Mortler kritisiert Drogen-"Politik" der Philippinen

Soft Secrets
17 Mar 2017

Bundesdrogenbeauftragte meldet sich zu Wort

Marlener Mortler von der CSU hat es nicht immer leicht. Die Bundesdrogenbeauftragte machte vornehmlich durch unqualifizierte Aussagen zur Drogenpolitik und zum Konsum von psychoaktiven Substanzen - insbesondere von Cannabis - von sich Reden. Sie ist eine Verfechterin der konservativen Hardliner-Politik, die Drogenbesitz, -handel usw. mit repressiven Mitteln der Strafverfolgung begegnet. Lediglich den medizinischen Gebrauch von Cannabis scheint sie zu befürworten, wohingegen der Hanf an sich für sie ein Tabuthema ist. Jetzt hat sie sich aber zur "Politik" des philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte kritisch geäußert. Der ehemalige Drogenfahnder Duterte hatte bei Amtsantritt als Präsident der Philippinen im Juni 2016 eine desaströse Vorgehensweise gegenüber Drogenkonsumenten und -händlern protegiert, indem er öffentlich dazu aufrief, Menschen, die mit illegalisierten Drogen zu tun haben, nicht nur zu denunzieren, sondern gar straffrei zu ermorden (Soft Secrets berichtete). Seitdem gilt auf den Philippinen das Faustrecht und Drogengebraucher wie auch Abhängige sind dort sprichwörtliches Freiwild, das ungeniert und ohne jede Folge getötet werden darf. Seit der 71 Jahre alte Duterte Präsident ist, wurden bereits über 7000 Menschen, die mit Drogen in Kontakt waren, getötet und zum Teil regelrecht hingerichtet. Ordentliche Prozesse vor Gerichten gab und gibt es nicht. Abertausende haben sich überdies bei der Polizei gestellt - aus Angst, selbst Opfer einer Mordattacke zu werden. Marlener Mortler hat dieses Vorgehen zur Eröffnung der Commission on Narcotic Drugs (internationale Suchtstoffkommission), die eine Woche lang in Wien stattfand, vor etwa tausend Fachleuten scharf kritisiert, die Pharmazeutische Zeitung berichtete am 14. März 2017 darüber. Und zitiert im Artikel Marlene Mortler: "Lassen Sie uns nicht zusehen und schweigen, wenn Menschen, die nur im vagen Verdacht stehen, etwas mit Drogen zu tun zu haben, vor den Augen ihrer Eltern, Ehepartner, ja der eigenen Kinder umgebracht werden" (Quelle: Pharmazeutische Zeitung, siehe Link unten). Mortler vertritt die Ansicht, dass Drogenabhängigkeit therapeutisch behandelt werden und der Handel mit Drogen - fast weltweit als Straftat deklariert - vor dem Richter enden müsse. Lest den kurzen Artikel der Pharmazeutischen Zeitung dazu auf http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=68166
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