten. Patienten bekommen keine Kostenübernahme von den Krankenkassen und wenn doch, dann erhalten sie in den Apotheken keine Medizin. Das gilt für alle: für Rezeptbesitzer beider Klassen, egal ob Kassen- oder Privatrezept. Selbst die wenigen Patienten, die eine Kostenzusage bekommen haben, können sich jetzt mit dem Papier mehr oder weniger den Hintern abwischen. Vorerst jedenfalls. Jetzt ist sozusagen der offizielle Notstand angesagt. Welche Apotheke man auch fragt, die wenigsten können Cannabisblüten in ausreichenden Mengen herausgeben oder auch nur bestellen - die Lager der Produzenten aus den Niederlanden und aus Kanada sind schlicht und ergreifend leer. Bis Cannabis aus deutscher Produktion in die Apotheken gelangt, werden noch zwei Jahre vergangen sein. Vorher geht da ebenfalls nix. Das ganze Cannabismedizin-Gesetz ist bisher eine einzige Farce - eine Hinhaltetaktik könnte man auch sagen. Es geht immer nur ums Geld und auch und damit in Zusammenhang stehend um die Aufrechterhaltung der Prohibition, nicht etwa um die Gesundheit der Patienten. Im Gegenteil: Die spielt bei der Angelegenheit gar keine Rolle. Ginge es um die Linderung von Leiden und Erkrankungen, würde eine Anbaugenehmigung am meisten bringen. Und zwar keine, die extra von irgendeiner Behörde ausgestellt wird, nein. Jeder Mensch muss das Recht haben, sich seine präferierte Heilpflanze zuhause selber anzubauen. Das allein kann nur das Ziel sein, alles andere ist reiner Wirtschaftskram und dem Kapitalismus geschuldet. Allmählich berichten aber auch die Mainstreammedien zunehmend über die Situation und wie hierzulande mit schwer kranken Menschen umgegangen wird. Es ist und bleibt ein Trauerspiel. Lest dazu einen Artikel vom Hamburger Abendblatt auf http://www.abendblatt.de/hamburg/article211457383/Bundesweiter-Lieferengpass-bei-legalem-Cannabis.html
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