Hungerstreik für Cannabismedizin

Soft Secrets
15 May 2017

Arzt und Experte für Cannabismedizin ist in den Hungerstreik getreten: Der im deutschsprachigen Raum und international bekannte Mediziner und Fachmann für Cannabis- und Cannabinoidmedizin, Dr. med. Franjo Grotenhermen aus Rüthen (Landkreis Soest, Nordrhein-Westfalen), ist am 12. Mai in einen öffentlichen Hungerstreik getreten, um die Regierung auf die mit der Gesetzesneuerung einhergehenden Missstände aufmerksam zu machen, um ein Zeichen zu setzen und um die Politik und Krankenversicherer dazu zu bringen, über die aktuelle Situation nochmal in Ruhe nachzudenken.


Dr. Franjo Grotenhermen opfert sich auf

Worum geht es genau? Die Regierung hatte vor Einführung des neuen Gesetzes zum Umgang mit Cannabis als Medizin versprochen, dass Cannabisblüten, die über die Apotheken abgegeben werden, definitiv nicht teurer würden. Dr. Grotenhermen hatte Entsprechendes beim Wort genommen und selbst diese Information verbreitet (Soft Secrets hatte mehrfach darüber berichtet). Nun, da das Gesetz seit dem 10. März in Kraft ist, zeigt sich, dass das Versprechen keinen Cent wert gewesen ist - Medizinalcannabis ist in Deutschland seit der Novelle flächendeckend teurer geworden, manch Patient zahlt mittlerweile das Doppelte des bisherigen Preises.

Für eine 5-Gramm-Dose können weit über 200 Euro fällig werden, vor dem Gesetz zahlten manche 75 Euro für 5 Gramm. Das war schon gnadenlos überteuert - jetzt aber, wo die Apotheker das Cannabis vor Herausgabe granulieren, wird allein dafür ein Aufschlag von etwa 40 Euro verlangt (auch darüber berichteten wir in eurer Soft Secrets). Dr. Grotenhermens Reaktion Dr. Franjo Grotenhermen hatte nach eigenen Angaben überlegt, wie man "noch radikaler" mit der Sache umgehen und auf diese Fehlentwicklung hinweisen kann. Sein Entschluss: Er tritt in einen ein- bis zweiwöchigen Warn-Hungerstreik.

Ein Warn-Hungerstreik deshalb, weil er "niemanden erpressen möchte", wie Dr. Grotenhermen in einem Video seiner Organisation IACM (Internationale Arbeitsgemeinschaft für Cannabis- und Cannabinoidmedizin) selbst erklärt. Solidarität mit leidenden Patienten Der Hungerstreik diene neben dem Ausdruck des Protests auch als Solidaritätserklärung mit allen Patienten, denen es seit der Gesetzesänderung schlechter geht als vorher. "Ich leide einfach ein bisschen mit", sagte Dr. Grotenhermen anlässlich der Verkündung seines Streiks am 12. Mai 2017 in Frankfurt am Main (zur Jahreshauptversammlung der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin, ACM). Quelle und Video Schaut euch das Video dazu an und seht, was Dr. Franjo Grotenhermen zu seinem Hungerstreik sagt: https://www.youtube.com/watch?v=BbNjDPBYKFA&feature=share

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