Cannabis News Deutschland, Schweiz und Österreich

Soft Secrets
03 Apr 2017

Cannabis News Deutschland, Schweiz und Österreich


Cannabis-Konferenz in Berlin

Im April wird es erstmals eine große US-amerikanische Konferenz zum Cannabis-Business in Deutschland geben. Die International CannaBusiness Conference (ICBC) wird vom 12. bis 12 April im Berliner ProArte-Maritim-Hotel stattfinden und Referenten aus den USA, Kanada und Deutschland vereinen. So werden unter anderem Georg Wurth vom Deutschen Hanfverband, der Cannabisjournalist Michael Knodt, der Dispensary-Pionier Steve DeAngelo und der US-Autor und -Growing-Experte Ed Rosenthal auf die Bühne treten und das Publikum mit ihren Vorträgen erhellen. Die Konferenz richtet sich explizit an Business People, was schon an den horrend teuren Eintrittspreisen zu erkennen ist. Ein Ticket für die ICBC kostet im Vorverkauf ganze 399 Euro, damit werden Niedrigverdiener von vornherein ausgeklammert. Weitere Auflagen dieser weltweiten Konferenz finden in San Francisco, Vancouver und auf dem Hawaiianischen Kauai statt. Der Veranstalter geht davon aus, dass Deutschland in den kommenden Jahren zu den führenden Ländern des Cannabis-Business‛ gehören wird. Quelle und Infos: internationalcbc.com/

10 Gramm in Thüringen

In Deutschland gibt es seit vielen Jahren die gesetzliche Regelung von der sogenannten „geringen Menge‟, eines Grenzwerts für den Besitz von psychoaktiven Substanzen, bis zu dem von der Staatsanwaltschaft Verfahren eingestellt werden können – aber nicht müssen. Diese geringe Menge für z. B. Cannabis ist allerdings nicht einheitlich geregelt, sondern von Bundesland zu Bundesland verschieden. So gelten in Bayern die repressivsten Regelungen, während z. B. in Berlin viel loyaler mit Cannabis umgegangen wird. In Thüringen hat sich mit dem neuen Jahr dieser Wert geändert. Galten bisher sechs Gramm Cannabis als geringe Menge, wurde dieser Wert zu Jahresbeginn nach oben korrigiert. Ab jetzt werden bis zu zehn Gramm Hanfprodukte als geringe Menge gewertet. Die Generalstaatsanwaltschaft Thüringen hat darüber hinaus erlassen, dass bei Fällen bis zu diesen zehn Gramm jeder Fall eingestellt werden soll. Infos: www.hanfverband.de

Praktische Begleiter für Ärzte und Apotheker

Wenn Ärzte mit dem neuen Gesetz über die Verordnung von Cannabismedikamenten und Medizinalblüten nichts weiter anzufangen wissen, gibt es ab jetzt eine Entscheidungshilfe in Buchform. Der Verlag für Wissenschaft und Bildung hat am 10. März eine broschierte Schrift vom deutschen Arzt und Experten für Hanfmedizin, Dr. Franjo Grotenhermen, und dem Biologen Dr. Klaus Häußermann herausgebracht, die auf 60 Seiten erläutert, welche Indikationen, also Erkrankungen für Cannabinoidmedizin gegeben sind, welches der verfügbaren Medikamente wofür bzw. wogegen hilft und eingesetzt werden kann, wie man mit Patienten umgeht, die eine „verbotene Medizin‟ benötigen und vieles mehr. Das Buch „Cannabis: Eine Verordnungshilfe‟ ist ein praktischer Begleiter für alle Ärzte und Menschen, die sich fürs Thema weitergehend interessieren. Von den selben Autoren erscheint zeitgleich die ebenfalls 60-seitige Broschüre „Cannabis: Arbeitshilfe für die Apotheke‟, die sich mit Themen befasst, die den Pharmazeuten angehen. Aus dem Inhalt: Welche Cannabinoidmedikamente gibt es? Wofür werden sie angewendet und wer kann von ihnen profitieren? Das alles und vieles mehr erwartet die Leser dieser praktisch orientierten Büchlein. Infos und Quelle: www.wissenschaftliche-verlagsgesellschaft.de

Österreich sieht keinen Grund zu legalisieren

Die österreichischen Hanfaktivisten Toni Straka und Wilhelm Wallner vom Hanf Institut haben einen offenen Brief des Titels „Die Cannabispsychose des Staats gefährdet Menschenleben‟ an das Gesundheitsministerium ihres Landes verfasst, in dem sie darlegen, dass gerade Patienten aus dem repressiven Umgang mit Cannabis enorme Nachteile erleiden und unnötigerweise kriminalisiert werden. Sie fordern ein Umdenken in der Drogenpolitik und eine Herausnahme des Hanfs und seiner Produkte aus dem österreichischen Suchtmittelgesetz (SMG). Das Ministerium hat den Brief nicht nur gelesen, sondern auch beantwortet. Nach Ansicht der zuständigen Beamten ist eine Legalisierung von Cannabis in Österreich weder nötig, noch möglich. Grund sei die UN Single Convention on Narcotic Drugs von 1961, die es den unterzeichnenden Staaten verbietet, Cannabis und andere Drogen zu legalisieren. In Holland sei Hanf ebenfalls nicht legalisiert, sondern lediglich auf den juristischen Grundsatz „Eigenbedarf statt Strafe‟ reduziert, Österreich fahre zudem mit seinem eigenen Modell „Therapie statt Strafe‟, das seit Kurzem gültig ist, sehr gut. Das Gesundheitsministerium Österreichs ist überdies der Ansicht, dass die medizinische Versorgung der Patienten gegeben sei, der „Einsatz von Arzneimitteln auf Cannabisbasis‟ werde also definitiv „von ExpertInnen (...) befürwortet‟, heißt es in Antwortschreiben des Ministeriums. Damit wird sich wohl auch in Österreich vorerst nichts großartig ändern, der stetige Einsatz von Aktivisten wie Straka und Wallner ist jedoch Garant dafür, dass das Thema auch künftig immer wieder aufs politische Tapet des Landes gebracht werden wird. Quelle und Infos: hanfinstitut.at

CBD-Gras Kassenschlager in der Schweiz

Die Schweizer Drogenpolitik unterscheidet sich in Sachen Cannabis in einem Punkt ganz eklatant von den Reglements der Nachbarländer: Cannabisblüten, die THC-Werte unterhalb von einem Prozent aufweisen, sind hier nämlich legal – und dürfen sogar öffentlich verkauft werden. Zurzeit ist das Thema Cannabidiol (CDB) ein ganz heißer Trendsetter. Marijuana mit hohen CBD- und niedrigsten THC-Werten darf in der Schweiz nämlich hergestellt, angeboten und verkauft werden. Eine in Deutschland bislang undenkbare Praxis (dort wurde CBD gerade der ärztlichen Verschreibungspflicht unterstellt, Soft Secrets berichtete). Weil die Schweiz hier aber eindeutig die lockerste Handhabung mit nicht psychoaktivem Cannabis umsetzt, avanciert CBD-Gras dort gerade zur Mode und zum regelrechten Hype. So bieten diverse Fachgeschäfte, Cannabisshops sowie Tabakwarenhändler und sogar der Presse- und Kioskhandel Grassorten auf CBD-Basis an – ganz offen und mitunter in der Auslage und im Schaufenster. Dort sind dann altbekannte Strains wie Northern Lights etc. in ihrer CBD-Form sowie neue Schweizer Kreationen („Happy Flower‟, „Bio-Haze‟ u. a.) und sogar klassische Faserhanfsorten wie Finola, Kompolti etc. zu finden und können käuflich erworben werden. Nun liefern sich die Hersteller solcher Sorten wie CBD Nr. 8, CPure, Hempner-CBD-Gras und anderer ein Wettrennen um die beliebteste Sorte, die nicht nur gut aussehen, schmecken und wirken, sondern auch noch bezahlbar sein soll. Zehn Gramm des CBD-Grases CPure (7,2 % CBD, 0,4 % THC) kosten 24 Franken und sind ab dem 18. Lebensjahr erhältlich. Es gibt inzwischen zahlreiche Sorten und Strains, die in unterschiedlichen Preiskategorien daherkommen. Zahlreiche andere Produzenten stehen entweder schon in den Startlöchern oder bieten bereits ihre eigenen CBD-Grassorten an. Auch die Shops, die CBD-Produkte online vertreiben, sprießen zurzeit wie Pilze aus dem Boden. Infos u.a. auf: www.naturart.ch Text: Markus Berger

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